Dortmund. Die Polizei findet Sarah U. (32) am Sonntag (19.1.) tot in ihrer Wohnung in Dortmund-Huckarde. Nun kommen immer mehr erschreckende Details ans Licht.
„Als Retter gekommen, als Engel gegangen ...“ – mit diesen emotionalen Worten kommentiert eine Trauernde den gewaltsamen Tod der passionierten Krankenschwester Sarah U. Dringend tatverdächtig: Ex-Partner Marvin S. (33), der sich nach Bremerhaven abgesetzt hatte. Dort wurde er am Montag (21.1.) festgenommen. Mittlerweile liegt ein vorläufiges Obduktionsergebnis vor.
Dortmunder Krankenschwester lag mehrere Tage tot in Wohnung
Laut Staatsanwalt Carsten Dombert sei Sarah U. durch mehrere Messerstiche getötet worden – mitunter in die Bauchaorta: „Das führte zu einem Verbluten innen und außen.“
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Die Ermittler gehen davon aus, dass Sarah U. schon drei bis vier Tage vor ihrem Auffinden erstochen wurde. Ihre Tante hatte die Polizei verständigt, da sich die Nichte mehrere Tage lang nicht meldete und niemand die Wohnungstür in der Zeppelinstraße öffnete. An deren Rand waren Blutspuren zu erkennen.
Geständnis und Abschiedsbrief hinterlassen?
„Sie lag in einer Blutlache“, sagt der Staatsanwalt über die Auffindesituation im Wohnzimmer. Wie die Bild-Zeitung berichtet, sei die Einrichtung der Wohnung zerlegt worden, außerdem habe Marvin S. dort ein Geständnis hinterlassen, in dem er einen Suizid ankündigte.
Zu dem vermeintlichen Abschiedsbrief möchte Staatsanwalt Dombert sich auf Nachfrage dieser Redaktion nicht äußern, sagt nur: „Die Beziehung war offenbar in Auflösung begriffen“. Auch sei noch unklar, wieso Marvin S. bis nach Bremerhaven flüchtete, in die Nähe von Sarahs ehemaligem Wohnort Wilhelmshaven. Ihm droht nun eine Anklage wegen heimtückischen Mordes.
Kennengelernt hatte Sarah U. den Holzwickeder Optikermeister wohl im Krankenhaus. Die Krankenschwester engagierte sich seit Jahren ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreis (DRK), auch schon vor ihrem Umzug von Wilhelmshaven nach Dortmund.
Sarah U. war berufliche und ehrenamtliche Lebensretterin
Ihre ehemaligen DRK-Kollegen haben in den Sozialen Netzwerken einen emotionalen Nachruf veröffentlicht, schreiben: „Sarah war nicht nur ein aktives und engagiertes Mitglied unserer DRK-Bereitschaft Wilhelmshaven, sondern auch eine Freundin, die immer ein offenes Ohr und ein großes Herz hatte. Ihr unermüdliches Engagement, ihre Wärme und ihre Leidenschaft für das Rote Kreuz haben unsere Gemeinschaft geprägt. Selbst nach ihrem Umzug nach Dortmund blieb sie dem Roten Kreuz treu und brachte dort die gleiche Hingabe und Menschlichkeit ein, die wir so sehr an ihr geschätzt haben.“
Ein Bekannter der 32-Jährigen kommentiert: „Ich kann es noch immer nicht begreifen. Sie war ein außergewöhnlicher Mensch, der immer für andere da war, ein offenes Ohr hatte und Freundschaft in ihrer reinsten Form lebte. Es ist unbegreiflich, dass ein solch strahlender Mensch so plötzlich und gewaltsam aus dem Leben gerissen wurde.“