Redaktionsleiter Stefan Scherer kann nur schwer glauben, dass die angekündigten Superlative beim Hotel Lion in Ennepetal Realität werden.
Ich lehne mich einmal so weit aus dem Fenster, dass sich sage: In vier Monaten ist dort kein Hotel fertiggestellt, das ein besseres Niveau bietet als alle anderen Hotels im Umkreis von 50 Kilometern. Ich gehe sogar davon aus, dass in vier Monaten dort gar kein Hotel eröffnet – unabhängig vom Niveau. Nicht, dass das falsch verstanden wird: Ich fände es großartig, wenn ich mich täuschen würde und Haydar Arslan nun diesen schlimmen Schandfleck am Eingangstor der Stadt tatsächlich in einem guten Vierteljahr beseitigt hat.
Einzig fehlt mir der Glaube daran. Nicht zuletzt deshalb, weil der Bauherr seit fast 20 Jahren zeigt, dass ihm dieses Grundstück vollkommen egal ist. Deshalb, weil ich glaube, dass es ausgesprochen schwierig wird, überhaupt all die Mängel zu beseitigen. Und auch deshalb, weil Haydar Arslan von Superlativen schwärmt, von denen der aktuelle Bauzustand so weit entfernt ist, wie eine Kuh vom Klavierspielen. Dennoch: Will Haydar Arslan irgendwie das Vertrauen in ihn, das er mit seinem Handeln vollkommen zerstört hat, wieder herstellen, ist es seine wahrscheinlich letzte Chance für eine anständige Reputation, sein selbstgestecktes Ziel zu realisieren.