Hagen. Auch in Hagen ist offensichtlich Wurst der Firma Wilke im Umlauf. Das sagt die Stadt und fahndet jetzt, ob sie aus dem Verkehr gezogen wird.
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Von dem Skandal um die mit Keimen belasteten Wurstwaren der Firma Wilke sind auch zahlreiche Betriebe in Hagen betroffen. Wie die Stadtverwaltung am Dienstag auf Anfrage der WP sagte, seien Geschäfte vom Großhändler bis zum Kleinstbetrieb in Hagen mit Wilke-Produkten beliefert worden. „Wie viele es genau sind, ist noch nicht abzusehen“, so Stadtsprecher Michael Kaub. Einen Fall dieser Größenordnung habe es zumindest in der jüngeren Vergangenheit in Hagen nicht gegeben.
Die Stadt überprüft derzeit, ob die Betriebe dem angeordneten Rückruf der Wilke-Produkte auch nachkommen. Dies geschehe sowohl telefonisch als auch durch Besuche vor Ort. Welche Betriebe betroffen seien, erfahre die Stadt durch Überprüfung der Lieferlisten, so Kaub: „Die lassen wir uns von den Großhändlern geben. Auf diese Weise können wir die Vertriebswege aufschlüsseln.“
Bislang kein Krankheitsfall in Hagen bekannt
Das Gesundheitsamt kontrolliere die Rückrufaktion bereits seit 3. Oktober, als der Rückruf im Rathaus eingegangen sei, so Kaub. Es werde noch einige Tage dauern, bis alle Listen überprüft und abgearbeitet seien. Eine Warnung an die Bürger gibt die Stadt nicht heraus, es sei „Gott sei Dank“ aber auch noch kein lebensmittelbedingter Krankheitsausbruch in Hagen bekannt geworden.
Viele lokalen Lebensmittelhändler in Hage hatten aber nach eigenen Angaben keine Wurst der Marke Wilke Waldecker im Angebot. Das ergab eine Umfrage unter Lidl, Aldi, Netto, Kaufland und Rewe.
„Die Firma Wilke ist und war kein Lieferant für das Fleisch- und Wurstwarensortiment von Lidl“, sagt etwa Mario Köhler, Sprecher Lidl Deutschland. Von den in Hohenlimburg ansässigen großen Lebensmittelketten wurde einzig das Unternehmen Kaufland überhaupt von der Firma Wilke Waldecker mit Fleisch- und Wurstwaren beliefert – dabei aber auch nicht die Hohenlimburger Filiale, sondern einzig Märkte in Schwalmstadt, Korbach und Biedenkopf. „Kaufland hat sofort reagiert und die betroffenen Produkte aus dem Verkauf genommen.“
Rewe und Aldi sagen: Keine Wilke-Verbindungen
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Schon seit 2011 gibt es keine Geschäftsbeziehungen mehr zwischen der Unternehmensgruppe Aldi Nord und der Firma Wilke. Seitdem verkauft Aldi folgerichtig auch keine Produkte der Firma mehr. Auch die Rewe-Group, zu der Filialen von Penny und Rewe zählen, teilt auf Anfrage mit, keine Produkte der Firma zu vertreiben. „Grundsätzlich informiert die Rewe Group ihre Kunden im Falle von öffentlichen Rückrufen proaktiv und steht hierbei im engen Kontakt mit den zuständigen Behörden“, sagt Kristina Schütz, Pressesprecherin Rewe Group.