Ennepe-Ruhr-Kreis. Stefan Scherer kommentiert den Personalmangel bei der kritischen Infrastruktur im Ennepe-Ruhr-Kreis vor dem Hintergrund von Omikron.
Hilflosigkeit spricht aus jeder Zeile mit der Landrat Olaf Schade auf die Fragen der CDU reagiert. All die angeführten Pläne und Maßnahmen sind Versuche, den Personal-Mangel zu verwalten, aber keine schlüssigen Ansätze, wie die Verantwortlichen aus dem Kreishaus der bevorstehenden mutmaßlich noch viel größeren personellen Krise begegnen wollen. Beim Gesundheitsamt, von wo aus die Infizierten angerufen werden, kommt im Gegensatz zur Feuerwehr erschwerend hinzu, dass die Masse an Arbeit geradezu explodiert.
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Dennoch erachte ich die Situation auf der Kreisleitstelle als viel gefährlicher. Zur Erinnerung: Mehr als 6000 Notrufe über die 112 konnten die Mitarbeiter schon im Jahr 2019 nicht annehmen. Da gab es noch keine Pandemie, und bereits damals grenzte es an ein Wunder, dass durch die zu knappe Personaldecke kein Mensch einen schweren Schaden erlitten hat oder gar zu Tode gekommen ist. Alleinstehende, die einen medizinischen Notfall erleiden, haben oft nur maximal eine Chance, die Notrufnummer zu wählen.
Hier ist die Kreisverwaltung, hier ist Landrat Olaf Schade als Hauptverantwortlicher an deren Spitze maximal gefordert, dieses seit vielen Jahren bekannte Problem zu beseitigen, um die Sicherheit der Bevölkerung im Ennepe-Ruhr-Kreis zu gewährleisten. Denn genau da scheint es keine Pufferzone mehr zu geben. Und ein klares „Ja“ auf die Frage, ob diese kritische Infrastruktur gegen explodierende Infektionszahlen gerüstet ist, sieht anders aus als die Reaktion des Landrats.
Ein Ansatzpunkt: Vielleicht würden sich ja mehr Menschen für die Arbeit auf der Feuerwehr-Leitstelle des Ennepe-Ruhr-Kreises bewerben, wenn sie in einem topmodernen Gefahrenabwehrzentrum ihren Dienst versehen können. Dieses sollte ursprünglich im Jahr 2019 seinen Dienst aufnehmen, bislang hat es noch nicht einmal einen Spatenstich für das Bauwerk gegeben.