Dortmund. Die Sperrung der Hagener Straße sollte Ende August aufgehoben sein. Doch nun dauert es doch wieder länger. Stadt nennt neuen Termin für Fertigstellung.

Die Baustelle rund um die neue Eisenbahnbrücke auf der Hagener Straße beeinträchtigt den Autoverkehr in Hombruch seit Sommer 2023 und sorgt für reichlich Staus im Dortmunder Süden. Nun war eigentlich das Ende in Sicht: Eigentlich sollte die Straße Ende August freigegeben werden. Doch dieser Termin muss verschoben werden – wieder einmal. 

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Nachdem schon zuvor „Geisterleitungen“ in der Baustelle entdeckt worden waren, gab es kürzlich erneute unerfreuliche Funde. Bei den Arbeiten sei ein unbekanntes, defektes Steinrohr freigelegt worden, durch das ein Kabel führte, teilt die Stadt mit. Dieses Kabel war nicht verzeichnet, deshalb musste zunächst geprüft werden: Wem gehört die Leitung und ist sie noch aktiv?

Weiteres Rohr und Kabel in Dortmunder Baustelle gefunden

Aktiv war sie nicht mehr, aber beschädigt. Daher musste das Leerrohr samt Inhalt komplett entfernt werden, um Hohlraum-Bildung unterhalb der Straße – und damit Tagesbrüche – zu verhindern, so die Stadt. Bei der Suchschachtung für das kaputte Steinrohr wurde dnn noch ein weiteres nicht verzeichnetes Kabelpaket gefunden. Auch dieses habe aus Sicherheitsgründen entfernt werden. müssen. Schließlich führte ein Rohrbruch nahe dem Baufeld an der Hagener Straße auch noch zu einem vorübergehenden Baustopp.

Die alte Bahnbrücke war im Oktober 2023 abgerissen worden.
Die alte Bahnbrücke war im Oktober 2023 abgerissen worden. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Und als wäre das alles nicht schon genug, stellte sich heraus, dass mehrere Telekommunikationsleitungen im Gehwegbereich auf einer anderen Höhe als verzeichnet eingebaut worden waren – weshalb die Kabel mehrfach umgelegt werden mussten, um die Planungen umzusetzen.

Stadt Dortmund verkündete im März die Hiobsbotschaft

Die Arbeiten sind also aus verschiedenen Gründen im Rückstand. Die für Ende August geplante Öffnung der Hagener Straße verschiebe sich daher in die Herbstferien, teilt die Stadt mit. Fußgänger seien von der Sperrung nicht betroffen, da im Bereich des Baufelds ein provisorischer Gehweg zur Verfügung steht. Radfahrer, die auf dem kurzen Stück absteigen und schieben, können ihn ebenfalls auch nutzen.

Die Nerven der Anwohner im gesamten Stadtteil dürften durch den erneuten Zeitverzug arg strapaziert werden. Die mühsame Zeit mit den weiträumigen Umleitungen dauert jetzt schon viel länger als eigentlich gedacht. Seit Sommer 2023 laufen die Arbeiten, der Verkehr war schon freigegeben worden, kurz nachdem die neue DB-Brücke an der Hagener Straße Anfang Dezember 2023 spektakulär eingehoben worden war. Die Baustelle war einspurig passierbar, Ende April sollte der Verkehr wieder reibungslos fließen.

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Doch Ende März kam dann die Hiobsbotschaft: Alte Leitungen unter der Brücke, die zunächst noch neu verlegt werden mussten, ließen die Zeitplanung platzen. „Nun stehen unter der Federführung der DB InfraGO AG Arbeiten an den Versorgungsleitungen, dem Kanal sowie der Straßenbau an“, so die Stadt im März dieses Jahres. Damit der Verkehr an der Hagener Straße in den nächsten Jahren ungestört fließen könne, werde zudem bereits jetzt zusätzlich eine spätere Kanalmodernisierung in der Straße „Weiße Taube“ vorbereitet.

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Inzwischen sind die Arbeiten im Untergrund abgeschlossen, derzeit wird die Fahrbahn im neuen Querschnitt erstellt. Das bedeutet: Künftig gibt es mehr Platz für den Radverkehr und ein Gehweg auf beiden Seiten der Fahrbahn. Und auch das ist eine gute Nachricht: Nach Abschluss aller Arbeiten will die Stadt ein Aufbruchverbot aussprechen: Dieser Bereich der Hagener Straße wird also einige Jahre lang für geplante Tiefbauarbeiten tabu sein. (abra)