Hagen. Auf dem Kuhlerkamp in Hagen soll ein schönes, neues Wohngebiet entstehen. Neben dem Naturschutzbeirat bekräftigen auch die Grünen ihre Ablehnung.
Nach dem Naturschutzbeirat haben sich jetzt auch die Grünen in Hagen gegen den geplanten Bebauungsplan für ein neues Wohngebiet auf dem Kuhlerkamp ausgesprochen. Wie die Fraktion der Grünen ankündigte, werde sie in der Ratssitzung am heutigen Donnerstag aus ökologischen Gründen gegen die öffentliche Auslegung des Bebauungsplanes „Wohnbebauung nördlich der Straße Kuhlen Hardt“ stimmen. Damit bleiben die Grünen bei ihrer ablehnenden Haltung, die sie auch schon beim Aufstellungsbeschluss und in den vorangegangenen Ausschüssen dargelegt hatten.
Fraktionssprecher Jörg Fritzsche erklärte, die Grünen schlössen sich vollumfänglich der Einschätzung des Naturschutzbeirats an: „Die ökologischen Bedenken sind einfach zu groß, um hier guten Gewissens zustimmen zu können.“ Landesweit gingen im Mittel täglich rund zehn Hektar wertvolle Natur- und Freifläche verloren. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche nehme inzwischen bereits einen Anteil von rund 23,5 Prozent an der gesamten Landesfläche ein, fuhr Fritzsche fort: „Wir müssen dringend aufhören, ökologisch wertvolle Flächen im Außenraum zu versiegeln und den Fokus auf Nahverdichtung lenken – zum Schutz von Klima und Biodiversität als unserer Lebensgrundlage.“
61 Wohneinheiten vorgesehen
Auch Heike Heuer, Ratsmitglied der Grünen, übte scharfe Kritik daran, dass auf dem Kuhlerkamp zum Teil auf einer ökologischen Ausgleichsfläche gebaut werden solle: „Diese muss nun doppelt ausgeglichen werden. Standortnah ist es bereits nicht mehr möglich, solche Flächen zu finden, sodass mit dem Ausgleich nach Dahl ausgewichen werden muss.“ Die Menschen, die am dichtbesiedelten Kuhlerkamp wohnten, hätten von diesen Ausgleichs- und Ersatzanpflanzungen nichts.
Nach den Plänen der Stadt Hagen sind an der Kuhle Hardt rund 61 Wohneinheiten vorgesehen. Die Lage auf dem Hagener Immobilienmarkt ist schwierig, es werden kaum noch Baugebiete ausgewiesen. Mit Blick auf den Klimaschutz will die Stadt in dem Wohngebiet erneuerbare Energien, begrünte Dächer, das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern auf den privaten Grundstücken, ein Verbot von Schottergärten sowie weitere Vorsorgemaßnahmen festschreiben.
Der Naturschutzbeirat hatte das Vorhaben bei nur einer Gegenstimme abgelehnt. Es müsse ein Umdenken stattfinden, so Vorsitzende Antje Selter, die Zeiten, in denen sich jeder Bauwillige den Traum vom Einfamilienhaus auf der grünen Wiese habe erfüllen können, seien vorbei: „Als ich ein Kind war, hatte Hagen weitaus mehr Einwohner als heute, aber die Menschen haben bescheidener gewohnt.“
Der Rat der Stadt Hagen entscheidet am Donnerstagnachmittag, wie es mit dem Projekt weitergeht.