Beckum. Die Frisuren der 80er und 90er erleben ein Comeback: Friseurmeisterin Claudia Berghaus-Klein verrät die aktuellen Trend-Frisuren.

Manches bleibt, anderes ändert sich und wieder anderes kommt wieder. Das Frisurenstudio Berghaus in Beckum feiert seinen 35. Geburtstag. Und Inhaberin Claudia Berghaus-Klein (60) denkt noch lange nicht ans Aufhören, sondern steht weiterhin mit ganz viel Herzblut in ihrem Salon.

„Drei Viertel der Kunden sind auch Freunde.“

Claudia Berghaus-Klein
Friseurmeisterin

Was bleibt: Über all die Jahre hat Claudia Berghaus-Klein eine familiär-freundschaftliche Atmosphäre zu ihren Kundinnen und Kunden gepflegt: „Drei Viertel der Kunden sind auch Freunde“, sagt die Friseurmeisterin.

Friseurmeisterin Claudia Berghaus-Klein hat ihren Salon in Beckum vor 35 Jahren eröffnet.
Friseurmeisterin Claudia Berghaus-Klein hat ihren Salon in Beckum vor 35 Jahren eröffnet. © WP Balve | Corinna Schutzeichel

Was wieder kommt: Nach den aktuellen Trends in Sachen Haare gefragt, lacht Claudia Berghaus-Klein und sagt: „Alles kommt wieder.“ Im Moment seien es die 80er und 90er, die frisurentechnisch wiederaufleben. „Eine lange Mähne, wie sie Farah Fawcett hatte“, beschreibt Claudia Berghaus-Klein die Frisur der Schauspielerin aus „Drei Engel für Charlie“. Nur heiße die Löwenmähne heute anders: „Früher hat man ,langer Stufenschnitt‘ gesagt, heute heißt das ,Butterfly-Cut‘.“ Auch der „Vokuhila“ – Abkürzung für „vorne kurz, hinten lang – heiße mittlerweile „Mullet“ und sei tatsächlich wieder angesagt.

Claudia Berghaus-Klein stammt aus Heggen

Claudia Berghaus-Klein stammt aus Heggen – einem Dorf im Kreis Olpe. Nach ihrer Ausbildung und der Meisterprüfung arbeitete sie zunächst in Lüneburg in einem großen Salon. Schließlich stand die Erfüllung ihres Traums von der Selbstständigkeit an: „Und für mich stand fest, dass ich einen Laden mit einem Kundenstamm kaufen wollte.“ Als sie sich bei der Handwerkskammer nach geeigneten Friseursalons erkundigte, wurden ihr gerade mal drei Läden genannt: „Heute hat sich die Lage komplett geändert, da wären es 200.“ Der Salon, der damals am besten zu Claudia Berghaus-Kleins Vorstellungen passte, befand sich an der Arnsberger Straße 40 in Beckum.

Die damals 25-Jährige griff zu, machte Nägel mit Köpfen und eröffnete ihren eigenen Friseursalon. Eigentlich wollte sie „ein paar Jahre“ in Beckum bleiben – daraus sind mittlerweile 35 geworden. Bis heute wohnt Claudia Berghaus-Klein in Heggen, fühlt sich aber an manchen Tagen mehr in Beckum beheimatet: „Das hier ist fast mehr Heimat für mich als mein Zuhause.“

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Wenn jemand eine neue Frisur möchte, freuen sich Claudia Berghaus-Klein und ihr Team immer, wenn der Kunde oder die Kundin ein Foto mitbringt. Natürlich sei im Anschluss daran die Beratung das Wichtigste, also ob der Schnitt überhaupt passt und für das Haar individuell geeignet ist.

„Silent Cut“ kann gebucht werden

Was sich ändert: Während das Klischee so lautet, dass sich Frauen beim Friseurbesuch gerne unterhalten, trifft das nach Claudia Berghaus-Kleins Erfahrungen in der Realität tatsächlich zu. Bei manchen Männern indes sei das nicht so. Aus diesem Grund führen Claudia Berghaus-Klein und ihr Team auf Wunsch den „Silent Cut“ durch, also einen Haarschnitt, bei dem auf Smalltalk verzichtet wird. „Wir klären den Haarschnitt und dann geht es los.“ Buchbar ist der „Silent Cut“ natürlich auch für Frauen, die es stiller mögen.

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Den „Silent Cut“ können Kunden entweder bei der Online-Buchung mit aussuchen oder sie geben ihren Wunsch im Salon persönlich an. „Eine gute Friseurin sollte es aber auch sonst merken, wenn ein Kunde sich lieber nicht unterhalten möchte“, sagt Claudia Berghaus-Klein. Das Online-Buchungssystem, das Claudia Berghaus-Klein nach längerem Zögern eingeführt hat, sei immens gut angelaufen: Etwa die Hälfte aller Buchungen laufen online, erzählt sie.

Auch wenn Claudia Berghaus-Klein ihren Salon im Laufe der Jahrzehnte mehrfach modernisiert hat, ist ein älteres Relikt noch geblieben – ein Vorwärts-Waschbecken, das sich im Herren-Bereich des Salons befindet. Eigentlich wollte sie das Waschbecken bereits entfernen lassen, ließ sich dann aber überzeugen, dass das wieder angesagt sei. Und gerade für Kunden, die wegen Nacken- oder Rückenproblemen Schwierigkeiten mit den „normalen“ Friseur-Waschbecken, die sich im Damen-Bereich des Salons befinden, haben, sei dieses eine gute Alternative.

Augenbrauen und Wimpern

Neben einem Haarschnitt können Kundinnen und Kunden bei Claudia Berghaus-Klein auch ihre Augenbrauen oder Wimpern verschönern lassen. Männer können auch Haare aus den Ohren oder an den Augenbrauen per Waxing entfernen lassen.

„Ich gehe immer gerne arbeiten.“

Claudia Berghaus-Klein
Friseurmeisterin

Auch wenn Claudia Berghaus-Klein bereits seit Jahrzehnten ihren Beruf ausübt und sich vieles im Laufe der Jahre immer wieder verändert hat, möchte sie keinen Tag missen: „Ich gehe immer gerne arbeiten“, sagt die 60-Jährige. Das liege auch an der guten Stimmung im Salon. Zudem sei es ihre Philosophie, „dass ich die Kunden verwöhnen möchte“. Dazu gehöre neben dem Kaffee auch etwas Süßes wie Kuchen, erzählt sie: „Im Moment gibt es zum Beispiel Cupcakes.“

Seit Anfang September gibt es hier die Vier-Tage-Woche

Seit Anfang des Monats hat Claudia Berghaus-Klein die Öffnungszeiten ihres Salons geändert: „Wir haben jetzt eine Vier-Tage-Woche“, erzählt sie. Dadurch haben ihre Mitarbeiterinnen den Samstag nun frei, und Kunden können abends nach der Arbeit zu ihren Terminen in den Salon kommen. Den Samstag hat Claudia Berghaus-Klein reserviert, um hier „Brautmoden- und Feststyling“ mit längerer und intensiver Beratungszeit durchzuführen.

Öffnungszeiten des Frisurenstudio Berghaus: dienstags von 9.30 bis 18 Uhr, mittwochs und donnerstags von 9.30 bis 19 Uhr und freitags von 9 bis 19.30 Uhr.