Dortmund. Die renommierte Tageszeitung „The Times“ aus London singt ein Loblied auf Dortmund – pünktlich vor der EM. Touristen bekommen 17 lokale Tipps.

„Endlich bekommt Dortmund die Aufmerksamkeit, die es verdient!“ Nein, das ist kein Zitat von Oberbürgermeister Westphal. Es ist der Titel eines Zeitungsartikels der Times aus London. Die renommierte britische Tageszeitung singt nach dem Champions-Leage-Finale und vor der EM ein Loblied auf die Stadt – und liefert auch gleich Freizeittipps für einen zweitägigen Aufenthalt.

Klar, dass man sich da als Dortmunderin und Dortmunder massiv gebauchpinselt fühlt. Vor allem bei Sätzen wie diesem: „Es gibt auch über den Fußball hinaus viel zu entdecken“, heißt es. Alte Kirchen, die nach dem Krieg wieder aufgebaut wurden und kostbare Kunstschätze beherbergen. Stahlwerke und Brauereien (einst Rückgrat des Wirtschaftswunders), die sich in Galerien verwandelt haben. Und vor allem: viele Grünflächen und Parks, die sich nach dem Strukturwandel über die ganze Stadt verteilen. „Perfekt fürs Chillen im Sommer“, schreibt die Times weiter. Dortmund sei ein wahres Kraftpaket – „here’s plenty more than football to enjoy in this powerhouse“.

+++ Folgen Sie der WAZ Dortmund auf Facebook und Instagram +++

Gemeinplätze über Dortmund – aber deutlich besser als Frankfurt!

Sind wir uns einig, dass das in erster Linie Gemeinplätze sind? Sicher. Das meiste davon lässt sich schnell zusammengooglen. Zudem schreibt die Times Texte wie diesen auch über viele andere Städte in Europa – auch über weit kleinere als Dortmund. Unter dem Artikel werden zum Beispiel ähnliche Texte über Genf, Tampere oder das kleine norwegische Bodo angepriesen. Und ob der Online-Text über Dortmund auch seinen Weg in die Printausgabe der Times geschafft hat ist fraglich.

Aber was soll’s: Es tut gut, so viel Positives über Dortmund zu lesen! Schließlich hätte uns auch das gleiche Schicksal wie Frankfurt ereilen können. Über die Finanzmetropole am Main hatte die (ebenfalls britische) The Sun ein paar Wochen zuvor gewarnt: Briten sollten sich bloß nicht nach Zombieland verirren! Die Stadt sei ein reiner Sumpfs aus Drogen und Kriminalität. Da kommt Dortmund in der Times mit diesen Tipps für einen zweitägigen Touri-Stay deutlich besser weg:

Zwei Tage in Dortmund – Touristen-Tipps für Tag 1:

  • Vormittag: Fußballmuseum
  • Mittagessen: Currywurst auf Phoenix West an der „Wurstbude ohne Namen” („best currywurst and fries in the city”)
  • Nachmittag: Phoenix des Lumières („a slice of Berlin cool“)
  • danach: ein Bier an der Bergmann-Brauerei („beer hall at Phoenix West is buzzing every night“)
  • Abendessen: Labsal an der Rheinischen Straße („unfamiliar with Swabian cuisine?“)
  • Abend: Konzert oder Party im Domicil, Tresor West oder Konzerthaus („some of the finest acoustics in Germany“)

Zwei Tage in Dortmund – Touristen-Tipps für Tag 2:

  • Vormittag: Dortmunder U und Museum Ostwall („views from the rooftop terrace are next-level“)
  • Mittagessen: Tatis Café in der Nordstadt („must be the most wholesome brunch spot in Dortmund“)
  • Nachmittag: Petrikirche und Goldenes Wunder
  • danach: Drinks im Wenkers am Markt („there’s only one place to go before a football match, and that’s Wenkers“)
  • Abend: BVB-Spiel im Stadion („If you think that Premier League games have atmosphere, wait until you witness the roar of 24.000 Borussia Dortmund fans in the south stand.“)
  • Abendessen: napolitanische Pizza im De Rosa an der Rheinischen Straße oder Kaiserstraße

Als Unterkunft für den Dortmund-Aufenthalt empfiehlt The Times das Hotel Moxy am U („disco records and coffee-table books lend an artsy edge“), das Basecamp in der City („lively central base with nightlife on tap“) oder das Hotel Esplanade am Burgwall („Flora, the resident labrador who greets you at reception, sets the tone at this charming family-run hotel“).

Also auf nach Dortmund! Der vorgeschlagene Zeitplan taugt übrigens auch für ein Touristen-Wochenende in der eigenen Stadt. Denn seien wir mal ehrlich: Man sieht kulturelles Highlights vor der eigenen Haustür doch viel zu selten, oder?