Gevelsberg. Starkregen: Baumarkt Klein in Gevelsberg spendet mehrere Tonnen Sand. Mehr als 60 Freiwillige packen tausende Sandsäcke für das überflutete Hagen.

Christian Erlemeyer vom Gevelsberger Baumarkt Klein blickt mit einem ernsten Gesicht in die Kamera: „Die brauchen in Hohenlimburg unsere Hilfe. Jetzt sofort!“ Nur kurze Zeit später stehen spontan mehr als 60 Helfer auf dem Gelände des Baustoffhandels in Silschede und füllen Sandsäcke für die Überflutungsgebiete in Hagen-Hohenlimburg. Der Baustoffhandel spendet die vielen Kubikmeter Sand und fährt diese mit den eigenen Lkw ins Krisengebiet. Um dutzende Freiwillige zu finden, die den Sand in die Säcke schaufeln, reichte ein Aufruf auf Facebook.

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Der erste, der bei Klein eintrifft, um Sand zu schüppen, ist der Gevelsberger Sascha Führung. „Ich habe heute einen Tag frei. Meine Frau hat mich auf die Aktion aufmerksam gemacht, da hab ich mich sofort ins Auto gesetzt, um zu helfen.“ Für Christian Erlemeyer, den stellvertretenden Leiter Gartenabteilung des Baustoffhandels, stand kurz nach dem Aufstehen bereits fest, dass er den Menschen in der Nachbarstadt, die unter den Wassermassen leiden, helfen will: „Wir haben die Bilder aus Hohenlimburg und Hagen gesehen und gesehen, wie schlimm das ist. Wir haben daher sofort einen Aufruf gestartet.“ Das Video ging in den sozialen Netzwerken durch die Decke.

Daumen hoch für einen tollen freiwilligen Einsatz. Christian Erlemeyer (roter Helm) hat die Hilfsaktion initiiert, dutzende Helfer kamen und packten Sacksäcke. 
Daumen hoch für einen tollen freiwilligen Einsatz. Christian Erlemeyer (roter Helm) hat die Hilfsaktion initiiert, dutzende Helfer kamen und packten Sacksäcke.  © WP | Privat

Gegen Mittag stehen mehr als 60 Helfer aus Gevelsberg, Hagen, Witten und zahlreichen anderen Städten in einer Halle des Baumarkts und schüppen einen Sack nach dem anderen voll, um diese dann auf Paletten zu stapeln. Die zunächst angedachten 1250 Säcke sind ruckzuck befüllt. 2000 weitere sollen noch aus umliegenden Gartencentern angeliefert und ebenso mit dem Sand von Klein befüllt werden. Bei 25 Kilogramm pro Sack wären das am Ende fast 82 Tonnen Sand, die Klein spendet und die die Helfer in Säcke füllen.

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Erlemeyer will sich mit der Feuerwehr de Stadt Hagen abstimmen, wie vor allem auch mit dem Blick auf den Nachmittag, an dem laut Wetterprognose die Nachbarstadt ein zweites Mal absaufen soll, die Säcke angeliefert werden sollen.

Tolle Hilfe auch aus der Nachbarstadt Wetter: Das Catering- und Imbissunternehmen „Zum Esel“ kredenzt allen Helfern Spaghetti Bolognese zum Mittagessen, damit die Freiwilligen gut gestärkt weiterarbeiten können. Ebenso hofft Erlemeyer auf einen Getränkehändler, der mit einer Spende den Durst der Helfer lindert.