Hagen. Wo sind die Grundstücke am meisten wert? Und wo am wenigsten? Die Redaktion liefert eine Übersicht zur aktuellen Lage in Hagen.

Die Grundstückswerte sind in den letzten zehn Jahren in Hagen regelrecht explodiert. Lag der Bodenrichtwert – dieser spiegelt das Preisniveau wider – für ein Grundstück mit 350 bis 800 Quadratmetern für die Bebauung mit einem Ein- oder Zweifamilienhaus im Jahr 2013 noch bei rund 240 Euro pro Quadratmeter (in guter Lage), sind es in Hagen mittlerweile 330. Für ein Grundstück gleicher Größe in mittlerer Lage werden rund 230 Euro (2013: 160) angesetzt, während es in einfacher Lage 145 (110) sind.

Die Steigerung zieht sich durch alle Bereiche. So war vor zehn Jahren für ein Baugrundstück (250 bis 500 qm) in mittlerer Lage für Doppelhaushälften/Reihenendhäuser der Wert mit 170 Euro pro Quadratmeter beziffert, mittlerweile sind es 230. Gleiches gilt selbst für den Geschosswohnungsbau. Dort liegt der Grundstückswert in einfacher Lage mittlerweile bei 145 Euro (110), in mittlerer Lage bei 210 (155) und in guter Lage bei 235 Euro (170).

Die Bodenrichtwerte in Hagen aus dem Jahr 2023 und 2013 im direkten Vergleich,
Die Bodenrichtwerte in Hagen aus dem Jahr 2023 und 2013 im direkten Vergleich, © Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Wertmindernde Merkmale berücksichtigt

Die Bodenrichtwerte werden vom Gutachterausschuss ermittelt – dieser ermittelt die Werte auf Grundlage aller tatsächlichen Verkäufe unbebauter Grundstücke im Stadtgebiet. Auswirkungen haben beispielsweise Merkmale wie der Entwicklungszustand, die Art der baulichen Nutzung, zulässige Geschosszahl oder die Grundstücksfläche. Aktuelle und zurückliegende Bodenrichtwerte (bis 2013) stehen flächendeckend und straßengenau für ganz Nordrhein-Westfalen im Portal „Boris-NRW“ zur Verfügung.

Der Stadtteilcheck: Wo sind Grundstücke am meisten Wert?

Ein exemplarischer Blick auf die Stadtteile zeigt, wo Grundstücke in Hagen besonders viel wert sind. Dabei unterscheiden sich die Werte nicht nur je nach Stadtteil, sondern auch nach Straße und Sozialraum. Da es unmöglich ist, alle Straßenzüge hier abzubilden, haben wir exemplarisch besonders teure/günstige Lagen herausgesucht (für die Übersichtlichkeit nur für Grundstücke mit Ein- und Zweifamilienhausbebauung, mit Ausnahme der Hagener Innenstadt).

Hagen-Mitte

Innenstadt: In einem Bereich der Elberfelder Straße (Hausnummern 22, 20, 18, 16, 14, 12, 23 und 25) wird der Bodenrichtwert für Misch/Mehrgeschossigen Bau auf 1600 Euro beziffert. Das zieht sich ein gutes Stück der Fußgängerzone entlang. Zwischen Ebert-Platz und Mittelstraße liegen die Werte alle deutlich über 1000 Euro, bevor es in den angrenzenden Straßen dann wieder weniger wird (Marienstraße: 500, Hochstraße und Goldbergstraße 300).

Ischeland/Altenhagen: Die höchsten Werte für Ein/-Zweifamilienhäuser werden in Hagen-Mitte oben rund um den Funckepark erreicht. Dort liegen die Grundstückswerte in der Kammanstraße beispielsweise bei 315, an der Zehlendorfer- bzw. Blumenstraße um die 240 und entlang der Alsenstraße/Funckestraße zwischen 210 und 280 Euro je Quadratmeter.

Blick auf die Wohngebiete am Ischeland rund um das Ischlandstadion.
Blick auf die Wohngebiete am Ischeland rund um das Ischlandstadion. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Entlang der Altenhagener Straße lassen sich vorwiegend Mischbauten und mehrgeschossige Häuser finden. Dort liegen die Werte zwischen 110 Euro (Ecke Märkischer Ring) und 195 Euro (bis Abzweig Fehrbelliner Straße). Im gesamten Bereich um die Rheinstraße (bis zum Friedensplatz und begrenzt von der Straße am Sportpark) liegt der Grundstückswert für Grundstücke mit Ein- oder Zweifamilienhausbebauung bei rund 210 Euro.

Remberg/Kratzkopf: Oberhalb des Rembergs (rund um das Berufskolleg) liegen die Bodenrichtwerte zwischen 160 Euro (rund um Natorp- und Kratzkopfstraße) und 280 Euro (Hermesstraße)

Emst/Eppenhausen: Auf Emst liegen die Werte deutlich höher – der günstigste Quadratmeterpreis liegt hier zwar auch bei 165 Euro (Eppenhauser Straße und Elmenhorststraße). Jedoch ist der Wert bei einem Großteil der Grundstücke auf deutlich über 200 Euro je Quadratmeter beziffert. In einem relativ großem Bereich um die Emster Kirche (Willdestraße, Altlohweg, Im Erlenbusch, Am Finkenherd) liegt er mit 310 bzw 320 Euro (Schiefe Hard, Bergruthe, Emster Siepen) sogar über dem 300er-Wert. Dort lässt sich auch das Neubaugebiet auf der Gehre finden – es ist mit einen Grundstückswert von 300 Euro je Quadratmeter dort hinterlegt.

