Hohenlimburg. Eine öffentliche Ladesäule hat der Bauverein Hohenlimburg in der Königsberger Straße errichtet. Der Garagenhof wurde mit Graffiti gestaltet.

Der Hohenlimburger Bauverein hat an seinem Garagenhof in der Königsberger Straße eine Ladesäule errichten lassen, an der nicht nur Mieter und Mitglieder der Wohnungsbaugesellschaft ihre E-Fahrzeuge auftanken können. „Die Ladesäule ist öffentlich und kann von jedermann genutzt werden“, so Vorstandsvorsitzender Ulrich Schulze-Witteborg. Der Bauverein will die Ladeinfrastruktur in Hohenlimburg verbessern und damit einen Beitrag zur Mobilitätswende in Hagen leisten.

Der Garagenhof des Bauvereins an der Königsberger Straße in Hohenlimburg liegt unmittelbar neben der Bushaltestelle Schwalbenweg.
Der Garagenhof des Bauvereins an der Königsberger Straße in Hohenlimburg liegt unmittelbar neben der Bushaltestelle Schwalbenweg. © WP | Michael Kleinrensing

Der Ort für die Ladesäule scheint gut gewählt, wohnen doch allein in der unmittelbaren Umgebung rund 200 Mieter des Bauvereins. Allerdings wissen die Verantwortlichen nicht, wie viele von ihnen ein E-Fahrzeug besitzen. Dennoch: Die Ladesäule mit ihren beiden Ladepunkten - jeweils 22-kw-Anschlüsse, es handelt sich also nicht um eine Schnellladesäule - stellt zweifellos ein attraktives Angebot für die Bestandsmieter des Bauvereins dar. „Ist die Infrastruktur vorhanden, besteht auch ein Anreiz, sich ein Elektroauto anzuschaffen“, ist Architekt Marc Fahrenkothen, technischer Leiter des Bauvereins, überzeugt.

Bauverein besitzt vier E-Fahrzeuge

Die Fassade des Garagenhofes wurde übrigens von Malermeister Björn Schick, der neben klassischen Arbeiten auch die Anbringung von Graffiti-Kunst anbietet, gestaltet. „Zunächst gilt es, die Ladesäule bekannt zu machen“, betont Schulze-Witteborg: „Ich hoffe, dass sich ihr Vorhandensein zügig in der Nachbarschaft herumspricht.“ Der Bauverein habe selbst inzwischen vier E-Fahrzeuge im Bestand: „Es ist für uns von größer Bedeutung, die Erstellung von Ladeinfrastrukturen für Elektromobilität in unseren Wohnungsbeständen voranzutreiben.“

Mit ansprechenden Graffiti wurde die Fassade des Garagenhofs einladend gestaltet.
Mit ansprechenden Graffiti wurde die Fassade des Garagenhofs einladend gestaltet. © WP | Michael Kleinrensing

Der Bauverein prüfe den Einsatz weiterer öffentlicher Ladestellen für den aktuellen Bedarf seiner Mieterschaft. Auch die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes sei ein wichtiges Element, da der produzierte Strom für die Aufladung der vorhandenen Elektrofahrzeuge genutzt werden könne, so Schulze-Witteborg.

Christoph Gronwald betankt ein E-Fahrzeug des Hohenlimburger Bauvereins.
Christoph Gronwald betankt ein E-Fahrzeug des Hohenlimburger Bauvereins. © WP | Michael Kleinrensing

Betrieben wird die Ladesäule von Mark-E. Wer eine Ladekarte des Hagener Energieversorgers besitzt, zahlt zehn Cent pro Kilowattstunde, wer keine hat, zahlt zehn Cent mehr. Insgesamt sei die Preispolitik von Mark-E allerdings etwas verwirrend, sagt Christoph Gronwald, der im Bauverein für Hausbewirtschaftung und Technik zuständig ist: „Da blickt man nicht so richtig durch.“

Derzeit 69 öffentliche Ladesäulen

Derzeit gibt es in Hagen 83 öffentliche Ladesäulen, die überwiegend mit je zwei Ladepunkten ausgestattet sind. 14 Ladesäulen befinden sich in Hohenlimburg. Lediglich vier davon sind Schnellladesäulen. Mark-E betreibt davon allein 107 Ladepunkte in Hagen. Die Auslastung der Säulen bewege sich, ähnlich wie im Bundesdurchschnitt, im mittleren bis unteren zweistelligen Prozentbereich, so Köster: „Sie sind problemlos mit unserer DriveCard oder den Ladekarten anderer großer Anbieter wie EnBW, Ionity, Aral, DKV, EWE oder Shell zu nutzen.“

Mark-E ist als Grundversorger in Hagen neben der Versorgung mit Strom, Gas und Wasser auch für die Grundversorgung für E-Autofahrer verantwortlich. Zusammen mit der Stadt Hagen hat das Unternehmen vor sechs Jahren ein kommunales Elektromobilitätskonzept (eine Ergänzung zum Masterplan Nachhaltige Mobilität in Hagen) verabschiedet.

Kooperation mit Unternehmen und Wohnungswirtschaft

Mark-E ist demnach für einen flächendeckenden Mindestausbau mit öffentlichen Normalladesäulen verantwortlich, bietet punktuell aber auch Schnelllademöglichkeiten. Darüber hinaus baue Mark-E in Kooperation mit Hagener Unternehmen das Angebot an Lademöglichkeiten für Mitarbeiter aus, so Köster: „Gleiches gilt für Mieter, für die wir zusammen mit den Unternehmen der Wohnungswirtschaft halböffentliche und öffentliche Lademöglichkeiten schaffen.“ Aber auch die Versorgung von Orten mit hohem öffentlichen Interesse, etwa Bäder, Sportarenen oder Veranstaltungsplätze, habe man im Blick.

Auf den Straßen in Hagen dominieren weiterhin die Verbrennungsmotoren. Mitte Juni September lag die Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge laut Auskunft der Stadt bei 127.836. Darunter waren 2334 E-Fahrzeuge.