Auf dem Hof von Peter Schneider in Berchum gehen Interessierte mit Alpakas zwischen den Feldern spazieren. Eine Reise zu sich selbst
Alpakas, mit ihren großen, sanften Augen und flauschigem Fell, strahlen eine Ruhe und Gelassenheit aus, die sofort beruhigend wirkt. Und genau darum geht es Peter Schneider auf seinem Alpaka-Hof im Wannebachtal in Berchum: Ruhe. Einen Moment Abschalten vom Alltag. Entspannen.
Seit April dieses Jahres betreibt der Hagener den Hof mit sechs Alpakas. „Ich habe vor einiger Zeit selbst eine Alpaka-Wanderung gemacht und war sofort begeistert von diesen Tieren und dem Effekt nach einer Begegnung mit ihnen“, erinnert sich Peter Schneider. Mit dem Kauf des Hofes und den dazugehörigen Wiesen, entstand die Idee selbst einen Alpakahof zu gründen. „Erst war es nur ein Gedanke, doch je mehr meine Frau und ich darüber nachgedacht haben, desto mehr Ideen kamen uns.“
Unter „Alpaka2go“ bietet er unter anderem Alpaka-Wanderungen durch die Wälder Berchums an und damit die Möglichkeit die Tiere hautnah zu erleben. „Für alle, die sich nicht gleich trauen, mit den Tieren spazieren zu gehen, bieten wir auch ein „Meet & Greet“ an. Die Besucher können die Tiere erst einmal kennenlernen und füttern“, so der gelernte Industriemechaniker. Seine Idee kommt gut an: Fast täglich kommen ganz unterschiedliche Gruppen nach Berchum, um einen Moment abzuschalten. So auch Familie Pahlow aus Dortmund: „Ich wollte schon immer eine Alpaka-Wanderung machen, jetzt habe ich es von meinem Sohn zum Geburtstag geschenkt bekommen“, sagt Manuela Pahlow.
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Alpakas sind emphatische Tiere
Gemeinsam mit ihrem Mann Dirk, Sohn Oliver und Freund Timo Hagemeister geht es an diesem Nachmittag gemeinsam mit den Alpakas Lasse, Luna, Karla, Vicky, Elsa und Lilly in die Berchumer Wälder. Dirk Pahlow ist anfangs noch etwas skeptisch und gleichzeitig dankbar, dass er eines der kleineren Alpakas führen darf: „Ich bin schon kein großer Hundefreund, aber mit Luna habe ich das für mich passende Alpaka an der Leine.“
„Die Tiere zu streicheln und zu füttern, ist für einige eine Erfahrung, die nicht nur die Sinne anspricht, sondern manchmal auch die Seele berührt und so für die nötige Entspannung sorgt“
Alpakas seien sehr empathische Tiere und würden sich sehr schnell auf den Menschen einstellen, so Peter Schneider. „Aber trotzdem haben sie ihren eigenen Kopf und ihre Launen, das gilt es auch zu respektieren. Wenn sie nicht gestreichelt werden wollen, sollte man das akzeptieren. Denn genau wie Lamas spuken auch Alpakas, wenn sie sich bedroht oder verärgert fühlen.“ Das Tierwohl stehe für Peter Schneider an erster Stelle. Neben einem Praktikum auf einem anderen Alpaka-Hof, hat der Hagener an einem Lehrgang teilgenommen, um den erforderlichen Sachkundenachweis zur Haltung der Tiere zu erhalten: „Außerdem lese ich sehr viel Fachliteratur und bekomme viel Unterstützung von unserer Tierärztin.“
Mehr als nur ein Ausflug
Für viele seiner Besucher sei die Begegnung mit den Alpakas mehr als nur ein Ausflug – es sei auch ein bisschen eine Reise zu sich selbst. „Die Tiere zu streicheln und zu füttern, ist für einige eine Erfahrung, die nicht nur die Sinne anspricht, sondern manchmal auch die Seele berührt und so für die nötige Entspannung sorgt.“ Neben Familien würden auch Firmen den Alpaka-Hof als Teamevent für ihre Mitarbeitenden, häufig vor allem Führungskräfte, den Alpaka-Hof besuchen. „Wir bieten aber auch die Möglichkeit hier Kindergeburtstage oder Junggesellenabschiede zu feiern. Demnächst haben wir auch ein Abschlussfest eines Kindergartens hier.“ Der Alpaka-Hof sei ein Erlebnis für alle Altersgruppen, so Schneider.
Familie Pahlow ist nach etwa einer Stunde Wanderung wieder am Hof angekommen. Zum Abschluss der Tour, folgt das „Highlight“, wie Peter Schneider die Fütterung der Tiere beschreibt. Manuela Pahlow ist begeistert, wie neugierig und zutraulich die Tiere sind. Und auch Mann Dirk Pahlow ist nichts mehr von seiner anfänglichen Skepsis anzumerken. „Es hat wirklich Spaß gemacht. Nicht nur die Begegnung mit den Tieren, sondern vor allem die gemeinsame Zeit mit meiner Familie. Wir machen das einfach im Alltag viel zu selten“, sagt Manuela Pahlow. Die Nachfrage nach den Alpakas ist groß. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass die Menschen meine Begeisterung für diese Tiere teilen und ich ihnen so ein bisschen Ruhe und Entspannung in unserem hektischen Alltag ermöglichen kann.“ Langfristig will Peter Schneider selbst in die Zucht einsteigen und seine Alpaka-Familie vergrößern. Denn Platz genug hat er auf seinem Hof in Berchum noch.