Gevelsberg. Die Stadt Gevelsberg wollte 2021 mehr als eine Million Euro in den Sportplatz Hundeicken und das Waldstadion investieren. Daraus wird nichts.
Eigentlich wollte die Stadt Gevelsberg in diesem Jahr mehr als eine Million Euro in den Sportplatz Hundeicken und das Silscheder Waldstadion investieren. Das Geld dafür hätte das Land Nordrhein-Westfalen über den sogenannten Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten zur Verfügung gestellt. Wie die Stadt aber mitteilte, muss sie 2021 auf diese Fördermittel verzichten.
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„Wir sind bei den Sportstätten nicht berücksichtigt worden“, erklärt Björn Remer, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Umwelt bei der Stadt Gevelsberg. „Die beantragten Maßnahmen aus 2021 kommen aber für 2022 wieder in die Bewertung.“ Die Stadt hoffe, die Förderung im nächsten Jahr zu bekommen. Schon im Vorfeld sagte Remer, dass die geplanten Sanierungsmaßnahmen für den Fußballplatz Hundeicken und das Silscheder Waldstadion ohne die Fördermittel möglicherweise um ein Jahr verschoben werden müssten.
Für den Fußballplatz Hundeicken Am Keuthahn hatte die Stadt eine großangelegte Umbaumaßnahme beantragt (wir berichteten). Insgesamt ging es um etwa 710.000 Euro, die in die gesamte Sportfläche hätten fließen sollen. Angedacht waren ein neuer Kunstrasenbelag, eine neue Vorplatzgestaltung und eine neue Flutlichtanlage. Die alte stammt noch aus den Anfängen der 70er Jahre und ist energetisch nicht mehr auf dem neuesten Stand. Dabei griff der Förderantrag der Stadt auch einen Antrag der Gevelsberger SPD-Fraktion auf, die die Verwaltung damit beauftragt hatte, zu prüfen, inwieweit sich der Vorplatz modernisieren lasse. Damit zielten die Sozialdemokraten auf eine ganzjährige Befahr- und Begehbarkeit ohne gravierende Einschränkungen ab. Der Vorteil: Bei einer Bewilligung des Förderantrags wären für die Stadt Gevelsberg laut Verwaltung keine weiteren Kosten durch den Umbau der Sportanlage Hundeicken entstanden. Lediglich 56.000 Euro an Entgelt für die Technischen Betriebe hätte sie selbst tragen müssen.
Zusagen an anderer Stelle
Leer ausgegangen ist die Stadt Gevelsberg in Sachen Fördermittel aber nicht. Gevelsberg kann sich im Zuge des Städtebauförderprogramms der NRW-Landesregierung über 210.000 Euro für das Fassadenprogramm Berge-Knapp / Vogelsang und über 302.000 Euro für das Fassadenprogramm Gevelsberg-Zentrum sowie den Verfügungsfonds freuen. Das Geld soll auch Aufwand und fachliche Beratung rund um die Vorhaben im Zentrum abdecken.
Fiele die Sanierung in diesem Jahr tatsächlich aus, wäre das für den F.C. Gevelsberg-Vogelsang, der den Platz gemeinsam mit dem SV Ararat Gevelsberg nutzt, zwar kein Beinbruch. Gefreut hätte sich Thomas Jakobi, der Erste Vorsitzende beim F.C., darüber trotzdem. „Was uns natürlich schmerzt, ist der Parkplatz“, sagt er. Die Technischen Betriebe der Stadt hatten die Schlaglöcher dort zwar im vergangenen Jahr beseitigt. „Spätestens im Herbst oder Winter sieht es aber wieder aus wie vor der Sanierung“, schätzt Jakobi. Der Kunstrasenplatz sei in den vergangenen Monaten nicht genutzt worden. Und auch aktuell würden corona-bedingt erst wieder die Jugendmannschaften unter den entsprechenden Einschränkungen spielen. Trotzdem würde der Vorsitzende einen neuen Rasen begrüßen. „Bei hohen Temperaturen schmilzt das Granulat zu Klumpen“, erklärt er. Das habe der Verein vor allem im Sommer 2020 stark gemerkt. Ein Problem, das sich aus Jakobis Sicht mit einem neuen Rasen beheben ließe.
Auch eine Gebäudesanierung in diesem Jahr hätte der F.C.-Chef gut gefunden. „Besonders die Türen zu den sanitären Anlagen sind nicht mehr so schick“, erklärt er. „Wenn es in diesem Jahr keine Sanierung gibt, ist das schade, es wirft uns aber natürlich nicht um“, macht Thomas Jakobi deutlich. „Die Stadt Gevelsberg versucht, die Sportanlagen so gut wie möglich in Schuss zu halten.“ Und auch der F.C. Gevelsberg-Vogelsang versuche, die Anlage in einem möglichst guten Zustand zu halten. „Spielfähig bleiben wir auf jeden Fall“, sagt Thomas Jakobi klipp und klar.
Kunstrasenplatz kaum genutzt
Die Stadt Gevelsberg hatte auch den Sportplatz in Silschede in ihren Förderantrag mit aufgenommen. Hier möchte sie ebenso in einen neuen Kunstrasen investieren. Außerdem möchte sie die Flutlichtanlage gerne auf LED-Technik umstellen. Geschätzter Kostenfaktor: etwa 300.000 Euro. „Es wäre natürlich schön gewesen, wenn das in diesem Jahr klappt“, sagt Thomas Bühne, Erster Vorsitzender vom FC Schwarz Weiß Silschede. „Wenn es nächstes Jahr passiert, können wir das natürlich verschmerzen.“ Auch hier sei der Kunstrasenplatz während der Pandemie ohnehin weniger genutzt worden. Erst seit Anfang vergangener Woche finde beim FC wieder ein eingeschränkter Betrieb für die Jugendmannschaften statt. „Das Licht ist relativ dunkel, wenn wir abends spielen, ist das schonmal schwierig“, sagt Thomas Bühne mit Blick auf Flutlichtanlage.
„Wir haben in diesem Jahr auch auf Grünstrom umgestellt, da wäre eine Anlage mit LED-Technik natürlich schön gewesen.“
Den Boden in der Halle West am Ochsenkamp erneuert die Stadt trotz abgesagter Förderung noch in diesem Jahr. Ab Mitte Juni soll er für circa acht Wochen saniert und ausgetauscht werden. Eine überfällige Maßnahme, die mit etwa 450.000 Euro kalkuliert ist. Für das Stadion Stefansbachtal hatte die Verwaltung wie berichtet erst einmal keine Mittel beantragt, da der Kunstrasenbelag noch nicht so alt sei und für weitere Maßnahmen vorab Gutachten eingeholt werden müssten. Grund dafür ist die nahe gelegene Wohnbebauung.