Redaktionsleiter Stefan Scherer bewundert die Menschen beim EN-Kreis, die sich vom Chaos aus Berlin und Düsseldorf nicht beeindrucken lassen.
Es ist an der Zeit, Danke zu sagen. Danke an all die Männer und Frauen in der Kreisverwaltung, die unbeirrt von den wie Sabotage-Akte anmutenden Entscheidungen aus Düsseldorf und Berlin gegen die Pandemie ankämpfen. Danke an all die geduldigen Lehrer, Erzieher, Eltern, Omas und Opas, die für die Betreuung einspringen und demütig auch die x-te gegensätzliche Regel ertragen, weil in Ministerien, die offenbar nicht miteinander sprechen, Entscheidungen gefällt werden, die mit der Lebenswirklichkeit arbeitender Menschen nicht vereinbar sind. Danke an alle Menschen, die sich in Gevelsberg, Ennepetal und Schwelm nicht den Corona-Spaziergängen anschließen, obwohl die Landes- und Bundespolitik alles dafür tut, sie auf die Straßen zu treiben.
+++ Alle aktuellen Corona-Zahlen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis +++
Was ist eigentlich so schwer an klarer Kommunikation und einfachen Regeln? Die Omikronwelle scheint über den Regierenden längst gebrochen zu sein, sie treiben planlos von einem Akt der Verzweiflung zum nächsten, verstricken sich in partei-politisches und föderales Kirchturmdenken. Ihnen ist die Kontrolle so weit entglitten, dass sie es nicht mehr vermögen, den Menschen Perspektiven in Bezug auf die Corona-Pandemie zu bieten.
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Und diejenigen, die für Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal in die Parlamente gewählt worden sind, versuchen es noch nicht einmal. Sämtliche Bundes- und Landtagsabgeordneten, die sich in Positionen haben wählen lassen, um Verantwortung – auch und zuvorderst für ihre Wahlkreise – zu übernehmen, äußern sich zu allen möglichen Themen. Eine qualifizierte Mitarbeit bei der Bekämpfung des größten Problems dieser Generation ist leider bei keinem von ihnen zu erkennen.
Auch die heimischen Abgeordneten aller Parteifarben lassen die Akteure vor Ort also im Regen stehen. Zumindest ein öffentliches Dankeschön an die Leute, die ihre Scherben aufkehren, wäre von den Parlamentariern in Düsseldorf und Berlin zu erwarten, wenn sie sich ihrer Verantwortung als Mandatsträger schon nicht stellen.