Hohenlimburg. Die Wohncontainer am Kirchenberg in Hohenlimburg stehen. Bis zu 88 Geflüchtete aus der Turnhalle Kapellenstraße werden in der Anlage einziehen
Die Wohncontainer für Geflüchtete am Kirchenberg nehmen Form an. Längst sind die Bierwagen, die zuvor am Ende des großflächigen Parkplatzes geparkt waren, abgebaut, die nötigen Fundamentarbeiten abgeschlossen und inzwischen stehen auch die weißen Container in zwei Etagen aufeinandergestapelt. „Aktuell werden Maler- und Elektroarbeiten ausgeführt. Wir sind im Zeitplan“, betont Hagens Stadtsprecherin Clara Treude auf Anfrage dieser Zeitung. „Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Mitte September dauern. Anschließend werden die Container eingerichtet.“
„Aktuell werden Maler- und Elektroarbeiten ausgeführt. Wir sind im Zeitplan. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Mitte September dauern. Anschließend werden die Container eingerichtet.“
Bis zu 88 Geflüchtete werden in den Wohncontainern einziehen, so die Stadt Hagen weiter. Dabei handelt es sich um alleinreisende Frauen und Familien mit Kindern, die aktuell in der Turnhalle an der Kapellenstraße in der Boelerheide untergebracht sind. Mit dem Einzug der Menschen in den Wohncontainern am Kirchenberg soll parallel die Sporthalle in der Kapellenstraße leergezogen werden und wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen.
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Eigentlich sollten die Geflüchteten bereits zum Ende der Sommerferien am Kirchenberg einziehen, damit die Turnhalle an der Kappellenstraße bereits zu Beginn des neuen Schuljahres nach den Sommerferien wieder von Schulen und Vereine genutzt werden kann. Das hatte der Hagener Rat für die beiden Turnhallen in der Karl-Adam Halle und an der Kappellenstraße eingefordert, die zwischenzeitlich mit Geflüchteten belegt werden mussten.
Einzug Ende September
Während die einstige Flüchtlingsunterkunft Karl-Adam-Halle in Vorhalle bereits wieder für Schulsport und Vereine offen steht, wird dieses Ziel für die Turnhalle an der Kapellenstraße jedoch nicht erreicht. Ende September sollen die Geflüchteten in den Wohncontainern am Kirchenberg einziehen, so die Stadt weiter.
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Hohe Zahl an Zuwanderern
Dass überhaupt Sporthallen von der Stadt geschlossen wurden, um Unterbringungsorte im Stadtgebiet zu schaffen, hängt mit der hohen Zahl an Zuwanderern zusammen, mit denen sich die Stadt seit langem konfrontiert sieht. Allein im Juni wurden 55 weitere Geflüchtete der Stadt Hagen zugewiesen, was den Monat zu einem der stärksten aller Zeiten machte. Von Januar bis Mai wurden der Stadt insgesamt 210 Personen zugewiesen. Auch deshalb hatte, wie diese Zeitung zuletzt berichtete, die Kommune aus der üppig ausgelasteten Turnhalle in der Boelerheide einige Familien in die inzwischen ebenfalls gut belegte Hostel-Unterkunft in der Hochstraße verlegt, um an der Kapellenstraße neuen Raum zu schaffen. Die Kapazitäten an Unterkünften und Wohnungen sind stadtweit fast überall gänzlich am Limit, sodass kaum noch Raum für Nachverdichtungen bleibt und zurzeit auch ein Zuweisungsmoratorium gilt.
Nicht nur die Zuweisung von Geflüchteten belastet die Stadt Hagen, sondern parallel auch ein anhaltender Zuzug aus Osteuropa. Zudem kamen viele Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind.
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Bundesmittel für Wohncontainer
Rund 3,1 Millionen Euro kosten die Wohncontainer für Geflüchtete, die am Kirchenberg aufgebaut wurden. Finanziert werden die Kosten über die Bundesmittel „zur Beteiligung des Bundes an den Kosten der Kommunen im Zusammenhang mit der Aufnahme, Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen“. Die Baugenehmigung für die Wohncontainer ist auf drei Jahre befristet. Danach wird entschieden, ob der Zeitraum verlängert wird oder nicht.
Parallel zu den Wohncontainern am Kirchenberg in Elsey will die Stadt für eine Übergangszeit von zwei Jahren auch eine Landeseinrichtung für Geflüchtete im alten Max-Bahr-Baumarkt-Gebäude in Eckesey einrichten.
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Info-Veranstaltung am 27. August
Die Wohncontainer für Geflüchtete am Kirchenberg sind umstritten. Anwohner befürchten unter anderem Wertverlust an ihren Immobilien und sorgen sich um die Sicherheit. Vor dem Erstbezug der Wohncontainer ist eine Info-Veranstaltung der Verwaltung am Dienstag, 27. August, um 19 Uhr im Ratssaal im Rathaus Hohenlimburg, Freiheitstraße 3 angesetzt. Dort können Bürgerinnen und Bürger ihre Fragen zu den Wohncontainern an Oberbürgermeister Erik O. Schulz, Krisenstabsleiter André Erpenbach, Martina Soddemann (Beigeordnete für den Vorstandsbereich Jugend und Soziales, Bildung, Integration und Kultur) sowie weitere zuständige Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der Polizei Hagen stellen. Moderiert wird die Info-Veranstaltung von Pfarrer Thomas Hammermeister-Kruse, Dozent an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV NRW) für Ethik und Interkulturelle Kompetenz.
Bereits im Vorfeld der geplanten Informationsveranstaltung zu den Wohncontainern am Kirchenberg am 27. August im Ratssaal in Hohenlimburg können Bürgerinnen und Bürger ihre Fragen per E-Mail an dialog@stadt-hagen.de senden. Diese werden dann - ebenso wie vor Ort gestellte Fragen - im Rahmen der Bürgerinformation beantwortet. Der Ratssaal im Hohenlimburger Rathaus fasst rund 200 Besucher, eine Voranmeldung zu der Veranstaltung ist nicht möglich.