Schwelm. Schrecklicher Unfall in Schwelm: Für einen 55-jährigen Wuppertaler kam am Freitagmorgen jede Hilfe zu spät. Er verstarb noch an der Unfallstelle.

Schrecklicher Unfall am frühen Mittwochmorgen in Schwelm: Offenbar ungebremst krachte ein 55-jähriger Wuppertaler mit seinem Pkw in das Fundament der Autobahnbrücke, die über die Gevelsberger Straße führt. Trotz lang anhaltender Reanimationsversuche kam für den Mann leider jede Hilfe zu spät. Er verstarb noch an der Unfallstelle.

Dass die genaue Ursache des tragischen Unfalls, der für erhebliche Behinderungen im Berufsverkehr in Richtung Wuppertal sorgte, jemals aufgeklärt wird, ist sehr unwahrscheinlich.

Wagen fing nach Aufprall Feuer

Es war gegen 5.15 Uhr, als der Wuppertaler die Gevelsberger Straße hinter der Kreuzung an der Hattinger Straße in Richtung Wuppertal-Nächstebreck mit seinem VW Golf befuhr. Kurz vor der Autobahnbrücke – so zeigen es die Reifenspuren auf dem Grünstreifen – ist das Fahrzeug nach rechts von der Fahrbahn abgekommen. Laut Polizei gibt es einen direkten Zeugen des Unfalls, doch dessen Vernehmung ist noch nicht abgeschlossen.

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Daher stellt sich der weitere Unfallhergang bislang so dar, dass der Wagen frontal und nahezu ungebremst in das Betonfundament der Autobahnbrücke kracht, von der Wucht des Aufpralls zurückgeschleudert wird. Als die Alarmierung bei der Feuerwehr Schwelm um 5.21 Uhr eingeht, rücken die Einsatzkräfte umgehend zur Gevelsberger Straße aus. Auf der Anfahrt zur Einsatzstelle erfahren die Feuerwehrleute, dass der Pkw auf der Seite liegt und im Motorraum brennt. Wahrscheinlich ist der Wagen durch den Aufprall auf den massiven Brückenpfeiler auf die Seite geschleudert worden.

Die Straße macht kur vor der Brücke eine leichte Kurve. Der Wuppertaler kommt nach rechts von der Fahrbahn ab.
Die Straße macht kur vor der Brücke eine leichte Kurve. Der Wuppertaler kommt nach rechts von der Fahrbahn ab. © WP | Bernd Henkel www.berndhenkel.com

Noch während der Anfahrt rüstet sich ein Trupp der Feuerwehr mit Atemschutz aus, um keine Zeit zu verlieren, die möglichen Insassen des Wagens so schnell wie möglich aus dem Wagen zu befreien. Als die Wehr eintrifft, sind Polizei und Rettungsdienst bereits vor Ort und hatten damit begonnen, die Flammen aus dem Motorraum mit Pulverlöschern zu löschen. Die Feuerwehr übernahm die Löscharbeiten, stellte unverzüglich den auf der Seite liegenden Pkw wieder auf die Reifen, holte den 55-Jährigen über die Fahrertür aus dem Wrack.

Ursache kaum zu ermitteln

Sofort begannen der Rettungsdienst und der eingesetzte Notarzt mit Reanimationsversuchen. Die Feuerwehr Schwelm unterstützte bei der Reanimation und löschte den Pkw unterdessen vollständig, leuchtet die Einsatzstelle aus, streute auslaufende Betriebsmittel aus dem Pkw ab. Auch wenn die Mediziner mehr als eine halbe Stunde lang verbissen darum kämpften, den Wuppertaler ins Leben zurückzuholen, so wurde ihre Hoffnung irgendwann enttäuscht. Der 55-Jährige verstarb noch direkt an der Unfallstelle, hinterlässt seine Frau und ein Kind.

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Ob der genaue Grund für die Unfallursache jemals herauskommt, ist zumindest unwahrscheinlich. Sonja Wever, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr, sagt zwar: „Die Ermittlungen zur Unfallursache laufen derzeit noch in alle erdenklichen Richtungen.“ Doch ob diese mit Rücksicht auf die Angehörigen jemals einen konkreten Grund herausarbeiten, ist zumindest fraglich. Ein Hinweis darauf, dass der Wuppertaler mit Absicht gegen den Pfeiler gefahren ist, liegt nicht vor. Auf eine Obduktion des Leichnams, um zu klären ob ein internistischer Notfall wie ein Herzinfarkt vorgelegen hat, verzichtet die Hagener Staatsanwaltschaft aus oben genannten Pietätsgründen. Ob der Fahrer möglicherweise abgelenkt war, wird sich auch kaum klären lassen. „Das ist aus polizeilicher Sicht allerdings auch unerheblich, weil ein potenzielles Fehlverhalten ohnehin keine Konsequenzen hätte“, sagt Sonja Wever.

Fünf Stunden komplett gesperrt

Die Feuerwehr Schwelm und der Rettungsdienst waren mit 26 Personen und acht Fahrzeugen aus dem Löschzug Linderhausen, dem Löschzug Stadt, der hauptamtlichen Wachbesatzung und dem Einsatzführungsdienst vor Ort und bekam zudem Unterstützung der Feuerwehr aus Nachbarstadt Wuppertal. Die Gevelsberger Straße war für die Dauer der Unfallaufnahme, die wegen des tödlichen Verlaufs deutlich aufwendiger und mit Hilfe von Spezialisten verlief, mehr als fünf Stunden lang komplett gesperrt.

Der erste tödliche Unfall 2022

Der 55-jährige Wuppertaler ist in diesem Jahr der erste Verkehrstote, der in die Unfallstatistik für das noch junge Jahr im EN-Kreis Einzug hält.

Aktuell ist die Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr dabei, die Zahlen für das abgelaufene Jahr aufzubereiten.

Zumeist im März gehen das NRW-Innenministerium sowie die einzelnen Behörden vor Ort mit den Unfallzahlen an die Öffentlichkeit.

Ablenkung durch Telefon oder Navigationsgerät wird dabei immer häufiger als Unfallursache genannt.