Balve. Medikamentenmangel grassiert. Diese Antwort gibt Balves Adler-Apotheke.

Das Team der Adler-Apotheke stellt selbst Medikamente her. Aufgrund des Arzneimangels haben nicht nur die Apotheken in Balve Probleme bei der Versorgung der Patienten und Patientinnen. So wirken die Balver Apotheken dagegen.

Der Mangel betrifft großteils Fieber- und Schmerzmedikation für Kinder. Aber auch viele Antibiotika sowie starke Schmerz- und Dauermedikationen für Erwachsene seien nicht lieferbar, erklärt Nicole Freiburg, Apothekerin der Adler-Apotheke. Deswegen werden Fieberzäpfchen in der Apotheke inzwischen selbst hergestellt. „Wir sind stolz darauf, dass wir die Medikamente für die Kinder herstellen können. Aber es ist sehr zeitintensiv“, stellt die Apothekerin fest. Durch diesen Mehraufwand seien sie und ihre Kolleginnen mit 150 Prozent Mehrarbeit belastet. Dazu komme, dass die Lieferbarkeit verschiedenster Medikamente stündlich bei den Herstellern überprüft werden müsse.

Lieferengpässe noch schlimmer

Die Liste der Lieferengpässe des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte umfasst bereits mehr als 300 Positionen, weiß der Apotheker Christian Bathe. „Lieferengpässe hat es immer in Maßen gegeben“, erinnert er sich. So massiv wie in diesen Wochen sei es jedoch noch nie gewesen. Neben den gestiegenen Produktionskosten könnten auch die hohen Infektionszahlen in diesem Winter zu der Knappheit beitragen. „Ich kann mich immer an Jahre erinnern, die sehr extrem waren, was die Infektionszahlen angeht“, berichtet Christian Bathe.

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Um die Herstellung wieder anzukurbeln, löste der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Festbetragsbremse, erklärte Freiburg. Diese Aussetzung gelte ab dem 1. Februar. „So wird abgerechnet, was das Rezept kostet und nicht mehr was die Krankenkasse festlegt“, ergänzte sie. „Ich hoffe, dass sich die Situation in den nächsten acht bis zehn Monaten relativiert“, sagte sie. Sie schätzt die Prozesse so ein, dass diese Zeit noch dauern könnte, bis die bundesweite Versorgung wieder früher sichergestellt ist.

Bis dahin arbeiten die Balver Apotheken und Ärzte eng zusammen. Falls sie ein Medikament gerade nicht vorrätig hat und nicht bestellen kann, spricht sie sich mit der Apotheke am Drostenplatz ab. Mit den Ärzten beraten sie sich über alternative Medikationen im Falle, wenn ein Arzneimittel nicht zu bestellen ist. Die Apothekerin findet: „Da muss man kollegial miteinander umgehen.“