Ennepetal. Vier der gestohlenen Papageien aus dem Hülsenbecker Tal wurden, wie schon zuletzt vor einer Tierarztpraxis abgestellt. Sind es dieselben Täter?
Große Erleichterung bei Tierpfleger Sebastian Quadflieg: Vier der fünf gestohlenen Papageien aus dem Hülsbenbecker Tal in Ennepetal sind wieder zurück in ihrer gewohnten Umgebung. Ein bisher Unbekannter stellte die vor einer Woche gestohlenen Tiere am Samstag in einem Karton vor einer Tierarztpraxis in Wuppertal ab. Die Tierärztin suchte darauf die Polizeiwache in Wuppertal-Barmen auf und gab die Vögel dort ab. Von Graupapagei Charly fehlt aber bisher jede Spur. Es wird nun vermutet, dass er aufgrund seines Alters und verschiedener Vorerkrankungen den zweiten Diebstahl womöglich nicht überlebt haben könnte.
Bereits im Februar diesen Jahres sind drei Papageien aus den Volieren des Hülsenbecker Tals gestohlen worden. Darunter war Charly sowie eine Venezuela-Amazone und eine Grünwangenamazone. Der oder die Täter hatte damals ein Kettenglied an der Schutzhaustür aufgehebelt und an der Haupttür der Voliere den unteren Teil des Drahtgeflechts herausgeschnitten. Die Tierpfleger verständigten die Polizei und die Kripo nahm Spuren auf. Wenig später tauchten die drei gestohlenen Papageien auch hier in einem Karton vor einer Tierarztpraxis in Wuppertal wieder auf. „Es ist dieses mal nicht die gleiche Tierarztpraxis“, erklärt jedoch Hans-Günther Adrian Pressesprecher der Stadt Ennepetal.
Zusammenhang bislang noch reine Spekulation
Ob ein Zusammenhang zwischen beiden Taten bestehe und es derselbe Täter gewesen sein könne, ist bislang nicht sicher, sagt Hans-Günther Adrian: „Der Verdacht liegt natürlich nahe. Im Moment wäre es jedoch reine Spekulation“. Auch die Pressestelle der Polizei Ennepe-Ruhr hätte noch keine weiteren Auskünfte, so Adrian.
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Der oder die Täter sind bei der Tat letzte Woche nämlich auch anders vorgegangen als beim ersten Mal: Die Täter hatten einen Gitterstab der Eingangstür zur Voliere, um den eine Kette mit Vorhängeschloss gelegt war, aufgefeilt. Die Innentür brachen sie einfach auf. Die Kripo nahm wieder Spuren auf und konnte die Feile, die als Einbruchswerkzeug genutzt wurde, sicherstellen. Neben den fünf Vögeln, darunter Graupapagei Charly, der Grünwangenamazonenhybrid „Olli“, der schon im Februar mit entführt worden war, eine Blaustirnamazone, eine Gelbscheitelamazone und ein Chinasittich, haben die Täter einen Eimer und zwei Futternäpfe mitgenommen. Zunächst sei man davon ausgegangen, dass es sich um einen anderen Täter handle, da die Vorgehensweise eine andere war.
Papageien sind wieder vereint
„Dieses Mal wurden die Papageien von der Polizei zunächst in die Obhut eines Züchters aus Remscheid übergeben. Erst dann wurde der Tierpfleger verständigt. Wahrscheinlich dachte die Polizei, die Tiere wären dort zunächst besser aufgehoben, als auf der Polizeiwache“, erklärt Hans-Günther Adrian weiter. Beim ersten Diebstahl ist Tierpfleger Sebastian Quadflieg direkt kontaktiert worden.
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Soweit gehe es den vier Papageien, die wieder zurück in ihren Volieren im Hülsenbecker Tal sind, gut. „Ein gestohlener Papagei lebte bereits seit 20 Jahren mit einem anderen Papagei zusammen, der in Ennepetal alleine zurückblieb. Er hatte in den letzten Tagen das Fressen eingestellt. Darum ist es besonders wichtig, dass die beiden jetzt wieder vereint sind“, sagt Adrian.