Langenholthausen. Die Stadt Balve kann der Inflation trotzen. Warum, erläuterte Bürgermeister Hubertus Mühling in Langenholthausens Sokola.de.

Trotz Inflation hat Bürgermeister Hubertus Mühling beim Neujahrsempfang in der Sokola.de in Langenholthausen Investitionen in Millionenhöhe angekündigt. Dabei helfen die Gewinne in Höhe von 530.000 Euro durch die neugebildete Netzgesellschaft Gas und Strom, die nun an die Stadt Balve fließen. Dazu spart die Stadt 400.000 Euro durch die Übertragung des Kanalnetzes an den Ruhrverband. Knapp eine Millionen Euro mehr pro Jahr können somit im Haushalt der Stadt Balve eingeplant und investiert werden. Der Bürgermeister berichtete zudem von weiteren kurz- und langfristigen Planungen im Stadtgebiet Balve.

+++ AUF DIESE INVESTITONEN KANN BALVE BAUEN +++

Durch den Einkauf in das Strom- und Gasnetz gehören die Stromleitungen in Balve und den umliegenden Dörfern zu 74,9 Prozent der Stadt Balve, berichtete Hans-Jürgen Karthaus, Kämmerer der Stadt Balve, auf Nachfrage der Westfalenpost. Über die restlichen 25,1 Prozent verfüge Energiekonzern E.on, so Karthaus. Durch diese Beteiligung fließen 530.000 Euro der Stromzahlungen an die Stadt Balve. Zuvor gingen diese Beträge an die Energiekonzerne Innogy und Eon in Dortmund und Essen, so Karthaus.

Die Übertragung des Kanalnetzes an den Ruhrverband, die zum 1. Januar in Kraft getreten ist, ermöglicht der Stadt Einsparungen in Höhe von 400.000 Euro. Zusätzlich bekam die Stadt Balve rund 23 Millionen Euro für die Übertragung des Besitzes. Das Eigentum, die Gebühren- und Beitragshoheit bleibe aber in Balve. Der Rat entscheide weiterhin über die Investitionen bezüglich des Kanalnetzes, so Mühling.

Für die nächsten fünf Jahre kündigte Mühling Investitionen in Höhe von 23 Millionen Euro an. Davon werden 5,5 Millionen Euro für die Feuerwehr eingesetzt. In diesem Jahr werde ein Feuerwehrgerätehaus in Sanssouci errichtet. „Das ist die größte Einzelinvestition seit dem Bau der Realschule“, vergleicht der Bürgermeister. Auch in Garbeck wird es in den kommenden Jahren ein neues Gerätehaus und neue Fahrzeuge geben. Die Lieferzeiten von letzterem liegen bei über zwei Jahren, so Mühling.

Zunehmende Berufstätigkeit

In Beckum kündigt er einen Neubau neben der Grundschule an, welcher als offene Ganztagsschule genutzt werden soll. Auch in Garbeck soll eine OGS errichtet werden. Grund für den Ausbau ist zunehmende Berufstätigkeit vieler Eltern. „Der Bedarf ist da“, kommentiert Mühling. Passend dazu soll auf dem Gelände der ehemaligen Hauptschule ein Kindergarten errichtet werden. Zwar liege die Zahl der Neugeborenen weiterhin bei knapp 100 pro Jahr, doch mit Blick auf eine Rundumbetreuung von Kindern entschied sich der Rat für diesen Bau. Es handele sich bei dem Bedarf speziell um eine U3-Betreuung.

+++ FROHE BOTSCHAFTEN FÜR LANGENHOLTHAUSEN +++

Die Langenholthausener können sich zudem über den Bau des Radweges zwischen Langenholthausen und Amecke freuen. „Es ist tatsächlich jetzt so weit, dass der Radweg gebaut werden soll“, sagte der Bürgermeister. Seit drei Jahren spreche man schon über das Projekt, welches in drei Abschnitten erfolgen soll. Schwierigkeiten gab es hier mit dem Landesbetrieb, da es sich um eine Land- und eben nicht um eine Bundesstraße handele. Deswegen werde der Weg als Bürgerradweg erbaut, so Mühling. Die ersten beiden Teile sollen noch in diesem Jahr realisiert werden. Dabei handele es sich um die Strecke zwischen dem Ortsausgang in Langenholthausen und dem Landwirt in Wulfringhausen. Querungshilfen in Langenholthausen und auf der Kreisstraße auf Höhe der Affelner Mühle, sollen Sicherheit im Straßenverkehr bieten. Ab dem Bauernhof könne man den Wirtschaftsweg bis zur Kreisstraße im unteren Teil Wulfringhausens befahren. Der dritte Abschnitt lässt mit seinem Bau noch auf sich warten, da sich dieser auf Sunderner Seite befindet. Hier befinde man sich noch im Gespräch mit den Eigentümern. Bürgermeister Mühling: „Nicht nur touristisch, sondern auch für Berufspendler ist das eine interessante Strecke.“