Fröndenberg. Mit seinem Engagement im Freibad Dellwig machte sich Dirk Weise einen Namen. Jetzt verkündete er dort: „Ich kandidiere als Bürgermeister.“
Ein vertrautes Umfeld gibt Sicherheit, wenn eine Entscheidung mit weitreichenden Auswirkungen verkündet werden soll. Deshalb wählte Dirk Weise auch das Helferfest im Freibad Dellwig, als er den Anwesenden mitteilte: „Ich werde für das Amt des Bürgermeisters bei der Kommunalwahl im Herbst 2025 kandidieren.“ Rückblickend sagt er: „Ich hatte mir die Entscheidung schon gründlich überlegt, es an diesem Tag und im gewohnten Umfeld zu verkünden, aber trotzdem war da eine gewisse Anspannung, ich hatte ja keine Ahnung, wie die Leute reagieren.“
Tatsächlich herrschte sekundenlang Stille, die Worte mussten erst einmal sacken, dann aber begann das Schulterklopfen, die Anwesenden zeigten sich begeistert, viele sagten spontan ihre Unterstützung zu, applaudierten. „Das war ein emotionaler Moment, ich bekam eine Gänsehaut, war einen langen Augenblick einfach sprachlos“, ist sogar zwei Wochen später noch die Freude über diese positive Resonanz zu spüren.
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Gabriele Spiekermann, CDU-Stadtverbandsvorsitzende, hatte bereits im Frühjahr Kontakt mit dem Geschäftsführer der Freibad Dellwig gGmbH aufgenommen und angefragt, ob er sich vorstellen könnte, aus dem gewohnten Ablauf auszubrechen und ins Rathaus einzuziehen.
Die Anfrage hat ihn erst einmal überrascht
„Ich bin jetzt fünf Jahre in der CDU, das wissen sicherlich viele Leute nicht einmal, bin Beisitzer und sachkundiger Bürger, mehr war bisher noch nicht, bin politisch durchaus unvoreingenommen“, hat ihn die Anfrage erst einmal überrascht. „Dann habe ich einen Überlegungsprozess gestartet, das Für und Wider abgewogen, intensive Diskussionen mit meiner Frau geführt.“ In seiner Familie gibt es demnächst Veränderungen, das Paar erwartet Anfang Oktober das erste Kind, auch dies musste bedacht werden.
„Das war ein emotionaler Moment, ich bekam eine Gänsehaut, war einen langen Augenblick einfach sprachlos.“
Nach mehreren Wochen Überlegen bekam er dann die Zusage seiner Frau, die Würfel waren gefallen: „Mit dieser Rückendeckung wusste ich, ich mach‘s.“ Verraten hat er seinen Entschluss allerdings noch niemandem, sogar seine Eltern und Großeltern wurden erst kurz vor der Veröffentlichung informiert: „Aber auch aus dieser Richtung kamen nur positive Rückmeldungen.“
Der geschäftsführende Vorstand gab seine Zustimmung
Nachdem im Vorfeld der geschäftsführende Vorstand der CDU seine Zustimmung gab, stellte Dirk Weise sich und sein Konzept auch dem Gesamtvorstand vor: „Die Reaktion der heimischen Politiker war bemerkenswert, mir schlug viel Sympathie entgegen, meine Vorstellungen wurden wohlwollend aufgenommen.“
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„Ich bin 40 Jahre jung, habe meine gesamte Lebenszeit in Fröndenberg verbracht, bin in Dellwig in die Grundschule gegangen, habe die Gesamtschule durchlaufen, ich bin einer von hier, bringe also die besten Voraussetzungen mit, um Aufbruchstimmung zu wecken“, stellt sich Dirk Weise vor. „Ich bin im Schützenverein, spiele Trommel im Spielmannszug Dellwig und kickte im Mittelfeld beim SV Langschede mit der Nummer 10, bin somit tief verwurzelt in unserer Stadt.“
Zudem ist er durch seine Tätigkeit als Geschäftsführer im Freibad und als Geschäftsführer seines Hausverwaltungsunternehmens exzellent vernetzt: „Ich habe sehr gute Kontakte, nicht nur in der Ruhrstadt.“
„Mit dieser Rückendeckung wusste ich, ich mach‘s.“
Seine größten Pluspunkte allerdings sind seine Motivation und die Fähigkeit, Menschen mitzunehmen: „Wer mein Engagement beim Bad in Dellwig kennt, weiß, dass ich immer nur im Team versuche, das Beste zu erreichen. Dass ich die Geduld aufbringe, über einen längeren Zeitraum Dinge in Bewegung zu bringen, die ein positives Ende haben.“ Er verweist darauf, dass es zwölf Jahre gedauert hat, bis die Einrichtung mit wenigen Mitteln, aber entsprechender Förderung, zu 100 Prozent erdgasfrei wurde: „Gibt es so in Deutschland nicht noch mal, es zeigt, dass Ausdauer auch zum Ziel führt. Ich werde immer das Beste für die Bürgerinnen und Bürger im Auge haben.“
Er ist sich über die Schwere der Aufgabe durchaus bewusst
Er ist sich über die Schwere der Aufgabe, in Fröndenberg etwas weiterzuentwickeln, bewusst, aber er sieht jetzt bereits Ansätze, wo frischer Wind guttut. Es wäre ein Generationenwechsel, wenn er ins Rathaus einzieht, aber warum nicht mal ein Blick eines Jüngeren auf die Situation in der Stadt. „Ich bin unvoreingenommen, politisch nicht gebrandmarkt, werde versuchen, alle Parteien ins Boot zu holen, nur zusammen kann es klappen“, zeigt er sich realistisch. „Es ist gut, nach vorne zu blicken“, ergänzt er. „Denn Stillstand ist Rückschritt.“ Er wiederholt noch einmal: „Bei mir ist jeder willkommen, gemeinsam können wir viel bewegen.“
„Ich bin unvoreingenommen, politisch nicht gebrandmarkt, werde versuchen, alle Parteien ins Boot zu holen, nur zusammen kann es klappen.“
Natürlich wird noch die Nachfolge im Freibad geregelt, er hat bereits zwei Leute im Auge, auch in seinem Betrieb ist der Platz dann frei: „Ich werde aber immer zurückkehren können.“
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Auf der nächsten CDU-Mitgliederversammlung stellt er sich nun vor, sollte er auch hier bestätigt werden, wird er ein Wahlkampfteam zusammenstellen: „Ich habe da meine Vorstellungen, auch da wird es einige Überraschungen geben.“