Hagen.. Irgendwann in fünf Jahren wird der Neubau der Lennetalbrücke an der Autobahn 45 bei Hagen zu einer der spektakulärsten Baustellen in Deutschland. Dann, so ist es geplant, wird die eine Hälfte des knapp einen Kilometer langen Bauwerks von den provisorischen Pfeilern Zentimeter für Zentimeter über dicke Stahlträger auf andere Stützen in seine endgültige Position geschoben.

Jener Umbautag scheint noch fern. Obwohl die Bagger rollen und die Walzen planieren. Noch nicht auf der Brücke, sondern darunter. „ Wir richten gerade das Gelände her, bauen Straßen.“ Straßen, die später nicht mehr benötigt werden, über die aber künftig die schweren Maschinen rollen sollen, die für den Neubau einer der längsten Brücken des Landes benötigt werden.

„So etwas haben wir schon gemacht“, sagt Michael Neumann, Projektleiter Bau beim Landesbetrieb Straßenbau. „Aber noch nicht bei einer Brücke mit solchen Ausmaßen. “Erkundungsbohrungen auf dem weitläufigen Gelände laufen derzeit. Experten suchen nach möglichen Blindgängern. An Standorten, die vorher auf historischen Luftbildern ausgemacht worden sind.

Neues Bauwerk in Fahrtrichtung Frankfurt

In den nächsten zweieinhalb Jahren wird dann zunächst in Fahrtrichtung Frankfurt ein neues Bauwerk errichtet. Eine nagelneue Brücke auf provisorischen Pfeilern. „Wenn sie fertig ist, werden wir den Verkehr in beiden Fahrtrichtungen auf fünf Spuren über die neue Brücke leiten“, so Neumann. „Im Anschluss wird die alte Brücke komplett abgerissen.“

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Sie wird in Teile zerlegt und systematisch von Norden in Richtung Süden demontiert. Erst danach werden zunächst die Pfeiler für die beiden Bauwerke in Fahrtrichtung Frankfurt und Dortmund errichtet.

Anschließend werden die Brückenelemente der Dortmunder Fahrbahn langsam von Richtung Norden über die Pfeiler hinweg geschoben. „Am Ende läuft der gesamte Verkehr zunächst über diesen Teil, so dass wir die Brücke der Frankfurt-Spur quer von den provisorischen auf die neuen Pfeiler schieben können“, erklärt Neumann.

Rund 105 Millionen werden im Lennetal verbaut

Rund 105 Millionen will der Landesbetrieb Straßenbau im Lennetal verbauen – in etwa so teuer wird auch Hagens derzeit teuerste Baustelle, die Rathaus-Galerie. Notwendig geworden war die Investition, weil der Zustand des Bauwerks aus dem Jahr 1967 nur mit 3,4 bewertet wurde. „Von befriedigend kann da nicht die Rede sein“, so Neumann, „das Bauwerk zählt zu den maroden Brücken. In Teilen ist sie saniert. Das reicht aber am Ende nicht.“

Michael Neumann, Projektleiter bei Straßen NRW.: „So etwas haben wir schon gemacht. Aber noch nicht bei einer Brücke mit solchen Ausmaßen.“ Foto: Stubbe
Michael Neumann, Projektleiter bei Straßen NRW.: „So etwas haben wir schon gemacht. Aber noch nicht bei einer Brücke mit solchen Ausmaßen.“ Foto: Stubbe © WP Michael Kleinrensing | WP Michael Kleinrensing

Die Beeinträchtigungen für den Verkehr auf der Autobahn 45 (80 000 Fahrzeuge pro Tag) will man so gering wie möglich halten. „Zunächst ändert sich ja an der Verkehrsführung nichts“, so Neumann, „auch wenn wir über den ersten Teil der neuen Brücke verschwenken, bleibt es bei fünf Spuren. Allerdings handelt es sich ja jetzt schon um einen Abschnitt, auf dem sich der Verkehr in den Stoßzeiten staut."