Gevelsberg. Die 2G-Regel stellt den Einzelhandel in Gevelsberg vor eine Herausforderung. So soll die Kontrolle beim Einkauf nun erleichtert werden.
Zutritt nur für Geimpfte oder Genesene – bei Eintritt wird kontrolliert. Mit Erlass der aktuellen Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen gilt die sogenannte 2G-Regel auch für den Einzelhandel. Davon ausgenommen sind lediglich Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel-Läden Apotheke oder auch Tankstellen. Laut Pro City Gevelsberg stellt das auch die Inhaberinnen und Inhaber in der hiesigen Innenstadt auf die Probe. Also hat der Stadtmarketingverein sich etwas einfallen lassen.
Es sind Situationen wie diese, die Lena Becker nach dem Gespräch mit einer Händlerin schildert, die deutlich machen, wo das Problem liegt. „Es ist super umständlich, wenn man alleine im Laden ist, gerade in einer Beratung steckt und dann unterbrechen muss, wenn man jemanden kontrollieren muss“, erklärt die Citymanagerin.
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Außer von personellen Problemen, diese Kontrollen zu stemmen, spricht sie aber noch von weiteren Schwierigkeiten: Die Kundenfrequenz in der Gevelsberger Innenstadt soll seit Einführung der 2G-Regel merklich zurückgegangen sein. Etwas, das der Besuch der Redaktion vor Ort an der Mittelstraße am Donnerstagmorgen und noch einmal am Nachmittag bestätigt. „Ständig die Dokumente zu zeigen, ist lästig für die Leute“, mutmaßt Lena Becker über die Gründe dafür. „Es ist kein Akt, aber es ist nervig, nicht einfach rein- und rausgehen zu können.“
Gezielt einkaufen statt bummeln
Das Feedback der Händler sei, dass die Leute nicht mehr zum Bummeln kommen würden, sondern nur noch gezielt vorbeikämen und einkauften. Lediglich Stammkunden würden weiterhin wie gewohnt vorbeischauen. Dieser Entwicklung möchte Pro City Gevelsberg entgegensteuern und greift dabei auf eine Lösung zurück, wie es sie schon auf größeren Weihnachtsmärkten in der Umgebung gibt: Bändchen.
Seit Mittwoch stellt Pro City seinen Mitgliedern diese kostenlos zur Verfügung. Die Händlerinnen und Händler können sie denen, die es wünschen, nach der Kontrolle des Geimpften- oder Genesenenstatus’ samt Abgleich mit dem Personalausweis um das Handgelenk machen. Auf dem Bändchen steht das aktuelle Datum. Es zeigt, dass die Person bereits an diesem Tag von einem Geschäft auf 2G geprüft wurde. Sie muss in den Geschäften, die das Bändchen akzeptieren, keinen erneuten Nachweis an diesem Tag erbringen. „Wir versuchen gerade möglichst viele Händler für die Methode zu gewinnen“, sagt Citymanagerin Becker.
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Dabei werden Bändchen eingesetzt, deren Klebeverschluss kaputt geht, wenn jemand versucht, sie abzumachen, und die man nicht einfach durchreißen kann. So soll gewährleistet sein, dass niemand die Bändchen einfach weitergibt. Wichtig: Nicht jedes Geschäft ist Bändchen-Ausgabestelle. Und: Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahre sind von der Regelung ausgenommen.
Stempel als dauerhafte Lösung
Pro City hat das System mit der Stadt Gevelsberg abgestimmt. „Wir haben viele Rückmeldungen von den Mitgliedern, dass sie die Methode begrüßen und mitmachen werden“, freut sich Lena Becker. „Wir möchten damit eine möglichst einfache Lösung für die 2G-Kontrolle in Gevelsberg schaffen, um den Kunden einen entspannten und sicheren Weihnachtseinkauf zu ermöglichen.“
Die Bändchen sind aber lediglich als kurzfristige Lösung gedacht, die innerhalb weniger Tage auf die Beine gestellt wurde. Längerfristig möchte Pro City auf individualisierte Stempel setzen, die zukünftig als Nachweis einer erfolgten Kontrolle gelten. Lena Becker rechnet damit, das ab Mitte der kommenden Woche mit diesen Stempeln gearbeitet wird.
Die Stempel könnten in keinem Fall weitergegeben werden und würden von alleine nach mehrfachem Händewaschen/Desinfizieren verschwinden, wie die Citymanagerin erklärt. Auch aus Gründen des Umweltschutzes für sie die bessere Lösung. „Die Bändchen machen Müll und müssen permanent nachgekauft werden. Die Stempel sind dauerhaft einsetzbar “, so Becker. „Wir wissen ja nicht, wie lange 2G gilt.“