Hagen.. 58 Künstler verwandeln am Samstag, 9. April, insgesamt 22 Orte in Hagen zu kreativen Stätten. In acht Stunden können Interessierte auf Entdeckungstour gehen.
58 Künstler verwandeln am Samstag, 9. April, insgesamt 22 Orte zu kreativen Stätten. In acht Stunden können Interessierte auf Entdeckungstour gehen. Erinnert an „Extraschicht – die Nacht der Industriekultur“? Stimmt. Allerdings mit dem Unterschied, dass sich die Teilnehmer nicht auf einen Trip durchs Ruhrgebiet begeben müssen, sondern kreative Sphären in Hagen aufspüren können.
„Planet Hagen“, so ist der erste Tag der offenen Ateliers und kreativen Orte überschrieben. Die vom städtischen Kulturbüro organisierte Großveranstaltung verspricht eine Rundreise durch Räume, die zum Teil der Öffentlichkeit verschlossen sind. „Schön wäre es, wenn sich die Teilnehmer einfach treiben lassen würden“, sagt Projektleiterin Melanie Redlberger „wir wollen eventuelle Schwellenangst vor der Kunst nehmen“.
Galerien und Werkstätten
Davon, dass Ateliers, Produktions-Galerien und Kreativ-Werkstätten eine besondere Aura verströmen, können sich die Gäste beim Besuch jener Stätten, die in der Hagener Kunstszene längst etabliert sind oder die temporär geschaffen werden, überzeugen. Das Kunst- und Atelierhaus in der Hochstraße, die Werkstatt-Galerie Kooperative K, die Galerie Elvyra Gessner, das Kunstkontor in Wehringhausen und viele andere mehr beteiligen sich. Was alle verbindet? Niemand verlangt Eintritt für das Eintauchen in seine „kreative Sphäre“.
Und die meisten Teilnehmer zeigen nicht nur bildende Kunst, sondern bieten auch ein Rahmenprogramm an. So gibt es an etlichen Orten musikalische Beiträge, Lesungen, Mitmach-Workshops und Vorführungen. Außerdem bieten die Künstler Führungen und Künstlergespräche an. Oder die Atelierbesucher können sich fotografieren lassen, wie bei „Wolke.Art“ in der Lützowstraße 2. Ausgewählte Fotografien dienen dann (natürlich nach Absprache mit den Porträtierten) als Grundlage einer Bilderserie, die Margit Wölk erstellt.
Werkhof Hohenlimburg übernimmt Doppelfunktion
Auf einen Dialog zwischen zeitgenössischem Tanz und bildender Kunst können die Besucher des Pilates-Studios in der Elberfelder Straße 32 gespannt sein: Betreiber Jozsef Csaba Hajzer präsentiert eine Tanz-Performance mit Szenen aus dem Alltag von Kindern und Erwachsenen.
„Die Bandbreite ist enorm“, schwärmt Melanie Redlberger, „Besucher entdecken angewandte, politisch-kritische oder dekorative Kunst. Und es beteiligen sich junge, hippe Kreative genau so wie bekannte Hagener Künstler.“
Der Werkhof Hohenlimburg übernimmt eine Doppelfunktion: „Wir bieten Künstlern, die kein eigenes Atelier haben, die Möglichkeit, in Räumen in der Herrenstraße auszustellen“, erläutert Mit-Organisatorin Julia Dettmann. So wird z.B. in der Katakombe afrikanische Kunst gezeigt, dazu gibt’s Trommelmusik. Ab 22 Uhr heißt es dann im Werkhof „Ausklang“. Künstler und Besucher treffen sich zum lockeren finalen Austausch mit Musik.