Fröndenberg. Die Kulturschmiede in Fröndenberg hat sich zum Leuchtturm im städtischen Tourismus entwickelt und plant zum 25. Geburtstag einige Aktionen.
„Zum 25. Jubiläum der Öffnung der Kettenschmiedemuseums, 9. Mai 1999, haben wir keinen großen Festakt geplant, sondern laden zum Familientag ein“, erklärt Jochen Hänel, Vorsitzender des Förderverein Kulturzentrum Fröndenberg. Am Sonntag, 12. Mai, 10 bis 17 Uhr, wird deshalb ganz normal geöffnet, allerdings mit ein paar zusätzlichen Highlights.
„Eine Kapelle haben wir nicht engagiert“, schmunzelt der Verantwortliche. „Dafür werden gleich drei Schmiede ihre Kunst demonstrieren.“ Neben „Chefschmied“ Dagobert Köster wollen Dieter und Philipp Styra die Funken fliegen lassen. Gemeinsam werden die drei Fachleute an der schweren Kette weiterschmieden und Einblick in dieses harte Handwerk geben.
Vom Eisen zum Gold
Wer das Schmieden mal ohne Muskelkraft und Funkenflug genießen möchte, kann sich die VR-Brille aufsetzen und erlebt die digitale Version, die unter dem Namen „Digi Dago“ recht fleißig den Hammer schwingt.
Vom „harten“ zum „edlen“ Metall ist der Weg an diesem Tag nicht weit: Die Goldschmiedemeisterin Kathrin Becker, mit ihrem Atelier in Frömern beheimatet, stellt ihre Kunst vor, die Besucherinnen und Besucher können ihr über die Schulter schauen.
Manche älteren Mitbürger können sich noch daran erinnern, als der Messerschärfer mit seinem Schleifstein durch die Orte reiste und stumpfe Klingen wieder in den scharfen Zustand versetzte. Der „Gratwandler“ Stefan Blank aus Unna wird diese Kunst zeigen und fordert auf, sein Können auf die Probe zu stellen: „Durchsucht die Küchenschrankschubladen und bringt eure stumpfen Messer mit.“
Noch nicht sicher ist die Vorführung des Hufbeschlags, denn es muss ein passendes Pferd gefunden werden. Jochen Hänel: „Es sollte ein geduldiges Tier sein, welches bei einer entsprechenden Schar Zaungäste nicht nervös wird. Zudem muss der Besitzer mit der öffentlichen Beschlagung einverstanden sein.“ Tim Sonnenberg von der Hohenheide würde sich freuen, wenn alles funktioniert und er das alte Handwerk vorführen kann.
Hoher Besuch aus Düsseldorf: Ina Scharrenbach
Zugesagt ist hoher Besuch aus der Landeshauptstadt Düsseldorf angesagt, Heimatministerin Ina Scharrenbach will zwischen 10 und 11 Uhr dem Kettenschmiedemuseum eine Stippvisite abstatten: „Sofern ihr Terminkalender es zulässt, aber da sind wir optimistisch“, so Hänel.
„Durchsucht die Küchenschrankschubladen und bringt eure stumpfen Messer mit“
Zurzeit läuft noch die zeichnerische Zeitreise mit Bildern von Rolf Escher, es werden Zeichnungen des Künstlers aus dem Museum im Museum ausgestellt. „Wir haben eine Überraschung im Zusammenhang mit den Werken“, macht es Jochen Hänel spannend. „Wir möchten das Museum als Ausstellungsort interessant erhalten, es ist ein besonderer Ort für alle Kunstschaffenden.“
Er fordert alle Fördervereinsmitglieder auf, am Sonntag den Himmelmannpark zu besuchen, denn: „Die Festschrift kann dann abgeholt werden.“ Für Kaffee, Kuchen und kühle Getränke ist am 12. Mai gesorgt.