Balve. Berufsorientierung an der Balver Realschule: Paul Müller GmbH geht neue Wege beim Azubi-Recruiting. Ein Gewinn für beide Seiten.

Auch die Achtklässler der Balver Realschule genießen jetzt die Sommerferien. Erholung und Freizeit stehen auf dem Programm. Doch bevor es soweit war, haben sie sich schon mal auf die Zeit nach ihrer Schullaufbahn vorbereitet. Die Paul Müller GmbH aus Balve war mit einer Roadshow zu Gast an der Schule.

Olaf Weber, einer von drei - wie er sich selbst nennt - STUBOS (Studien- und Berufsorientierung) an der Realschule berichtet begeistert davon. „Wir nehmen als Schule am NRW-Programm ,Kein Abschluss ohne Anschluss‘ teil. Und im Rahmen dessen arbeiten wir mit mehreren Partnerbetrieben zusammen, um den Schülern Ausbildungsberufe vorzustellen.“

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Und aus diesem Grund war die Paul Müller GmbH kurz vor den Ferien an der Schule. Die Veranstaltung war im Vorfeld durch die Ausbildungskoordinatoren der Paul Müller GmbH intensiv vorbereitet worden. Das Team entwickelte dazu ein Konzept, um junge Menschen, die auf der Zielgeraden zum Berufsleben sind, auf ganz besondere Art und Weise anzusprechen.

Paul Müller GmbH an der Realschule
Die Veranstaltung war im Vorfeld durch die Ausbildungskoordinatoren der Paul Müller GmbH intensiv vorbereitet worden. Fünf Aktionsstände konnten besucht werden. © WP Balve | Firma

Und so hieß es: Produkte erleben, statt langweilige Messestände besuchen. Bei der Planung lag ein besonderes Augenmerk darauf, wie man den Schülerinnen und Schülern der 8. Klassen ein anschauliches und spannendes Bild des Unternehmens vermitteln kann. Ein besonderer Fokus lag auf der Darstellung der Tätigkeiten in den angebotenen Ausbildungsberufen und den am Standort produzierten Produkten.

Paul Müller GmbH an der Realschule
Ein von Auszubildenden gebauter Greifarmautomat konnte ausprobiert werden. © WP Balve | Firma

Dem Planungsteam war schnell klar, dass eine klassische Einladung ins Unternehmen nicht infrage kommt. Ziel war es, das Unternehmen Paul Müller in die Realschule zu bringen. Ein Vorhaben, das mit hohem logistischem und personellem Aufwand verbunden war. Olaf Weber wurde in die Planung eingebunden. Gemeinsam wurde ein geeigneter Platz für fünf Aktionsflächen gefunden, an denen unterschiedlichste Produkte gezeigt und erklärt wurden. Dabei war es wichtig, dass alles ausprobiert werden durfte.

Paul Müller GmbH an der Realschule
Spannende Produkte wie ein großer Feuerwehr-Anhänger und eine mobile Löscheinheit für Waldbrände konnten angeschaut und getestet werden. © WP Balve | Firma

Ausbilder und Azubis empfingen die Schülerinnen und Schüler mit einer kleinen Präsentation zum Unternehmen. Im Anschluss standen jedem Teilnehmer neunzig Minuten zur Verfügung, um die fünf aufgebauten Stationen zu erkunden und mit dem joberfahrenen Paul-Müller-Team ins Gespräch zu kommen. Die Auszubildenden des Betriebs stellten ihre Ausbildungsberufe vor und erklärten die Jobfelder. Dabei konnte auch ein von Auszubildenden gebauter Greifarmautomat ausprobiert werden - ein Erlebnis.

Produkte der Firma kennenlernen

Auch das Kennenlernen der Paul Müller-Produktwelt kam nicht zu kurz: Ein Überwachungssystem für verunfallte Elektroautos lud zum Entdecken ein. Sogenannte „smarte Ladungsträger“, die für den Transport von Bauteilen verwendet werden, wurden praktisch vorgestellt. Die Schülerinnen und Schüler durften selbst ausprobieren, was passiert, wenn ein Ladungsträger be- bzw. entladen wird und wozu das nützlich ist.

Mobile Löscheinheit für Waldbrände

Spannende Produkte wie ein großer Feuerwehr-Anhänger und eine mobile Löscheinheit für Waldbrände konnten live angeschaut und getestet werden. Die Paul Müller GmbH hat eine eigene Abteilung für den Bau von Geräten für Feuerwehren und den Katastrophenschutz.

„Sie haben sich bei dem Konzept wirklich viele Gedanken gemacht und ich sehe es als großen Vorteil, dass Sie Ihre Produkte hier in die Schule gebracht haben.“

Olaf Weber
Für Berufsorientierung an der Realschule zuständig

Olaf Weber bilanzierte gegenüber der Firma: „Sie haben sich bei dem Konzept wirklich viele Gedanken gemacht und ich sehe es als großen Vorteil, dass Sie Ihre Produkte hier in die Schule gebracht haben.“

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Aber damit endet die Berufsorientierung für die Realschüler natürlich nicht. Nach den Ferien gibt es für die dann 9. Klassen den Azubi-Talk. Dabei kommen Auszubildende verschiedener Firmen in die Schule und erzählen über ihren Alltag in der Ausbildung und beantworten Fragen der Schüler. Außerdem wird die Handwerkskammer über Berufe im Handwerk informieren und die Agentur für Arbeit mit VR-Brillen (Virtual Reality) Firmenrundgänge anbieten, bevor die Betriebspraktika für die Schülerinnen und Schüler anstehen.

Weitere Firmen, die ihre Ausbildungsberufe vorstellen möchten, können sich übrigens gern bei der Realschule Balve melden.