Hagen. Vor 20 Jahren wurde das Ufer der Volme in Hagen für mehrere Millionen Euro zu einer Art Naherholungsgebiet ausgebaut. Jetzt verkommt es.

Neulich schlenderte ich wieder einmal durch den Volmepark in Hagen. Es war warm, und das Wasser strömte fast schon gemächlich dahin. Für den Gang die Treppe runter ans Ufer nahm ich meinen Mut zusammen, denn dort wuchsen Herkulesstauden in beträchtlicher Zahl und machten den Weg nahezu unpassierbar.

Die Herkulesstaude ist der wohl markanteste Vertreter unter den Neophyten. So nennt man aus fernen Weltgegenden eingeschleppte Pflanzen, die sich hierzulande ungehemmt vermehren und heimische Arten verdrängen. Das Gewächs, auch Riesenbärenklau genannt, wird über drei Meter hoch und kann dem Menschen gefährlich werden, denn der Saft enthält photosensibilisierende Substanzen, die in Verbindung mit Sonnenlicht zu schweren Verbrennungen auf der Haut führen können.

Wildwuchs statt Flaniermeile

Dass die Stadt Hagen nichts gegen das Pflanzenungetüm unternimmt, sondern es munter vor sich hinwuchern lässt, geht aber meiner Meinung nach mal gar nicht. Denn der Volmeabschnitt zwischen Springe und Kaufmannsschule wurde in den Jahren 2004 und 2005 für 2,5 Millionen Euro saniert. Über den direkt am Fluss angelegten Weg sollte man nach Auskunft der Stadtentwässerung (heute WBH) vom Rathaus bis zur Kaufmannsschule „flanieren“. Dadurch sollte der Fluss für die Menschen „erlebbar“ werden.

Hallo, geht´s noch? Zuerst werden hier Millionen Euro an Steuergeldern investiert und mehrere Treppen gebaut, um hinunter zum Wasser gehen zu können, doch nun lässt die Stadt ­alles verwildern?

Der teuerste Flussabschnitt der Stadt

Ich finde, es ist die Pflicht der Stadtverwaltung, diesen Weg ständig frei zu halten. Lieber Wirtschaftsbetrieb Hagen, bitte schick doch mal einen Arbeitstrupp vorbei, der den Pfad wieder passierbar macht und das giftige Pflanzenzeug sowie das übrige Unkraut - Brombeerranken und Brennesseln - beseitigt. Am besten, bevor spielende Kinder dort Steine ins Wasser werfen oder ähnliches unternehmen wollen, dabei mit der Staude in Berührung kommen und sich womöglich üble Verätzungen zuziehen.

Dann könnte dieser teure Flussabschnitt vielleicht so etwas wie eine Naherholungsfunktion gewinnen.