Hagen. SPD-Ratsherr Sven Söhnchen kritisiert den Neuzuschnitt des Wahlkreises in Eckesey. Schon zu oft sei der Stadtteil als Stiefkind behandelt worden.
Der Rat soll um drei Sitz verkleinert werden, einige Wahlkreise müssen daher neu zugeschnitten werden. Grundsätzlich stimmt der langjährige SPD-Ratsherr Sven Söhnchen dem Ganzen auch zu. Dass sein bisheriger Wahlkreis Eckesey, in dem er auch ein Direktmandat geholt hat, nun aber dem gut-bürgerlichen Boelerheide zugeschlagen werden soll, kritisiert er. Aus dem Wahlkreis „Eckesey-Vorhalle Nord“, soll dann „Boelerheide-Eckesey“ entstehen.
Was stört Sie an dem Neuzuschnitt?
Sven Söhnchen: Eckesey war innerhalb der Stadt schon häufiger ein leichter Verschiebebahnhof – ob bei Schulbezirken oder Gemeindegrenzen der Kirchen. Aber vom Gefühl gehört Eckesey, der alte Arbeiter-Stadtteil, eher zu Vorhalle. Nach dem Vorschlag der Stadtverwaltung soll Eckesey aber nicht mehr mit dem Vorhaller Norden politisch verbunden sein, sondern mit jenem Stadtteil Boelerheide, den die Stadt vor weit über 40 Jahren durch den Rückbau der Harkortbrücke von
Ist denn etwas Formales wie eine Wahlkreisgrenze im Alltag tatsächlich so wichtig?
Eckesey wurde viele Jahre als Stiefkind der Stadt behandelt. Während Altenhagen und Vorhalle Fördergelder erhielten, musste Eckesey mit finanziellen Brotkrumen auskommen. Dass der Stadtteil sich trotzdem liebenswert weiterentwickelt hat und ein friedvolles Miteinander der Nationen und Generationen gelebt wird, ist auch dem Engagement der Bewohner und der Stadtteilpolitiker geschuldet.
Aber es mussten doch Wahlkreise neu zugeschnitten werden. Ist es da nicht klar, dass es Verlierer gibt?
Drei Wahlkreise werden in Hagen eingespart – in Haspe, in Eilpe/Dahl und im Hagener Norden. Dass jeder dieser ab 2020 wegfallenden Wahlkreise zurzeit durch ein Direktmandant der SPD betreut wird, ist doch durchaus merkwürdig.
Wenn jetzt tatsächlich der Wahlkreis-Zuschnitt so beschlossen wird, wie von der Verwaltung vorgeschlagen: Werden Sie dann noch einmal als Ratskandidat antreten? Und fühlen Sie sich von Ihrer eigenen Partei unterstützt im „Kampf um Eckesey“?
Meine politische Planung hängt nicht am Zuschnitt des Wahlkreises. Es gibt persönliche Überlegungen meinerseits, die ich zu gegebener Zeit mit den Gremien der Partei besprechen werde. Hierfür gibt es beispielsweise bei der SPD im Hagener Norden einen guten Austausch aller Funktions- und Mandatsträger, die sich auch dem neuen Wahlkreiszuschnitt annehmen werden. Von einem „Kampf um Eckesey“ möchte ich nicht sprechen, aber in der Partei ist meine Sichtweise bekannt und wird auch entsprechend begleitet.