Eisborn/Köln. Nach dem Erfolg bei den NRW-Meisterschaften des Gastgewerbes kämpft die Auszubildende aus Eisborn am Wochenende in Königswinter um den DM-Titel.

Im Juli gewinnt Johanna Brenscheidt die NRW-Jugendmeisterschaften des Gastgewerbes. Was damit einhergeht: Die Qualifikation und Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften. Von Samstag, 19. Oktober, an messen sich bis Montag, 21. Oktober, die Besten aus allen Bundesländern in Königswinter bei Bonn. Austragungsort: das Steigenberger Grandhotel auf dem Petersberg, ein 5-Sterne-Hotel. Wie sich die 20-Jährige darauf vorbereitet und welche Chancen sie sich ausrechnet, erzählt sie der Westfalenpost-Redaktion Balve.

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Aber zuerst geht es zurück zu ihren Anfängen in der Gastronomie, zu ihrer Entscheidung, in diesem Bereich eine Ausbildung zu beginnen. Denn klar war das selbst für die junge Frau aus dem sauerländischen Stemel nach dem Abitur nicht. „Ich war nach der Schule völlig unentschlossen. Ich wusste nur, dass ich vorerst eine Ausbildung einem Studium vorziehen wollte. Das gibt einem eine Grundlage, egal was danach kommt“, berichtet sie. Bei der Arbeitsagentur in Sundern ließ sie sich beraten.

Auszubildende und Hotelinhaberin finden schnell zueinander

„Ich wusste nur, was ich nicht wollte“, erzählt sie über das gute Gespräch dort. Nachdem Interessen und Fähigkeiten gefiltert worden waren, fiel das erste Mal der Begriff „Hotelfachfrau“. Und bei Johanna ganz schnell die Entscheidung dafür. Und im Hotel Antoniushütte in Balve fanden die zukünftige Auszubildende und Hotelinhaberin Britta Spiekermann ganz schnell zueinander. Seit Oktober 2022 besucht Johanna nun das Berufskolleg in Meschede und lernt im Hotel in Eisborn alle Bereiche kennen. Sie arbeitet im Service, an der Rezeption, im Housekeeping und auch in der Küche.

Beruf bereitet gut auf das Leben vor

Bereut hat sie diese Entscheidung nie: „Ich bin blauäugig gestartet und dann hat es mir richtig Spaß gemacht. Ich habe gemerkt, dass dieser Beruf mega gut auf das Leben vorbereitet und außerdem kann ich mein Hobby ,essen‘ und ausreichend Bewegung miteinander verbinden.“ Denn 20.000 Schritte macht sie an einem Arbeitstag, genug, damit sie nicht zusätzlich zum Sport muss. Und in der Antoniushütte ist sie „mit offenen Armen aufgenommen worden“.

Hotelfachschülerinnen bei der Prüfung.
Johanna Brenscheidt aus der Antoniushütte bei der Prüfung der NRW-Landesmeisterschaften im Juli. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Das Team der Antoniushütte und allen voran Chefin Britta Spiekermann waren es auch, die sie zur Teilnahme an den NRW-Jugendmeisterschaften motiviert und unterstützt haben. „Ich habe nicht mit einem Sieg gerechnet. Zumal ich ja erst im zweiten Lehrjahr und die anderen Teilnehmenden bereits im dritten Ausbildungsjahr waren“, blickt sie zurück.

„Mich begeistert das Essen und ich möchte wissen, was da drin ist und was das wiederum bewirkt.“

Johanna Brenscheidt
Über ihre Motivation für ein Studium

Und was erwartet sie nun bei den Deutschen Meisterschaften? Wie hat sie sich darauf vorbereitet? Sie nahm an einem Vorbereitungslehrgang teil, wurde durch die Lehrer im Berufskolleg unterstützt und im Hotel natürlich auch. „Ich lerne wie für eine Abschlussprüfung.“ Die Konkurrenz ist hoch, schätzt sie ein. Das seien alles talentierte Leute und außerdem bereits mit der Ausbildung fertig. „Aber natürlich würde ich nicht mitmachen, wenn ich nicht gewinnen will“, erklärt sie ehrgeizig ihr Ziel.

Beruflich weiter duchstarten

Aber egal, wie der Wettbewerb ausgeht. Sie will beruflich auf jeden Fall weiter durchstarten. „Die Antoniushütte ist ein sehr schönes Hotel. Aber ich will nach meiner Ausbildung auch noch andere Häuser kennenlernen, vielleicht ins Ausland gehen oder auf ein Kreuzfahrtschiff.“ Und danach kann sie sich einen Bachelorstudiengang Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften vorstellen. „Mich begeistert das Essen und ich möchte wissen, was da drin ist und was das wiederum bewirkt“ erläutert sie ihre Motivation.

Die Chefin unterstützt sie in diesen Plänen. „Sie macht ihren Beruf aus Leidenschaft, kommt sehr gut bei den Gästen an. Und ihr werden unsere Türen immer offenstehen.“