Gevelsberg. Auf der Gevelsberger Kirmes lernen sich Konni Girgsdies und Markus Mesek kennen. Es ist eine besondere Liebesgeschichte.
Ohne die Gevelsberger Kirmes hätten sie sich nie gefunden. So wie viele andere Paare auch. Bei Konni Girgsdies und Markus Mesek ist es aber anders als bei vielen anderen. Die Kirmes hat die Beiden nicht nur zusammen gebracht, sie haben sich dort auch das erste Mal gesehen. Dabei arbeiteten sie zehn Jahre lang in demselben Betrieb. Über den Weg gelaufen sind sie sich da aber nie. Bis gemeinsame Kollegen sie einander vorstellten. Das war vor 25 Jahren.
Am Stand des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Gevelsberg Löschzug 1 hat es gefunkt. Und bis heute sind die Beiden zusammen und feiern nun ihr silbernes Kennenlernen, ihre Freundschaft und Liebe. Verheiratet sind sie nicht, weil sie auch ohne Trauschein glücklich sind. Und selbst als sie schon auf eine Doppelhochzeit in Las Vegas mit Freunden sparten, entschieden sie sich doch dagegen und erfüllten sich von dem Geld lieber einen gemeinsamen Traum: die Teilnahme am Isle of Men. Das ist ein Motorradrennen auf der gleichnamigen Insel, nicht weit von der Küste Schottlands entfernt.
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Konni Girgsdies war außerdem schon verheiratet und gerade in der Trennungsphase, als sie ihre große Liebe kennenlernte. Damals hieß sie noch Konni Schmidt und kümmerte sich bei der AVU um den IT-Support. Sie wurde immer dann gerufen, wenn andere an ihrem Computer verzweifelten. Markus Mesek ist beim Netzbau tätig. Gelegenheiten, sich zu sehen, gab es viele in all den Jahren. Aber selbst auf den Betriebsfeiern führte der Weg sie immer aneinander vorbei. Bis sie an diesem ganz besonderen Kirmesfreitag vor einander standen.
„Ich hatte schon am ersten Abend ein Kribbeln im Bauch“, sagt Konni Girgsdies, die nun wieder ihren Mädchennamen angenommen hat. Schnell stellten sie fest, dass sie viel gemeinsam haben. Beide sind begeisterte Kirmesgänger, fahren beide Motorrad, Wandern und auch die Liebe zur Musik verbindet sie. „Wir haben den Beat in den Venen“, sagt die Gevelsbergerin und erzählt von den vielen Konzerten, die sie zusammen besuchen.
Musik spielte schon immer eine Rolle bei ihr. „Fast alle meine Erinnerungen haben mit Musik zu tun“, sagt sie. Deshalb hat sie auch eine Biografie geschrieben, ein Begleitbuch zum Soundtrack ihres Lebens. „Immer dieses wilde Getöse. Das rockt!“, heißt ihr Erstlingswerk. Auf dem Buchcover stehen zwei Namen: Konni Girgsdies und Else Somebodys – unter diesem Namen kennen sie die meisten Menschen, und das sind sehr viele. Um so erstaunlicher ist es, dass sie und Markus Mesek sich nicht längst begegnet waren.
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Zum Glück ist es auf der Kirmes dann endlich passiert. „Wo befreundete Wege zusammenlaufen, da sieht die ganze Welt für eine Stunde wie Heimat aus“, sagt Konni Girgsdies und zitiert Hermann Hesse. Denn genau darum geht es auf der Kirmes. Freunde treffen, zusammen Zeit verbringen, sich gemeinsam wohlfühlen. Gevelsberg sei für sie eine liebenswerte Stadt, die in ihrem Leben eine große Rolle spielt, die ihr den richtigen Menschen an ihre Seite brachte.
Und natürlich wird auch das Silberjubiläum auf der Kirmes gefeiert. „Auch wenn die meisten unserer engeren Freunde leider anderweitig unterwegs sind, sind wir uns sicher, wird es dennoch wieder ein großes Hallo auf der schrägsten Kirmes Europas.“ Sie sei mal gefragt worden, was der Schlüssel ihrer Liebe ist, sagt Konni Girgsdies. „Dass jeder den Schlüssel für seine eigene Wohnung hat“, sagt sie und lacht. Die 63-Jährige und der 55-Jährige leben zwar getrennt, ihr Leben findet aber, so oft es geht, gemeinsam statt. Vor allem auf der Gevelsberger Kirmes. Natürlich geht es auch wieder zum Stand der Feuerwehr. Da, wo alles begann.
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Und wer weiß: Vielleicht lernen sich in diesem Jahr dort wieder zwei Menschen kennen. Die nächste Liebesgeschichte, die auf der Kirmes beginnt.
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