Hagen.. Vorhalle, Eckesey und Teile von Boele versanken an den beiden vergangenen Tagen im Stau. In einem Stau, der ausgelöst wird von der Vollsperrung der A1-Anschlussstelle an der Dortmunder Straße.
Die schlimmsten Befürchtungen der Bewohner des Hagener Nordens haben sich bewahrheitet: Vorhalle, Eckesey und Teile von Boele versanken an den beiden vergangenen Tagen im Stau. In einem Stau, der ausgelöst wird von der Vollsperrung der A1-Anschlussstelle an der Dortmunder Straße. „Ich habe doch gesagt, dass das nicht gut gehen kann“, ärgerte sich Michael Erdtmann.
Der CDU-Politiker aus Vorhalle ist Mitglied der Bezirksvertretung Nord und spürt die Auswirkungen der Baustelle am eigenen Leib: „Für die Fahrt zum Supermarkt an der Schwerter Straße habe ich 35 Minuten benötigt. Die Strecke lege ich sonst in fünf Minuten zurück.“ Auch vielen anderen Verkehrsteilnehmern trieben die Blechlawinen, in denen sie feststeckten, die Zornesröte ins Gesicht: „Auto an Auto, die Vorhölle“, beschrieb Martin Konny drastisch, was sich auf den Straßen abspielte.
„Hagen-West kollabiert“
Weil Auf- und Abfahrt Hagen-Nord gesperrt sind, versuchen die meisten Autofahrer, an der Anschlussstelle Hagen-West in Vorhalle auf die Autobahn bzw. von der A1 zu gelangen. Dadurch kommt der Verkehr in der Weststraße und im Vorhaller Kreisel zeitweise zum Erliegen.
Verschärft wird die Situation durch die zahlreichen Lastwagen, die die Industriegebiete im Lennetal und in Bathey ansteuern. „Hagen-West kollabiert“, so Autofahrerin Saskia Bleck. Tatsächlich können viele Hagener den Staus kaum entkommen, da es zu ihren Wohngebieten keine alternativen Zufahrtsrouten gibt und die wenigen Schleichwege ebenfalls schnell verstopft waren.
Kritik an der Großbaustelle hält an
Beim Landesbetrieb Straßen NRW, der für die Baustelle verantwortlich ist, weiß man um die Situation. „Ich muss gestehen, dass wir Hagen lahm gelegt haben“, gab sich Behördensprecher Michael Overmeyer zerknirscht. In Absprache mit der Stadt Hagen wolle man zunächst einmal abwarten, ob sich die Lage in naher Zukunft, wenn sich die veränderte Verkehrslage herumgesprochen habe und einige Autofahrer vielleicht alternative Strecken nutzten, beruhige.
Tatsächlich entzerrten sich die Staus Mittwochmittag. Doch die Kritik an der Großbaustelle hält an. Dass die Dortmunder Straße an den beiden Knotenpunkten zur A1 mit Ampelanlagen ausgestattet werde und zudem die bestehenden Ampeln an den Einmündungen zur Kabeler und zur Wandhofener Straße erneuert werden, hält Michael Erdtmann für ein Unding: „Wenn das einmal fertig ist, sind die nächsten Staus vorprogrammiert. Kreisverkehre wären die bessere Lösung gewesen. Dass dafür angeblich zu wenig Platz ist, stimmt doch überhaupt nicht.“
Bauarbeiten bei Hagen-Nord erst im September beendet
Erst im September sollen die Bauarbeiten beendet sein und die Anschlussstelle Hagen-Nord wieder für den Verkehr freigegeben werden. Wie es aussieht, drohen vielen Hagenern sechs Wochen Sommerferien im Stau.