Volkringhausen. Direkt am Hönneufer betreiben zwei Balverinnen ein kleines Café, das viele Besucher anzieht. Besonders beliebt sind die Tortenkreationen.
„Ist das alles Coppenrath und Wiese hier oder backen Sie auch selbst?“ Provokante Frage, so mitten in einem kleinen Café am Hönneufer. Doch Birgit Lesniak alias Bibs bleibt cool. Auch mit frechen Kunden kann die Frau aus Volkringhausen umgehen. Und irgendwie ist es doch auch ein Kompliment, dass die Kuchen und Torten in der Alten Schmiede so klasse aussehen, dass Kunden ihr und ihrer Freundin Claudia Mühling unterstellen, es sei Profi-Ware.
„Der Belag ist geschüttelt, nicht gerührt.“
Besondere Tortenkreationen locken die Besucher an
„Ich hasse backen“, sagt Bibs und lacht. Wie praktisch, dass sie ausgerechnet ein Wandercafé eröffnet hat. Doch man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben. „Ich koche viel lieber. Aber jetzt musste ich backen und es klappt auch ganz gut. Claudia und ich teilen uns das.“ Bibs versucht sich gern an Landfrauen-Rezepten, sagt sie. Die wilderen Kreationen übernimmt ihre Freundin Claudia Mühling. „Sie macht den weltbesten Käsekuchen!“ Himbeer- und Eierlikörtorten seien in der mehrere hundert Jahre alten Schmiede besonders beliebt. Aber auch die „James Bond Torte“ sei stark nachgefragt. „Der Belag ist geschüttelt, nicht gerührt“, sagt Bibs todernst, nur um kurz danach laut zu lachen. „Damit hat man die Leute direkt auf seiner Seite.“
Bibs gehört das Fachwerk-Ensemble aus altem Haus und denkmalgeschützter Schmiede. Es liegt recht zentral - einige Attraktionen wie diverse Wanderwege (beispielsweise die Sauerland-Waldroute), ein Spielplatz, Dorfplatz oder die Höhlen sind in wenigen Metern erreichbar. Von der kleinen Brücke, die über die Hönne führt, ist die Schmiede gut sichtbar. Blumen säumen den Weg. Die Idee, aus der Schmiede ein Café zu machen, hatte sie recht früh. Als Hobby. Doch es fehlte die Zeit. Während der Pandemie war die Zeit plötzlich da und die Umsetzung konnte starten. Ein Jahr lang wurde gewerkelt. „Wir haben im Juli 2022 eröffnet“, erinnert sich Birgit Lesniak. Kleine Tische, dunkler Boden, Bruchsteine an den Wänden und eine Holzdecke machen es heimelig. Durch die restaurierten Fenster erhaschen Besucher einen Blick auf die Hönne samt Brücke und den Dorfpark. Der Holzofen sorgt vor allem in der kalten Jahreszeit für Wärme.
Auch interessant
Glutenfrei, vegan und auch herzhaft: Großes Angebot in kleiner Schmiede
„Wir haben uns hier einen Traum verwirklicht. Das macht mir einfach einen Heidenspaß. Es kommen immer neue Leute ins Café“, sagt Bibs. Alles, was verkauft werde, sei hausgemacht. „Wir benutzen für alles Dinkelmehl. Es gibt auch Glutenfreies und Veganes.“ Außerdem werde über die süßen Angebote hinaus, auch Salat, Suppe oder Eintopf - je nach Jahreszeit - angeboten. Möglichst regional soll es sein. Was genau auf der Speisekarte steht, wird immer vorher auf der Instagram-Seite des Cafés veröffentlicht. „Wir wechseln immer durch“, sagt Lesniak. Außer einer Vielzahl an Getränken gibt es in der kleinen Schmiede auch eine „Shoppingecke“. Mörderische Krimis, Deko oder auch Handwerk aus Balve werde dort zum Verkauf angeboten. In Balve unterstütze man sich gegenseitig.
Dafür, dass es eigentlich nur ein Hobby sein sollte, kommt das Wandercafé bei den Besuchern sehr gut an. „Die Leute stehen hier mit einem Tablett und wollen Kuchen und Torte mitnehmen“, sagt Birgit Lesniak. Doch das gehe aus unterschiedlichen Gründen nicht. Wer die Leckerein kosten möchte, muss dies vor Ort tun. Bei gutem Wetter würden in der Regel 80 bis 100 Stück Kuchen über die Theke gehen.
„Wir haben uns hier einen Traum verwirklicht. Das macht mir einfach einen Heidenspaß. Es kommen immer neue Leute ins Café.“
Geöffnet ist das Wandercafé samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr - und nach Absprache für Gruppen. Aber auch darüber hinaus finden unterschiedliche Veranstaltungen in der Schmiede statt wie Lesungen. Regelmäßig gibt es auch einen Ü80-Treff in der Schmiede, der Birgit Lesniak sehr am Herzen liegt. Ihre Schmiede soll ein Treffpunkt sein, ein Ort der Begegnung für Einheimische und Gäste.