Das Neubaugebiet Auf der Gehre – hier liegen die Grundstückswerte laut BORIS-NRW bei rund 300 Euro je Quadratmeter.
Das Neubaugebiet Auf der Gehre – hier liegen die Grundstückswerte laut BORIS-NRW bei rund 300 Euro je Quadratmeter. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Hochschulviertel: Auch im Hochschulviertel gibt es eine weite Spanne. Hier liegen die Werte zwischen 160 und sogar 400 Euro (Teilabschnitt der Goebenstraße). Mit 375 bzw. 350 Euro sind die umliegenden bebauten Grundstücke entlang der Fleyer Straße, Fahrenbecke und Karl-Halle-Straße ähnlich hoch beim Wert angesetzt.

Wehringhausen: In Wehringhausen sind Ein- und Zweifamilienhäuser vorwiegend im Oberen Teil des Stadtteils zu finden. Dort liegt der Bodenrichtwert mit 260-265 Euro pro Quadratmeter am höchsten in weiten Teilen der Schumannstraße und entlang eines Abschnitts der Dömbergstraße. Der niedrigste Wert liegt hier bei 200 Euro (Pelmkestraße bzw. Nachtigallenstraße sowie ein Teil der Bachstraße).

Hagen-Nord

Boele: In den Wohnquartieren rund um den Edeka-Markt am Boeler Marktplatz reichen die Grundstückswerte von 195 Euro bis hoch auf zwischen 275 und 280 Euro (Dr.-Lammert-Weg)

Boelerheide: Bei 310 Euro je Quadratmeter liegen die Grundstückswerte entlang großer Teile der Hügelstraße (bzw. Papenstück). In der Birkenstraße und dem hinteren Teil der Hügelstraße wird der Wert auf rund 275 Euro beziffert. Rund um die Kampfbahn liegen die Werte zum Teil etwas niedriger (bei 195 Euro bzw. mehr als 200 in den äußeren Bereichen).

Die Kampfbahn Boelerheide und angrenzende Wohngebiete aus der Luft.
Die Kampfbahn Boelerheide und angrenzende Wohngebiete aus der Luft. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Eckesey: Für Eckesey sind für Ein- bzw. Zweifamilienhausbebauung keine Werte hinterlegt. Lediglich für Mehrgeschossig bebaute Grundstücke sind hier Werte angegeben. Sie liegen zwischen 120 und 150 Euro je Quadratmeter.

Fley: In Fley liegen die Grundstückswerte ebenfalls relativ hoch – und liegen zwischen 195 Euro pro Quadratmeter (zwei Grundstücke an der Sauerlandstraße) bis hin zu 310 Euro (Linnenkamp/Zirkelweg). Bis auf die eine Ausnahme liegen die Werte eigentlich überall deutlich über 200.

Garenfeld: In Garenfeld ist die Spanne relativ gering. In allen Gebieten liegen die Werte über 200 Euro. Am höchsten in der Straße An Kolfacker/Gräweken mit 265 Euro).

Hengstey: Entlang der Hengsteyer Straße bzw. Einhausstraße und Uhlenbruch (bis zur Seestraße) liegt der Grundstückswert für das Gebiet bei 160 Euro je Quadratmeter. Ein Stück weiter vorne (Allensteiner Straße) liegt der Wert für das Wohngebiet bei 150 Euro.

Helfe: Rund um den Helfer Marktplatz erreichen die Grundstückswerte eine Höhe von rund 235 Euro je Quadratmeter (Teile an der Helfer Straße, Osthofstraße, Stennesufer und Im Wiedenbusch). Am niedrigsten angesetzt ist hier das Gebiet an der Straße Auf dem Kuhl, bzw. kleine Teile der Pappelstraße mit 185 Euro.

Vorhalle: In den Wohnquartieren rund um den Sporbecker Weg werden drei Richtwerte angegeben, sie reichen von 130 Euro (Teile Wolfskuhler Weg und Mühlbrinkstraße sowie Funckenhausen) über 145 Euro (Teil des Espen- und Eibenwegs) bis hin zu 220 Euro (Zedernweg und Kirschenweg). Auf der anderen Seite der Autobahn, also in den Gebieten entlang der Weststraße, sind die Werte ähnlich angesetzt – also bei um die 140 bis 175 Euro.

Haspe

In Haspe liegen lediglich in einigen Wohngebieten Werte vor. Zum Beispiel aus dem Wohngebiet an der Agnes-Miegel-Straße bzw. Hermann-Sudermann-Straße (165 Euro/qm) und Gabelsberger Straße (220-270 Euro) in Westerbauer. Andererseits werden im Boris-Portal auch Werte für die Gebiete am Quambusch (140 bis 220 Euro) ausgewiesen.

Eilpe/Dahl

Rummenohl: Die Grundstückswerte in Rummenohl liegen zwischen 95 (Roland Volme) und 155 Euro (Bührener Weg und einige Grundstücke an der Ringstraße) je Quadratmeter.

Dahl: In Dahl liegen die Grundstückswerte zwischen 155 (Ribbertstr. Hoffnungstalerstr., Drei Eicken, Teile des Hemker Wegs) und 255 Euro (Bereich am Hemker Kopf). Der Mittelwert dürfte zwischen 100 und 150 Euro je nach Straße liegen.

Eilpe: In Eilpe sieht die Spannweite wieder ganz anders aus. Auch dort beginnen die Grundstückswerte bei 160 Euro (Teile der Krähnockenstr. und Sunderlohstr.) gehen jedoch hoch bis 260 Euro (Teile des Prof.-Dr.-Schemann-Weg). Der größte Teil der Grundstücke hat einen Quadratmeter-Wert zwischen 120 und 160 Euro.