Dortmund. Polizei und Zoll haben in Dortmund Lkw, Reisebusse und Autos kontrolliert. Betrug, Drogen und Sicherheitsverstöße – für mehrere Personen endete die Fahrt.
Nur zäh rollt der Verkehr am Nachmittag über die B1. Die Polizei hat auf Höhe der Westfalenhalle Teile der Fahrbahn gesperrt, winkt Lkw und andere Fahrzeuge heraus, um sie in einer groß angelegten Aktion zu kontrollieren. Drogen, Betrug und schlecht gesicherte Ladung – die Einsatzbilanz am späten Donnerstagabend fällt üppig aus.
Polizei, Zoll, Bußgeldstelle und andere Behörden haben für den Großeinsatz schweres Gerät aufgefahren. Vor allem der gigantische Lkw-Scanner fällt ins Auge, ein Röntgengerät, das den Laderaum der Fahrzeuge durchleuchtet. Das Technische Hilfswerk (THW) ist mit allerlei Material vor Ort und auch eine Polizeidrohne schwebt in der Luft. Das Flugobjekt sichtet verdächtige Fahrzeuge bereits mehrere Hundert Meter vor dem Kontrollpunkt.
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Zoll scannt in Dortmund Lkw mit riesigem Röntgengerät
Eine Zollbeamtin winkt einen Laster an den Röntgen-Truck heran. Nach dem Scan betrachtet ihr Kollege im Innenraum die Bilder: Grautöne reihen sich darauf aneinander, ähnlich wie beim Arzt ist für den Laien kaum etwas zu erkennen. „Es braucht jahrelange Erfahrung, um das lesen zu können“, sagt der Fachmann.
Der Scanner kann verdächtige Hohlräume sichtbar machen, in denen sich Schmuggelware befinden könnte. Die meisten Fahrzeuge werden von den Einsatzkräften jedoch ganz klassisch kontrolliert, durch einen Blick in den Laderaum und Überprüfung der Papiere.
Bei dem Einsatz steht unter anderem die korrekte Sicherung der Frachten im Fokus. „Wir reden hier von Lebensgefahr“, sagt Polizeisprecher Peter Bandermann. „Das sind tonnenschwere Lasten, wenn die nicht richtig gesichert sind, kann es Tote geben.“ Aber auch die Ruhezeiten der Fahrer werden kontrolliert – „gerade im Ausland sparen manche Spediteure an der Sicherheit ihrer Fahrer“, so Bandermann. Auffahrunfälle als Folge von Übermüdung seien bei Lkw die häufigste Unfallart.
So versucht auch am Donnerstag die Besatzung eines Lkw, bei der Ruhezeit zu betrügen. Mehrere Fahrzeuginsassen haben abwechselnd ihre Chipkarte in das Lesegerät im Cockpit gesteckt, das die Fahraktivität protokolliert. Gefahren ist aber offensichtlich nur einer. Der Laster, der Gebrauchtwagen aufgeladen hat, muss stehen bleiben.
Kleintransporter durchbricht Polizeikontrolle in Dortmund
Mehrfach werden an der B1 getunte Autos herausgewunken. Manche sind so tiefgelegt, dass zwischen Karosserie und Straße kaum mehr drei Finger passen. Sachverständige von der Dekra prüfen die Autos penibel, inspizieren unter anderem Motorraum, Auspuff und Unterseite der Fahrzeuge sowie die nötigen Genehmigungen.
Ein Fahrer schafft es am Abend, der Kontrolle zu entgehen. Statt den Haltezeichen der Beamten Folge zu leisten, beschleunigt er jäh und braust in Richtung Unna davon. Mehrere Einsatzfahrzeuge nehmen die Verfolgung auf, müssen diese jedoch schnell wieder beenden – sie haben den weißen Sprinter bereits aus den Augen verloren.
Am Ende scheint sicht der Einsatz dennoch gelohnt zu haben. 158 kontrollierte Fahrzeuge und 285 kontrollierte Personen, sechs Straftatbestände und 65 Ordnungswidrigkeiten. Strafanzeigen stellte die Polizei unter anderem wegen des Besitzes von Betäubungsmitteln.
Reisebusse werden am Dortmunder Hauptbahnhof kontrolliert
Ein Nachspiel wird es auch für den geflüchteten Sprinter-Fahrer geben: Das Kfz-Kennzeichen des Wagens konnten die Einsatzkräfte erkennen, außerdem war der Mann am Steuer auf der vom THW ausgeleuchteten B1 gut zu erkennen.
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Der Einsatz fand nicht nur an der Westfalenhalle statt. Am Fernbusbahnhof, auf der Nordseite des Hauptbahnhofs wurden Reisebusse überprüft – Fahrgäste ausgewählter Busse mussten ihre Taschen und Koffer aus dem Laderaum holen und in einem mobilen Gepäckscanner durchleuchten lassen. Bei mehreren Personen stellten die Einsatzkräfte fest, dass sie sich illegal in Deutschland aufhielten. Ein dritter Kontrollpunkt befand sich an der Raststätte Lennhof an der A1.