Dortmund. Zweieinhalb Jahre war diese Strecke von Hörde nach Schüren gesperrt, nun ist die Remberg-Brücke endlich fertig. Warum hat der Bau so lange gedauert?

Sie ist nur 29 Meter lang – doch ihre Sperrung hatte gravierende Auswirkungen für den Verkehr im Dortmunder Süden. Nun ist die neue Brücke Am Remberg zwischen Hörde und Schüren endlich geöffnet worden.

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Am Mittwoch (31.7.) wurden um kurz nach 10 Uhr die Sperrbaken entfernt. Unter großem Jubel von Fahrer und den zahlreichen Zuschauern konnte das erste Auto über die neue Brücke fahren, kurz darauf herrschte schon reger Verkehr. Wobei sich mancher Fahrer zunächst nur langsam an die Brücke heranwagte. Offenbar konnten manche kaum glauben, dass die Durchfahrt nun wirklich wieder erlaubt ist.

Ein historischer Moment: Unter großem Jubel fuhr das erste Auto über die Remberg-Brücke.
Ein historischer Moment: Unter großem Jubel fuhr das erste Auto über die Remberg-Brücke. © Funke Medien NRW | Britta Bingmann

Brücke über Dortmunder Bahntrasse war als Provisorium gedacht

Die Arbeiten an der Brücke über die alte Bahntrasse hatten schließlich schon im Februar 2022 begonnen. Sie waren dringend nötig: Die Brücke war 1967 eigentlich nur als Provisorium gebaut worden. „Doch bekanntlich hält nichts länger als ein Provisorium“, so Tiefbauamts-Leiterin Sylvia Uehlendahl bei der Eröffnung. Aber eben nicht für immer: Zuletzt war die Brücke völlig marode. „Der Gehweg war gesperrt, die Fahrbahn abgelastet“, so Uehlendahl. „Der Neubau war daher alternativlos“, sagt Baudezernent Arnulf Rybicki.

In anderthalb Jahren sollte er fertig sein. Doch der Termin für die Fertigstellung verschob sich immer weiter nach hinten. Einer der Gründe: Bei den Sondierungsarbeiten wurde im August 2022 ein alter Schacht gefunden. Schacht Carl, ein Relikt aus Bergbauzeiten, war vier Meter breit und 50 Meter tief. „Es war zu befürchten, dass uns durch die Bauarbeiten ein ganzer Trichter wegbricht“, so die Tiefbauamts-Chefin. Folge: Die Anbindung an die B236 musste gesperrt werden, Carl wurde verfüllt. „Das hat uns immens viel Zeit gekostet.“

Hauptträger wurden im Juni 2023 eingebaut

Im Juni 2023 ließ schließlich ein riesiger Mobilkran die vier Hauptträger für die neue Remberg-Brücke einschweben, jeder von ihnen 55 Tonnen schwer. Danach sollten die Arbeiten nur noch bis Ende des Jahres dauern. Doch Starkregen und Material- und Personalengpässe bei den Fachfirmen verzögerten den Baufortschritt weiter.

Auch die Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock (Hörde) und Jan Gravert (Aplerbeck, li.) sind glücklich, dass die neue Brücke endlich fertig ist. 
Auch die Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock (Hörde) und Jan Gravert (Aplerbeck, li.) sind glücklich, dass die neue Brücke endlich fertig ist.  © Funke Medien NRW | Britta Bingmann

Für den Verkehr bedeutete das große Einschränkungen. Die Straße ist eine Hauptverbindung von Hörde Richtung Schüren und Aplerbeck. Fußgänger, Radfahrer und Autos mussten große Umwege in Kauf nehmen, auch der Busverkehr wurde umgeleitet. Zudem war die Abfahrt von der B236 nur in Richtung Schüren nutzbar. „Die Baustelle hat den Bürgerinnen und Bürgern viel abverlangt, aber die Arbeiten haben sich gelohnt“, freut sich Uehlendahl. Die Brücke sei nun vernünftig breit, der Geh- und Radweg sowie der Fahrbahn an den neuen größeren Querschnitt angepasst, alle Versorgungsleitungen erneuert.

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Schön – aber für die Schürener zählt vor allem, dass der Weg nach Hörde nun endlich wieder offen ist. „Das war schon sehr lästig, wenn wir zum Einkaufen auf die andere Seite wollten“, sagen zwei ältere Damen, die wie viele andere Anwohner zur Eröffnung gekommen sind. Jetzt könne auch endlich der Bus wieder den direkten Weg nehmen.

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