Dortmund. Weil er kein Schließfach im Dortmunder Bahnhof fand, hat ein Bayer seinen Rucksack einfach in einem Regal versteckt. Das hatte Folgen.
Diese dumme Idee wird einen 22-jährigen Bayern teuer zu stehen kommen: Weil er kein freies Schließfach im Dortmunder Hauptbahnhof fand, hat er seinen Rucksack einfach in einem Regal des Drogeriemarktes in der Bahnhofshalle versteckt – und damit einen Großeinsatz ausgelöst.
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Ausgerechnet am Samstagnachmittag (22.6.), als in der Stadt wegen des EM-Spiels Türkei gegen Portugal tausende Fußballfans unterwegs waren, wählte der junge Bayer, der offenbar ebenfalls zum Spiel wollte, die vermeintlich einfach Lösung. Dann nahm alles seinen Lauf.
Dortmunder Bundespolizei forderte Entschärfer an
Gegen 14.45 Uhr informierte ein Mitarbeiter des Marktes die Bundespolizei über einen herrenlosen Gegenstand. Der Rucksack befinde sich in einem Regal und könne keinem Kunden zugeordnet werden. Die alarmierten Einsatzkräfte schauten sich die tasche vorsichtig an, konnten aber kein Namensschild oder sonstige Hinweise auf den Eigentümer entdecken. Da das Gepäckstück nicht eingesehen und als unbedenklich eingestuft werden konnte, wurden die Entschärfer der Bundespolizei angefordert.
Zunächst wurden nur der Vorplatz des Hauptbahnhofs sowie die Haupthalle großräumig gesperrt. (Wir berichteten.) Als die Entschärfer eintrafen, dann auch die Gleise 1 bis 7, erst ab Gleis 8 konnte der Verkehr weiterlaufen. Die Spezialisten überprüften den schwarzen Rucksack mit ihrem technischen Equipment. Erst als feststand, dass von ihm keine Gefahr ausging, öffneten sie ihn und fanden: Kleidungsstücke.
Verdächtiger konnte an der Haltestelle Stadion in Dortmund gestellt werden
Zugleich machte sich die Bundespolizei auf die Suche nach dem Besitzer. Durch die Auswertung von Videoaufnahmen fanden sie auch tatsächlich den Verdächtigen, der dann an der Haltestelle am Stadion gestellt werden konnte. Der junge Mann aus Oberbayern erklärte das Problem mit dem fehlenden Schließfach. Doch die Begründung für das Verstecken des Rucksacks wird ihm wenig nützen. Er muss nun mit Schadensersatzforderungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie einem Gebührenbescheid der Bundespolizei rechnen.
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Die Rechnung dürfte happig werden: Durch die Sperrung war es zu erheblichen Beeinträchtigungen im Verkehr gekommen. Der Bahnhof konnte erst nach einer Stunde wieder freigegeben werden. Ob der 22-Jährige zu allem Überfluss auch noch das Spiel verpasst hat, ist nicht bekannt.
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