Dortmund. Alle Baugerüste müssen weg! Das war anfangs die Linie der Stadt Dortmund, um für Sicherheit bei der EM zu sorgen. Die Lösung ist viel simpler.
Eigentlich sollten während der EM 2024 alle Baugerüste aus der Dortmunder Innenstadt verschwinden. Die UEFA wollte es so. Aus Sicherheitsgründen sollte in den Austragungsstädten „Baustellenfreiheit“ herrschen – also auch in Dortmund. Aktuell wären davon noch drei Hochbaustellen in der City betroffen: Ex-Mayersche, Ex-Conrad, Ex-Kaufhof.
Aber der temporäre Abbau der Baugerüste hätte die Baufirmen nicht nur viel Geld gekostet, sondern auch viel Zeit. Bis zu 50.000 Euro für Ab- und Wiederaufbau hatte zum Beispiel Deilmann eingeplant, die den alten Conrad-Leerstand am Westenhellweg gerade zu einem Wohn- und Bürohaus umbauen. Und weil der Bau wegen der Zwangspause später fertig wird, kommen weitere Zusatzkosten dazu.
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Nach langen Gesprächen zwischen Bauleuten und Stadt Dortmund gibt‘s jetzt einen Kompromiss, der sowohl optisch als auch sicherheitstechnisch passt: Die Baugerüste dürfen stehen bleiben – müssen aber hinter hohen Holzzäunen verschwinden. „Wir beplanken die Gerüste, damit niemand ran kommt und daran hochklettert“, erklärt Deilmann-Mitarbeiter Yannick Frielinghaus. Kostenlos sei der Bauzaun zwar auch nicht, aber deutlich billiger als ein Abbau der kompletten Gerüste. „Wir sind froh über diese Lösung.“ Ein weiterer positiver Aspekt, so der Planer: „Es sieht auch viel sauberer und aufgeräumter aus.“
Holzzäune bekommen aber nur die beiden Baustellen Mayersche und Conrad, erklärt Stadtsprecherin Alexandra Schürmann. Das Dauergerüst am ehemaligen Kaufhof dürfe bleiben: „Weil das Baugerüst vom Boden aus nicht begehbar und die Stützen verkleidet sind, kann es während der EURO 2024 stehen bleiben.“ Und das müsse es auch, so Schürmann: „Das Gerüst wurde für Sanierungsarbeiten auf dem Parkdeck und am Gebäude aufgestellt. Es geht um die Vermeidung von Schäden durch Wassereintritt. Bis jetzt konnten noch nicht alle Mängel beseitigt werden.“ Nur ein paar Feinarbeiten seien noch nötig. Das Gerüst zieht sich von der Parkhausschnecke über Eck bis zum Saturn – auch entlang der Gebäuderückseite. Es kann aber noch dauern, bis das Mega-Gerüst verschwunden ist: Das Gebäude gehört einer Tochterfirma der insolventen Signa-Gruppe.