Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. Neue Regelungen beim Coronatest, Sorgen der Schulleitungen, Stimmung der Schüler: So lief der Schulstart in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal.

Die Weihnachtsferien sind vorbei, seit Montag geht es für die Jungen und Mädchen in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal wieder in die Schule. Doch wie ist die Stimmung bei Schülern und Lehrern? Wie groß ist die Sorge vor Omikron? Welche Maßnahmen an den Einrichtungen sind neu? Und wie blicken die Schulleitungen auf die kommenden Wochen?

Schwelm

Montagmorgen: 600 Schülerinnen und Schüler zählt die Realschule Schwelm. Fast so viele Corona-Tests standen zu Schulbeginn als erstes auf dem Programm. „Nur ein Test ist positiv“, sagt Marco Unger und gibt zu, mit mehr gerechnet zu haben. Doch nicht alle Kinder waren morgens erschienen. Der Schulleiter erklärt, dass einige Eltern ihre Kinder vorsorglich zuhause behalten hätten, allesamt zu 100 Prozent Reiserückkehrer. Andere wiederum seien bereits in Quarantäne. Er habe es jedoch auch schon erlebt, dass eine Quarantäne nur als Ausrede genutzt worden sei, um eine Woche Urlaub zu machen. Der Schulleiter erklärt, dass es in allen Fällen wichtig sei, die Bescheinigung des Gesundheitsamtes vorzulegen.

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Ob der am Montagmorgen in der Schule positiv Getestete zu Hause bleiben muss, das wird der PCR-Test entscheiden. Der wurde direkt im Anschluss veranlasst. Wenn der Test negativ ist, darf der Schüler am nächsten Tag wieder kommen. Wenn nicht, entscheidet das Gesundheitsamt das weitere Vorgehen.

Marco Unger spricht von einem entspannten ersten Schultag. Ob das so bleiben wird? Er glaubt, dass da noch einiges kommen wird, er ist dennoch optimistisch, dass die Schulen offen bleiben werden. Hier und da werde jemand fehlen, aber eine ganze Schule werde eher nicht im Distanzunterricht bleiben. Er sagt, dass es auch gar keine klaren Vorgaben gebe, ab wann Präsenzunterricht aufgehoben werde. „Der Plan B ist auf jeden Fall in der Schublade und wir können spontan reagieren“, sagt Marco Unger.

Gevelsberg

„Bevor nicht die letzte Fabrik geschlossen ist, sollten auch keine Schulen geschlossen werden“, sagt Gabriele Streckert. Die Schulleiterin am Gymnasium Gevelsberg macht deutlich, dass sie kein Verständnis dafür hätte, wenn man Essen oder ins Theater gehen dürfe, aber die Kinder nicht in die Schule dürften. Die Schüler hätten während der Pandemie viel eingezahlt, es sei wichtig, ihnen dies zurückzugeben und die Schulen offen zu halten. „Kinder brauchen die Schule“, sagt sie und weiß, dass Homeschooling und Kita-Schließungen zudem eine große Belastung für die Familien seien.

Gabriele Streckert lobt die Disziplin der Jungen und Mädchen an ihrer Einrichtung. Es herrscht die gesamte Zeit über Maskenpflicht, daran werde sich strikt gehalten, Hände würden regelmäßig desinfiziert und auch auf das Lüften werde geachtet. Ziel sei es, so lange wir möglich, so viel wie möglich die Normalität aufrechthalten. Aus Corona-Schutzgründen gebe es dennoch einige Einschränkungen: Gruppenarbeit finde nicht so statt wie früher, Singen im Unterricht gebe es auch nicht. Wie der erste Tag an der Gevelsberger Schule war? Noch sehr ruhig. Traditionell sind an diesem Montag nur die Lehrer vor Ort, besprechen die nächsten Wochen und bereiten den Schulbetrieb vor. „Bei uns werden erst am Dienstag alle getestet“, sagt Gabriele Streckert. Wer wollte, konnte aber auch schon am Montag kommen und sich testen lassen. Das Angebot hätten einige in Anspruch genommen.

Ennepetal

Das Thema Testen hat auch die Grundschule Büttenberg in Ennepetal am ersten Schultag mehr beschäftigt als sonst. Was vorher zwei Minuten dauerte, nimmt nun knapp 25 Minuten in Anspruch, denn seit diesem Montag gelten neue Regeln. Schulleiterin Kornelia Lehnen-Schaller erklärt, dass nun zusätzlich zu den regelmäßigen Pooltestungen noch Einzeltests gemacht werden müssen. Für den Fall der Fälle. Ist nämlich der Pooltest positiv, dann könnten noch am selben Tag die Einzeltest ausgewertet werden, um zu ermitteln, wer positiv ist. Bis vor Weihnachten wurden die notwendigen Einzeltests nach einem Positiv-Befund erst am Tag danach gemacht. Die Schulleiterin geht davon aus, dass auch hier schnell Routine einkehrt. Es habe so oft Änderungen und neue Maßnahmen gegeben, auch das spiele sich ein. Proben von Kindern, die innerhalb der vergangenen acht Wochen positiv waren, werden übrigens nicht in den Pooltest gegeben. Der sei so sensibel, dass er auch auf kleinste Virusspuren reagieren würde. Diese Kinder müssten Einzelschnelltests machen. Das betrifft aktuell etwa zehn Kinder an der Ennepetaler Grundschule, von 185 insgesamt.

Organisation ist in diesen Zeiten wichtig. Die Ennepetaler Schulleitung nennt das Beispiel Mittagessen im Offenen Ganztag. Hier würden die Kinder in festen Gruppen und in Schichten zusammensitzen. Um die Zahl der Kontaktpersonen bei einem Positivfall möglichst klein zu halten. Beim Sportunterricht würde nicht mehr so viel gemacht, was die Kinder stark auspowere, damit sie die Masken aufbehalten können und Luft bekommen. Schwierig sei es beim Schwimmunterricht, wenn die Kinder sich im Umkleideraum umziehen und meist ihre Masken nicht auf hätten, erklärt Kornelia Lehnen-Schaller. So sei es dazu gekommen, dass für eine Klasse mehrere Tage Quarantäne angeordnet wurde.

Im Kollegium sind 100 Prozent geimpft und fast alle auch geboostert“, sagt Kornelia Lehnen-Schaller und sieht die Schule in diesen Zeiten gut aufgestellt und vorbereitet. Auch die Kinder seien entspannter als noch vor einigen Monaten. „Die Angst der Kinder ist nicht mehr so groß“, sagt sie und erklärt, dass die Kinder an der Schule, die Corona hatten, milde Verläufe gehabt hätten, was den Schrecken etwas genommen hätte. „Wir reden über das Thema mit den Kindern, wollen Sorgen nehmen.