Hagen. Die Stadt Hagen hat ein Schadensbild erstellt. Das Ausmaß ist verheerend. Gekämpft wird um jeden einzelnen zerstörten Baum.

Der Tornado, der am 29. Mai nachmittags unter anderem durch die Fleyer Straße raste, ist längst Geschichte. Die Schadensbeseitigung noch lange nicht. Der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) legt nun vor, welche genauen Schäden an Bäumen, Baumscheiben und Brücken enstanden sind und wie es nun weitergehen kann. In Teile der vormals schön begrünten Fleyer Straße hat der Wirbelsturm größere Blicklöcher gerissen. Dass die Bäume fehlen, hat das Straßenbild deutlich verändert.

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WBH will Baumbild wieder herstellen

Um im Bild zu bleiben: WBH-Chef Hans-Joachim Bihs nimmt allen den Wind aus den Segeln, die fälschlicherweise vermuten, die Stadt würde das Baumbild an der Fleyer Straße nicht wieder herstellen wollen. „Ich bin mir nicht sicher, ob wir das dieses Jahr noch hinkriegen. Es kann auch Frühjahr nächsten Jahres werden. Aber: Da, wo es möglich ist, werden neue Bäume gepflanzt.“

„Ich bin mir nicht sicher, ob wir das dieses Jahr noch alles schaffen. Aber da, wo es möglich ist, werden wir neue Bäume pflanzen.“

WBH-Chef Hans-Joachim Bihs über die Schäden vor allem an der Fleyerstraße
Durch die Kraft des Windes wurden nicht nur Bäume entwurzelt, sondern auch Baumscheiben zerstört.
Durch die Kraft des Windes wurden nicht nur Bäume entwurzelt, sondern auch Baumscheiben zerstört. © WP | Michael Kleinrensing

Die Fachleute des WBH haben erstmals genau erklärt, was mit den Bäumen eigentlich geschehen ist. Sie wurden nämlich verdreht. Fachleute sprechen von einer Torsion. In der Fleyerstraße hatten sich an jenem Tag „durch die umströmten Baukörper Turbulenzen durch die Kanalisierung der Luftströmungen gebildet“, beschreibt man beim WBH das Geschehen. Im hauptsächlichen Schadensgebiet des Tornados entlang von Spannstiftstraße über Halden, insbesondere Dümpelstraße, Berchumer Straße in Richtung Innenstadt und Lortzingstraße, Beethovenstraße und Fleyerstraße - wurden rund 200 städtische Bäume auf diese Weise zerstört. 36 Baumscheiben wurden ebenfalls beschädigt.

150.000 Euro für neue Bäume

Derzeit werden an den betroffenen Standorten Kleinstbäume angepflanzt. Eine Herausforderung besteht darin, dass die Gelder für Baumpflanzungen in diesem Jahr größtenteils schon verplant oder ausgegeben sind. Um die durch den Tornado zerstörten Bäume zu ersetzen, werden 150.000 Euro benötigt. Die Kosten für die Sanierung von 25 Baumscheiben inklusiver dauerhafter Schutzmaßnahmen belaufen sich auf etwa 100.000.

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Geld gibt es für Baumpflanzungen streng genommen in diesem Jahr also nicht mehr. Aber: Der WBH hat seinem Verwaltungsrat - bestehend aus Vertretern der lokalen Politik - den Vorschlag gemacht, sich an 250.000 Euro zu bedienen, die eigentlich zur Deckensanierung auf dem Enneper-Radweg vorgesehen waren. Und zwar im Bereich des zweiten Bauabschnitts an der Hammerstraße. „Die Maßnahme können wir in diesem Jahr nicht mehr realisieren“, sagt WBH-Chef Hans-Joachim Bihs. „Das Geld stünde also zur Verfügung.“ Der Verwaltungsrat stimmte prompt dafür.

Blickpunkt Karl-Halle-Straße: Die verdrehten Bäume brachen schließlich mit enormer Kraft.
Blickpunkt Karl-Halle-Straße: Die verdrehten Bäume brachen schließlich mit enormer Kraft. © WP | Michael Kleinrensing

Abgesperrte Bereiche in der Beethovenstraße

In der Beethovenstraße wurde sowohl der Gehweg als auch die Bordsteinanlage der Straße massiv beschädigt. Der WBH hat die Bereiche nach der Fällung der Bäume mit Absperrungen gesichert. Eine Firma wurde bereits zur Sanierung der Schäden beauftragt. Die verbliebenen Wurzeln der Baumstümpfe im Bereich an Fleyerstraße und Aschenbergstraße im Bereich des Gehweges werden entfernt und die Gehwege in direkter Umgebung der Baumscheiben saniert.

Ein Großwegweiser, auf dem auf Strecken in andere Städte und Autobahnauffahrten hingewiesen wird und der an der Saarlandstraße stand, hat den Sturm ebenfalls nicht überstanden; er wurde zerstört. Die Neuerrichtung inklusive Fundament wird 5000 Euro kosten.

Daneben wurde die Treppenanlage zerstört, die von der Heinitzstraße zur Kreishausstraße führt. Sie wurde bereits komplett gesperrt. Eine Instandsetzung des Geländers als auch der Treppenstufen wird voraussichtlich bis August erfolgen. Bis zu diesem Zeitpunkt bleibt die Treppe komplett gesperrt.