Gevelsberg. Jan Böhmermann nimmt sich in seiner ZDF-Sendung den Gevelsberger Hauptbahnhof vor – als deutschlandweites Top-Negativ-Beispiel.
Ohne Frage: Jan Böhmermann gilt als einer der bissigsten Satiriker, die das deutsche Fernsehen noch zu bieten hat. Das bekam in seiner ZDF-Sendung „Magazin Royale“ am vergangenen Freitag auch in aller Deutlichkeit die Deutsche Bahn zu spüren. Mitten drin: der Gevelsberger Hauptbahnhof, der ebenfalls sein Fett abbekam.
+++ Umbau des Gevelsberger Hauptbahnhofs: Bislang nur leere Worte +++
Böhmermann filetierte die Unfähigkeit der Deutschen Bahn an sich und als solches, vor allem nach der Privatisierung im Jahr 1994, arbeitete sich an den unterschiedlichsten Facetten ab, kam schließlich auf die deutschen Bahnhöfe zu sprechen. Sie seien Aushängeschilder gewesen, repräsentative Gebäude, „Kathedralen des Fortschritts“, referierte der ZDF-Mann, während Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus längst vergangenen Zeiten dazu liefen. Irgendwas sei dann aber mit der Bahn passiert, es sei bergab gegangen.
„Heute sehen Bahnhöfe so aus“, begann der Satiriker. „Hier Gevelsberg. Wollt Ihr mich verar...? Was ist das denn bitte?“, ereiferte er sich, während ein Bild des Hauptbahnhofs, aufgenommen vom Bus-Bahnhof aus, eingeblendet wurde. Es folgten zwei weitere Bahnhöfe und die Feststellung: „Der Deutsche Provinzbahnhof ist zu einem Angstraum geworden.“ Volltreffer für den Gevelsberger Hauptbahnhof. Vor allem die Unterführung meiden viele Menschen, in den Abendstunden.
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Eine Besserung kündigt die Deutsche Bahn seit Jahren an, hat zuletzt vor einem Jahr den Gevelsberger Schandfleck in das „Bahnhofskonzept-Plus“ aufgenommen. So soll der Angstraum entschärft und gleichzeitig der Bahnhof barrierefrei umgebaut werden. Doch wann die Arbeiten tatsächlich beginnen, das hat die Deutschen Bahn bis heute nicht verraten. Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass Gevelsberg solche Ranglisten noch öfter anführen könnte.