Hagen. Immobilienkäufer sind weiterhin vorsichtig. Dennoch wurden letztes Jahr einige Häuser in Hagen verkauft. Ein Blick auf die Preise und Lagen:

Michael Ander, Leiter des Immobiliencenters der Sparkasse, blickt auch auf die Entwicklungen auf dem Hagener Immobilienmarkt: „Mit dem bisherigen Geschäftsjahr sind wir durchaus zufrieden, wenngleich die allgemeine Schwäche am Immobilienmarkt noch lange nicht überwunden ist“, sagt er. Und: „Wir merken zwar einen leichten Aufwärtstrend, aber nach wie vor sind viele potenzielle Immobilienkäufer noch sehr vorsichtig und warten ab, ob das Zinsniveau im Sommer noch einmal nachgibt“. Bei der Sparkasse begleite man momentan fast ausschließlich Käufer oder Modernisierer. Die Bautätigkeit spiele aktuell kaum eine Rolle im Immobiliengeschäft.

Nach wie vor sind viele potenzielle Immobilienkäufer sehr vorsichtig und warten ab, ob das Zinsniveau noch einmal nachgibt
Michael Ander - Leiter des Immobiliencenters der Sparkasse an Volme und Ruhr

So viel kosteten Häuser in Hagen (im Schnitt) im Jahr 2023

Aus dem Grundstücksmarktbericht kann man ableiten, wie teuer zuletzt in Hagen die Häuser aus verschiedenen Baujahren oder in verschiedenen Lagen in der Stadt gewesen sind. Einberechnet werden alle Kauffälle eines Jahres (2023). Die Zahlen zeigen auch, wie groß die Differenz in den einzelnen Sparten sein kann.

Einfamilienhaus freistehend (67 Kauffälle): Die Kaufpreise lagen zwischen 340.000 und 470.000 Euro - der Durchschnittskaufpreis wird im Grundstücksmarktbericht auf 413.000 Euro beziffert.

Einfamilienhaus, Reihenendhaus (38 Kauffälle): Hier variierten die Kaufpreise zwischen 232.000 und 337.500 Euro - im Schnitt lagen sie bei 273.000 Euro.

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Einfamilienhaus, Reihenmittelhaus (42 Kauffälle): Laut Gutachterausschuss wurden Reihenmittelhäuser für 200.000 bis 310.000 Euro verkauft - der Durchschnitt liegt bei 255.000 Euro.

Einfamilienhaus, Doppelhaushälfte (49 Kauffälle): Hier variierten die Kaufpreise von 205.000 bis 330.000 Euro - der durchschnittliche Kaufpreis lag demnach bei 274.000 Euro.

Villen/Landhäuser: Insgesamt wurden in Hagen im letzten Jahr fünf Villen bzw. Landhäuser verkauft. Hier variierten die Preise von 500.000 bis 800.000 Euro - im Durchschnitt 810.000 Euro.

Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung: 22 Einfamilienhäuser mit Einliegerwohnung wurden verkauft. Die Preise reichten von 266.250 bis 493.750 Euro - im Schnitt bei 381.000 Euro.

Auch die Preise für Zweifamilienhäuser werden im neuen Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses aufgeschlüsselt.

Zweifamilienhaus frei stehend (31 Kauffälle): Verkauft wurden frei stehende Zweifamilienhäuser 2023 für 487.750 bis 505.600 Euro (Durchschnitt: 535.000 Euro).

Zweifamilienhaus, Reihenendhaus (3 Kauffälle): Die Kaufpreise reichten von 162.500 bis 197.500 Euro - der Durchschnitt liegt laut Gutachterausschuss bei 181.500 Euro.

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Zweifamilienhaus, Reihenmittelhaus (4 Kauffälle): Verkauft wurden Häuser für 253.000 bis 278.750 Euro. Der Durchschnittswert lag bei 272.250 Euro.

Zweifamilienhaus, Doppelhaushälfte (10 Kauffälle): Hier variierten die Kaufpreise von 136.500 bis 280.800 Euro, durchschnittlich lag der Preis bei 312.300 Euro.

Bauplätze sind in Hagen weiterhin rar

Ein Blick auf die Bauplätze: Je nach Lage und Nutzung kostet aktuell in Hagen ein Bauplatz (300-500qm) für ein Reihenmittelhaus 55.000 bis 100.000 Euro, für eine Doppelhaushälfte oder Reihenendhaus 80.000 bis 120.000 Euro und ein frei stehendes Einfamilienhaus 85.000 bis 200.000 Euro. Laut Gutachterausschuss sind im Jahr 2023 nur wenige Bauplätze verkauft worden, da diese längst ausverkauft waren. Weitere Gebiete befänden sich lediglich in der Planungsphase.

Je nach Lage zahlt man drauf

Ein Blick auf die teuersten Lagen: Das unterschiedliche Preisniveau in den einzelnen Quartieren in Hagen führt dazu, dass die Stadt in unterschiedliche Immobilienrichtwertzonen (zIRW) unterteilt ist. Einflussgrößen bei Kaufpreisen sind natürlich immer das Gebäudealter, die Wohnlage, die Wohnfläche, Modernisierungen, Ausstattung oder Bauplatzgröße und Stellplatzmöglichkeiten. An dieser Stelle können nicht alle Zonen aufgeführt werden - daher nur ein Blick auf die drei „teuersten“ und die drei „günstigsten“ Lagen:

Die drei Spitzenreiter für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser sind: Platz 1: Halden mit 2695 Euro pro Quadratmeter (Baujahr 83), die Wohnlage wird als gut bewertet. Platz 2: Boele/Boelerheide - auch hier liegt man bei 2695 Euro pro Quadratmeter und die Wohnlage wird als gut bewertet und Platz 3: Garenfeld (Oberdorf) - mit 2655 Euro pro Quadratmeter. Hier wird für Wohnlage jedoch nur „mittel“ angegeben. Die Häuser sind jedoch „neuer“ - Baujahr 2013.

Die drei günstigsten Wohnlagen sind demnach: Platz 1: Hohenlimburg-Oege mit 1205 Euro je Quadratmeter - die Lage wird jedoch als gut bewertet. Platz 2: Altenhagen/Ischeland/Funckepark mit 1645 Euro je Quadratmeter - auch hier wird die Wohnlage als gut bewertet. Platz 3: Eilpe-Süd mit 1710 Euro je Quadratmeter, hier wird die Wohnlage als „mittel“ bewertet.