Helfe. Für viele Menschen ist Weihnachten kein Grund zum Feiern. Das möchten diese Menschen ändern - und planen in Helfe ein großes Fest.
Auch wenn in diesem Jahr der Ort ein anderer sein wird: Die Weihnachtsfeier des CVJM findet wie gewohnt statt. „Alles wird so sein wie immer“, betont dessen Geschäftsführer Thomas Schickhaus und hofft zusammen mit dem stellvertretenden Vorsitzenden, Michael Finkensiep, dass sich die zum Heiligabend persönlich geladenen 250 Gäste auch in der Fritz-Steinhoff-Gesamtschule wohlfühlen werden.
Bald zwei Jahrzehnte fand die traditionelle Weihnachtsfeier des CVJM in Vorhalle statt: Die Karl-Adam-Halle hatte seit 2005 den mitunter über 500 bedürftigen Menschen Raum geboten, um am 24. Dezember gemeinsam zu essen, zu singen, zu feiern.
Aber in diesem Jahr sollte es anders werden: Am 30. Oktober erhielt das Organisationsteam des Vereins vom Sportamt der Stadt Hagen die Nachricht, dass die große Sporthalle an Weihnachten nicht mehr zur Verfügung stehen wird, denn man benötige sie zur Unterbringung der zugewiesenen Flüchtlinge.
Schnell mussten sich die Verantwortlichen nach einer Alternative umsehen und griffen das städtische Angebot auf, die Gesamtschule in Helfe als neuen Veranstaltungsort zu nutzen.
Dass solche Veränderungen zu einem Mehraufwand führten, nahmen die Organisatoren mit der gleichen Gelassenheit hin, mit der sie seit jeher alle Herausforderungen dieser Großveranstaltung gemeistert haben. Schließlich findet das Traditionsfest bereits zum 78. Mal statt.
Menschen wären an Heiligabend sonst allein
Und das will was heißen: Seit 1946 lädt der CJVM alljährlich zur Weihnachtszeit Menschen ein, für die Weihnachten kein Grund zum Feiern ist. Weil sie arm sind, ohne Obdach, alleinstehend oder Angst davor haben, diesen Abend ohne Familie und Freunde zu verbringen.
Dass sich in all den Jahren vieles verändert hat, betont Michael Finkensiep, der seit über einem halben Jahrhundert diese Feier plant, organisiert und durchführt. „Es ist uns wichtig, unsere Werte an die Menschen weiterzugeben, die an diesem Abend sonst allein wären.“ Und das bedeutet, der Heiligabend wird so gefeiert wie immer: Mit einem gemeinsamen Abendessen, einem Bühnenprogramm, in dem die Weihnachtsgeschichte einen zentralen Platz einnimmt, mit Singen und einer Bescherung, die die Gäste in Form von Geschenke-Taschen am Ende des Abends mit nach Hause nehmen.
Auch wenn der CVJM auf eine lange Erfahrung zurückschauen kann und bestens weiß, was eine solche Großveranstaltung braucht, um reibungslos und für alle Beteiligten „gut“ zu verlaufen, so ist doch eine genaue Planung unabdingbar. Und das bedeutet vor allem, die bald 80 freiwilligen Helfer zu suchen, zu kontaktieren, zu gewinnen für einen Einsatz am Fest der Feste. „Wir haben viele ‚Wiederholungstäter‘“, freut sich Finkensiep, der selbst inzwischen die Aufgabe des Vorsitzenden im Ehrenamt wahrnimmt. Für viele Freiwillige sei es bereits Tradition, den Heiligen Abend nicht unterm eigenen Christbaum, sondern zusammen mit bedürftigen Menschen zu verbringen und so zu erleben, dass „man auch immer wieder etwas zurückbekommt, wenn man sich engagiert“, so der 73-jährige.
Busse werden bereitgestellt
Und so werden die drei hauptamtlichen und die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter des CVJM bereits am 23. Dezember in der Fritz-Steinhoff-Gesamtschule zusammenkommen, um vor Ort den Folgetag genau zu planen, Dienstpläne festzulegen, Aufgaben zu verteilen. Bis dahin ist noch einiges zu tun, so die Organisatoren, wobei die Bekanntmachung des neuen Veranstaltungsortes und die Termine zur Ausgabe der Eintrittskarten am wichtigsten sind. Denn die meisten Gäste wissen seit vielen Jahren, dass sie sich gegen Vorlage eines Ausweises ihre persönliche Eintrittskarte abholen müssen.
Den Auftakt zur Ausgabe macht am 7. Dezember Luthers Waschsalon. „Rund hundert Karten werden wir da sicher schon ausgeben“, vermutet Thomas Schickhaus. Mit der namentlich gekennzeichneten Karte können die Geladenen dann an Heiligabend ab 16 Uhr am CVJM-Haus in einen der Busse steigen, um pünktlich zur Begrüßung um 18.30 Uhr in Hagen-Helfe zu sein. „Dank der Unterstützung der HVG werden neben dem Transfer zur Halle die Rückfahrten in die drei Stadtteile gesichert sein“, freut sich Finkensiep und betont, dass die Feier auch in diesem Jahr dank großzügiger Spenden mit einem Budget von 25.000 Euro organisiert werden kann.