Meschede. Auch im Hochsauerlandkreis sind Betriebe mit Wilke-Wurst beliefert worden. Lebensmittelkontrolleure des Kreises haben Kontakt aufgenommen.

Der Skandal um die mit Keimen belastete Wurst der Firma Wilke aus Twistetal-Berndorf macht natürlich nicht an der Landesgrenze Halt. „Es gibt zahlreiche Fälle, in denen Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen wie Kantinen, aber auch gastronomische Betriebe im HSK beliefert worden sind“, sagte Kreissprecher Martin Reuther auf Nachfrage unserer Zeitung.

Kreis arbeitet Liste ab

Am 3. Oktober habe das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz LANUV eine Liste mit Großhändlern an die Kreise geschickt. Anhand der Liste habe man dann herausgefiltert, welche Betriebe Endabnehmer waren. „Unsere Lebensmittelkontrolleure haben mit den einzelnen Einrichtungen bzw. Betrieben Kontakt aufgenommen. Sie fahren über Land und überwachen nun die Rückruf-Aktionen“, so Reuther weiter. Erkenntnisse über Krankheitsfälle durch den Verzehr der Wurstwaren aus Berndorf lägen dem Gesundheitsamt aber nicht vor. Namen von regionalen Abnehmern nannte Reuther nicht.

Tagelang herrschte Verwirrung darüber, wie breit Wurst des Fleischherstellers Wilke in Umlauf gebracht worden war. Auch eine detaillierte Liste mit allen betroffenen Produkten gab es zunächst nicht. Nun ist klar: Es sind deutlich mehr, als zunächst angenommen – und längst nicht alle tragen den Namen Wilke. Seit Montagabend können Verbraucher auf dem Portal „lebensmittelwarnung.de“ nachlesen, welche Produkte zurückgerufen worden sind. Schwierig dabei: Auch in loser Form soll Wurst über die Theke gegangen sein.

Rückholaktionen als Tagesgeschäft

„Rückholaktionen sind übrigens für unsere Lebensmittelkontrolleure Tagesgeschäft“, erläutert Martin Reuther. Auch wenn ein Shampoo mit Keimen belastet ist oder in einer Linsensuppe Metallsplitter vermutet werden, wie auf der Seite Lebensmittelwarnung.de nachzulesen. Reuther: „Doch die meisten werden medial nicht so begleitet.“

Nach dem Verzehr von Produkten der Firma Wilke war es zu Krankheitsausbrüchen mit Todesfolgen gekommen. Im Anschluss hatte das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Mittlerweile kursieren Zahlen, nach denen jeder zehnte NRW-Bürger Produkte der Firma verzehrt.