Ennepetal. Die Gebau will ihr Grundstück zwischen Berninghauser Straße und Schillerstraße in Ennepetal wieder bebauen. 38 Wohnungen sollen dort entstehen.

Eine entsprechende Bauvoranfrage richtete die Genossenschaft an die Stadt. Vorgesehen ist demnach die Errichtung von fünf Mehrfamilienhäusern. Im günstigsten Fall könnten erste Wohnungen im Laufe des Jahres 2023 bezugsfertig sein, erklärt Gebau-Vorstand Michael Lendeckel im Gespräch mit dieser Zeitung.

Vor drei Jahren hatte die Gebau auf dem Grundstück insgesamt neun Mehrfamilienhäuser mit jeweils sechs Wohnungen abgerissen. „Das waren Häuser aus den 50er Jahren in Einfachbauweise“, erläutert Michael Lendeckel. Diese seien nicht mehr zu vermieten und eine Sanierung und Modernisierung der Bestandsbauten nicht wirtschaftlich gewesen. Klar war, dass die Genossenschaft dort wieder bauen wollte, allerdings waren zunächst andere Neubauprojekte umgesetzt worden. „Das Grundstück befindet sich in guter Innenstadtlage“, hält Lendeckel den Standort für sehr attraktiv. Eine barrierefreie Lage gebe es bei der Topografie in Ennepetal kaum, die Häuser selbst werde man aber barrierearm gestalten.

Momentan liegt das Grundstück (hier von oben in Richtung Klutertberg gesehen) brach. Vor Baubeginn wird es noch nivelliert.
Momentan liegt das Grundstück (hier von oben in Richtung Klutertberg gesehen) brach. Vor Baubeginn wird es noch nivelliert. © WP | Hartmut Breyer

Der Entwurf des Ennepetaler Architekturbüros Frey & Frey sieht vier Sechsfamilienhäuser vor und ein Haus mit 14 Wohneinheiten – allesamt dreigeschossig. Ein Haus ist für das obere Dreieck vorgesehen, wo Berninghauser und Schillerstraße aufeinandertreffen. In der Mitte soll das große Gebäude errichtet werden und im unteren Bereich des Grundstücks drei weitere Sechsfamilienhäuser. Geplant sind 2,5-, 3,5 und 4,5-Zimmer-Wohnungen mit Wohnflächen von etwa 60 bis 100 Quadratmetern, die Penthäuser im Mittelblock könnten auch 110 Quadratmeter groß werden. Je nach Bedarf könne man die Planungen noch anpassen, so Lendeckel. Zur möglichen Miethöhe könne er im derzeitigen Planungsstadium noch keine Aussage treffen.

Alle Häuser sollen einen Aufzug und barrierearme Bäder haben. Die Beheizung erfolgt durch Nutzung von Geothermie. Ob Photovoltaikanlagen auf den Dächern installiert werden, prüfe man derzeit noch, so der Gebau-Vorstand. Insgesamt sind 75 Stellplätze beziehungsweise Garagen (die zum Teil in die Gebäude integriert werden) vorgesehen. Leitungen für mögliche E-Ladestationen müsse man ohnehin anlegen, wie viele Lademöglichkeiten am Ende tatsächlich geschaffen würden, sei aber noch offen.

Bauvoranfrage gestellt

„Unser Ziel ist, dass sich der Neubaubereich in die Umgebung einfügt“, betont Lendeckel auch den städtebaulichen Aspekt. „Es wird eine aufgelockerte Bebauung sein, mit viel Grün dazwischen.“

Von Seiten der Bauverwaltung wird das Vorhaben der Gebau zugelassen. Es handele sich um ein Grundstück innerhalb eines im Zusammenhang bebauten Ortsteils gemäß § 34 Baugesetzbuch, die geplanten Bauten würden sich in die Umgebung einfügen, die Erschließung sei gesichert. Sollte die Politik auch grünes Licht geben, könne man innerhalb von sechs bis acht Wochen den Bauantrag stellen, erklärt Lendeckel. Ende dieses Jahres könne man dann mit ersten Baumaßnahmen beginnen. Zur Vorbereitung muss das abschüssige Gelände durch Abtragen von Erdreich etwas nivelliert werden.

Voranfrage Thema im Ausschuss

Die Bauvoranfrage für das Gebau-Vorhaben an der Berninghauser/Schillerstraße steht – zur Kenntnisnahme – auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung. Die Sitzung findet am Donnerstag, 17. Juni, ab 17.15 Uhr im Saal des Hauses Ennepetal statt.Die Mitgliederversammlung der Gebau, die normalerweise im Juni stattfindet, wird coronabedingt auf Ende September verschoben. Das beschloss der Aufsichtsrat.

„In einem ersten Schritt wollen wir das obere und das mittlere Haus bauen“, so der Gebau-Vorstand. Damit könnte man bei optimalem Verlauf 2023 fertig sein. Ende 2022 würde man dann – abhängig von der zu verzeichnenden Nachfrage – entscheiden, wann und wie die Häuser im unteren Bereich errichtet werden sollen. Im günstigsten Fall, meint Michael Lendeckel, wäre die gesamte Maßnahme im Jahr 2024 beendet.

Goethestraße 8 fast fertig

Die Gebau Wohnen eG hat in den vergangenen Jahren zum einen den Wohnungsbestand schrittweise modernisiert und zum anderen nicht mehr zeitgemäße Altbauten durch neue Mehrfamilienhäuser ersetzt.

Kurz vor dem Abschluss steht der bestandsersetzende Neubau an der Goethestraße 8. Im Juli sei das Sechsfamilienhaus bezugsfertig, die Mietverträge liefen ab 1. August, berichtet Gebau-Vorstand Michael Lendeckel. Schon im vergangenen November war das Haus Kirchstraße 73 fertig gestellt worden, das 20 Wohneinheiten umfasst.

+++Lesen Sie auch:+++

EN-Südkreis: Einzelhändler wollen sich digital aufstellen

Ennepetal: Stadtbedienstete kehren ins Rathaus zurück

Darüber hinaus gebe es die fortlaufende Modernisierungstätigkeit, so der Genossenschaftsvorstand. An der Eichendorffstraße wurden gerade zwei Blöcke energetisch saniert und an der Magdeburger Straße in Breckerfeld stünde die energetische Ertüchtigung eines Dreier-Wohnblocks an. Für das Projekt der Tochter Gebau Immobilien AG, die an der Milsper Straße sieben Doppelhäuser zur Vermietung bauen wird, habe man den Antrag für die vorbereitende Aufschüttung des Geländes gestellt, so Michael Lendeckel. „Wir hoffen, dort noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen zu können. In der Regel könne man eine Einheit jeweils innerhalb von zwölf Monaten bezugsfertig errichten.