Fröndenberg. Mehrere Millionen Menschen verfolgen das Leben von Wioletta Wyrwol online. Sie spricht offen über ihre Krankheit und die Amputation ihres Arms.
Mit einem Lächeln auf dem Gesicht geht Wioletta Wyrwol 2019 ins Krankenhaus, um sich den Arm abnehmen zu lassen. Endlich. Klingt surreal, doch sie verspürt Erleichterung. Nach Jahren voller Schmerzen, Scham und Enttäuschungen ist es so weit. Denn sie leidet im Anschluss an eine Routineoperation an CRPS (Complex Regional Pain Syndrome), einem komplexen regionalen Schmerzsyndrom.
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Doch bis es zur Diagnose kommt, dauert es lange. Die Hand verfärbt sich blau, schwillt an, schmerzt unvorstellbar. Sie wird taub und unbrauchbar. Die Finger verkrampfen komplett, die Fingernägel bohren sich in die Handinnenflächen. Wioletta Wyrwol schämt sich, Freunde und Bekannte wenden sich ab. Reha, Therapien, Mobilisation: Mehrere Jahre lang versucht sie alles, um ihre verkrampfte, schmerzhafte Hand zu retten und sucht zig Ärzte auf. Doch nichts funktioniert.
Schließlich fasst sie nach unzählen Arztbesuchen den Entschluss, den Unterarm zu amputieren. Im April 2019 nehmen ihr die Ärzte unterhalb des Ellenbogens den Arm ab. „Ich wusste, dass es gut wird“, sagt Wioletta Wyrwol. Und sie wacht nach der Operation mit einem Lächeln im Gesicht auf, erinnert sie sich. Doch klar ist auch: „Es war nicht einfach nach der Amputation. Ich habe lange meine Hand gesucht. Es hat sich so angefühlt, als würde sie noch auf meinem Bauch liegen.“ Eben dort, wo sie sie zuletzt gespürt hatte. Es ist ein langer Weg.