Schwelm. Auf der A 1 ist der Ersatzbau der Schwelmetalbrücke fast zur Hälfte fertig. Was Verkehrsteilnehmer jetzt wissen müssen.
Halbzeit auf der Mammut-Baustelle Schwelmetalbrücke. Der Abriss und Neubau der beiden inneren Autobahnbrücken – aktuell das technisch aufwendigste Infrastrukturprojekt in unserer Region und umgesetzt bei laufendem Betrieb auf der vielbefahrenen A 1 – ist zur Hälfte fertig. Das Bauwerk in Fahrtrichtung Dortmund wird in wenigen Wochen für den Verkehr freigegeben. Pkw- und Lkw-Fahrer auf und unterhalb der Brücke werden sich dennoch weiter mit Einschränkungen wegen der Baustelle arrangieren müssen.
So sieht es aktuell aus
„Wäre es ein Haus, würden wir sagen: Der Rohbau ist fertig, jetzt sind wir im Ausbau“, sagt Diplom-Ingenieur Klaus Armbruster, zuständig für Bauleitung und Bauüberwachung bei dem Großprojekt an der A 1. Der Vergleich klingt untertrieben. Tatsächlich ist die innere Autobahnbrücke der Schwelmetalbrücke in Fahrtrichtung Dortmund so gut wie fertig. Das Bauwerk steht, der Beton ist längst trocken, was noch fehlt, sind Abschlussarbeiten, und auch damit wurde schon begonnen.
Mitarbeiter des mit der Ausführung beauftragten Unternehmens Hochtief ziehen rechts und links der Fahrbahn gerade die letzten Meter Beton für die Brückenkappen auf. Auf ihnen werden später die Mittelleitplanken montiert. Auch die Wiederherstellung der Anschlüsse zur Autobahn an beiden Enden des neuen Brückenbauwerkes sind bereits in Arbeit. Danach müssen nur noch die Fahrbahndecke – vier Zentimeter Gussasphalt und darauf eine vier Zentimeter dicke Deckschicht – aufgetragen und die Markierungen der Fahrspuren aufgebracht werden. Bauleiter Klaus Armbruster will sich nicht auf eine Woche festlegen. Er sagt vielmehr: „Wir gehen bei der Fertigstellung und Freigabe von November, spätestens Dezember aus“.
So geht es weiter
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Unmittelbar nach Fertigstellung des ersten Brückenbauwerks wird mit dem Abriss und Neubau der zweiten Autobahnbrücke in Fahrtrichtung Köln begonnen. Für Anfang 2022 ist der Einbau von stabilisierenden Stahlsegmenten geplant, so dass ab Frühjahr 2022 mit dem eigentlichen Abriss begonnen werden kann. Auch diesmal wird die Betondecke der Brücke von der Oberseite aus nach und nach in 15 Meter lange und 500 Tonnen schwere Stücke geschnitten, die zu Boden gelassen, auf dem Baufeld unterhalb der Schwelmetalbrücke zerkleinert und von dort dann abtransportiert werden. Die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs und -bau GmbH (DEGES), die das Großprojekt an der A 1 im Auftrag des Bundes und der Autobahn GmbH plant und koordiniert, geht von einer Fertigstellung der gesamten Maßnahme bis Mitte 2023 aus, wie DEGES-Sprecherin Simone Döll erklärte. „Vielleicht wird es auch September 2023.“ Bauleiter Klaus Armbruster ist zuversichtlich, dass es bei der zweiten Brücke sogar schneller gehen könnte. „Wir haben beim Abriss und Neubau der ersten Brücke reichlich Erfahrungen sammeln können. Das ist hilfreich.“
Auswirkungen für den Verkehr
Immer wieder mal waren wegen der Brückenbaustelle Sperrungen auf der Autobahn nötig. So auch in wenigen Tagen wieder. Von Donnerstag, 28. Oktober, 22 Uhr, bis Freitag, 29. Oktober, 5 Uhr, wird die A 1 in Fahrtrichtung Dortmund zwischen den Anschlussstellen Wuppertal-Ronsdorf und Wuppertal-Langerfeld voll gesperrt. „Die nächtliche Vollsperrung wird notwendig, um umfangreiche Verkehrssicherungsmaßnahmen auf dem Streckenabschnitt einzurichten“, teilte die DEGES mit. Verkehrsteilnehmer werden über die Umleitung U 59 geleitet.
Geändert wird im Baustellenbereich auch die Verkehrsführung, wenn die erste Brücke freigegeben werden kann. Also voraussichtlich im November, spätestens im Dezember. Die Fahrspuren, die aktuell über das innere Brückenbauwerk in Fahrtrichtung Köln herlaufen, werden dann über die neue Brücke in Fahrtrichtung Dortmund geführt. Bis zum Abschluss der Gesamt-Maßnahme, also voraussichtlich Mitte 2023, müssen sich Verkehrsteilnehmer auf der A 1 damit weiter auf Tempo-Beschränkungen und eingeengte Fahrspuren im Baustellenbereich einstellen.
Auch unterhalb der Schwelmetalbrücke bleibt es bei den Einschränkungen. Bis voraussichtlich Anfang 2022 ist die Dieselstraße teilgesperrt, bleibt aber in Richtung B 7 befahrbar. Der Rad- und Gehweg kann während der gesamten Bauphase genutzt werden. Eine Umleitung wurde eingerichtet. Sie führt über die Clausewitzstraße und In der Fleute auf die Dieselstraße.