Balve. Erfolgsprojekt verspricht im fünften Jahr auf dem Sportplatz „Am Krumpaul“ in Balve Kinospaß für alle, der nicht viel kostet.

Die sprichwörtliche Schnapsidee von drei Männern ist in Balve zu einem Erfolgsprojekt geworden: Das beliebte Sauerlandkino. In diesem Jahr geht es bereits in die fünfte Runde. Jetzt steht das Programm fest: Los geht es mit einem Kassenschlager.

Einen Namen in der Szene gemacht

Dass sie (unter anderem) einen Christoph-Maria-Herbst-Film auf großer Leinwand mitten in Balve zeigen können, das ist nur durch harte Arbeit und viel Networking möglich: Die Organisatoren des Sauerlandkinos - Robin Vorsmann, Hans-Peter Drilling und Thorsten Schaaf - haben es geschafft und sich einen Namen in der Szene gemacht. Sie sind im Verband deutscher Filmverleiher, haben persönliche Ansprechpartner bei den großen Filmverleihern wie Warner Brothers oder Constantin. Hans-Peter Drilling: „Wir haben erreicht, dass man uns wahrnimmt. Das hilft schon mal, wenn man über Gebühren für den Verleih redet.“ Doch angefangen haben sie ganz klein.

„Wir haben erreicht, dass man uns wahrnimmt. Das hilft schon mal, wenn man über Gebühren für den Verleih redet.“

Hans-Peter Drilling
Sauerlandkino

Robin Vorsmann war es, der die Idee aus seinem Studienort Würzburg mitbrachte. Dort gab es ein Open-Air-Kino, das erfolgreich lief. Und Vorsmann fragte sich, warum sollte so etwas nur in Großstädten funktionieren, warum kann solch ein Angebot nicht auch auf dem Land laufen? Denn gerade hier mangelt es an etablierten Kinos. Und so setzten er und seine Kumpels sich zu Hause zusammen und machten einen Plan. Einen Plan, der im Projekt Sauerlandkino gipfelte.

Hohe Investitionen getätigt

„Wir brauchen Veranstaltungen mit dem gewissen Lifestyle-Faktor, auch auf dem Land. Viele fahren nach Dortmund oder in andere Großstädte für spezielle Angebote. Darum wird es immer wichtiger, vor Ort etwas zu machen.“ So beschreiben die drei Organisatoren ihre Motivation. Unterstützung gab es damals zum Start durch eine LEADER-Förderung. Denn bevor es losgehen konnte, musste teures technisches Equipment angeschafft werden. Dazu sind Werbung und Logistik zu organisieren und finanzieren. „Wir mussten am Anfang hohe Investitionen stemmen und eine Finanzierung auf uns nehmen“, berichtet Hans-Peter Drilling. Und damit das Ganze überhaupt funktioniert, machen die Drei und ihr Team alles ehrenamtlich. Ihr Dank geht in diesem Zusammenhang auch an die Sponsoren.

„Wir mussten am Anfang hohe Investitionen stemmen und eine Finanzierung auf uns nehmen.“

Hans-Peter Drilling
Sauerlandkino

Ein Zuhause hat das Sauerlandkino in Balve bei der SG Balve/Garbeck auf dem Sportplatz am Krumpaul gefunden. Die Idee dahinter: „Hier hat die Stadt in drei hochmoderne Kunstrasenplätze investiert. Warum soll man diese gut gelegene Anlage nicht auch zusätzlich zum Sport nutzen“, blickt Drilling zurück. Und mit dem Vereinsheim hat man die nötige Infrastruktur, zum Beispiel Toiletten vor Ort.

Im fünften Jahr am Start

In diesem Jahr ist das Sauerland Kino nun im fünften Jahr am Start. Vorhang auf hieß es erstmals im Juni 2020 - coronabedingt mit einem Autokino. Dann wurden Liegestühle angeschafft und es ging Open Air weiter. Und das nicht nur in Balve. Die Truppe tourt innerhalb der LEADER-Region Sorpesee. In dieser Saison geht es auch nach Kierspe, Neuenrade, Erwitte und Sundern.

Eine Szene aus „Ein Fest fürs Leben“ mit Christoph-Maria Herbst. Der Film macht 2024 den Auftakt für das Open-Air-Kino in Balve.
Eine Szene aus „Ein Fest fürs Leben“ mit Christoph-Maria Herbst. Der Film macht 2024 den Auftakt für das Open-Air-Kino in Balve. © Gordon Muehle

Und was erwartet die Besucher nun in Balve? Los geht es am 8. August mit „Ein Fest fürs Leben“. „Bereits das vierte Mal starten wir mit einem Christoph-Maria-Herbst-Film. Das hat sich bewährt“, erzählt Robin Vorsmann. „Wir bemühen uns immer, für jeden etwas im Angebot zu haben. Für die jüngeren Zuschauer gibt es zum Beispiel am 10. August ,Chantal im Märchenland‘.“ Außerdem läuft am 9. August der Familienfilm „Wochenendrebellen“. „The Beekeeper“ wird am 11. August gezeigt, am 16. August gibt es „Manta Manta - Zwoter Teil“ und am 17. August flimmert „Dirty Dancing“ über die Leinwand Am Krumpaul. Einlass ist immer ab 20 Uhr, die Filme starten gegen 21 Uhr, bei Einbruch der Dunkelheit.

Fünf Euro Eintritt und maximal 150 Plätze pro Film

„Wir nehmen fünf Euro Eintritt. Wo kommt man noch für fünf Euro ins Kino?“, fragt Robin Vorsmann. Aber um so einen Abend kostendeckend durchzuführen, muss alles passen. Deshalb müssen die Kosten gering sein und die Auslastung hoch. „Wir können maximal 150 Plätze anbieten. Und 100 Tickets sollten pro Vorstellung schon verkauft werden, damit sich das Ganze rechnet.“ Und das Wetter sollte mitspielen. „Sollten die Aussichten für einen Abend ganz schlecht sein, verschieben wir die Vorstellung. Wer online schon Tickets erworben hat, wird über die Verlegung per E-Mail informiert und hat dann auch die Möglichkeit, die Tickets zurückzugeben“, erklärt Hans-Peter Drilling das Vorgehen, für den Fall, der in den vergangenen fünf Jahren nur zwei- oder dreimal eingetreten sei.

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Wie in einem richtigen Kino werden natürlich auch Getränke und Snacks wie Popcorn, Nachos oder Currywurst angeboten. „Wir arbeiten in diesem Jahr noch an einer kulinarischen Überraschung“, macht Vorsmann zusätzlich neugierig auf einen Besuch Am Krumpaul.

Alle Infos zum Programm und Ticketreservierung (empfohlen, aber auch Abendkasse bei Verfügbarkeit) unter sauerland-kino.de