Balve. Der Landmarkt in Mellen hatte einen doppelten Grund zu feiern: Backstube und Gruppenräume wurden eingeweiht. Dafür gab’s auch Fördergeld.
Weihnachtliche Gerüche lockten Besucher zum Einweihungsfest der 101 Jahre alten Backstube in den Mellener Landmarkt. Zusätzlich gab es einen Markt mit Klamotten, Weihnachtsdeko, Kinderschminke und Crêpes.
Für die Mellener ist es mittlerweile schon Tradition, am Wochenende zum Kaffeetrinken und Kuchen essen einen Abstecher in das Café des Mellener Landmarkts zu machen. Doch am Sonntag gab es noch einen Grund mehr, den Landmarkt zu besuchen: Die 101 Jahre alte Backstube wurde nach langen Renovierungsarbeiten eingeweiht: Schlemmerparadies Landmarkt.
Einweihung wird zum Fest
Zur Einweihung der Backstube hat sich Björn Freiburg, Besitzer des Mellener Landmarkts, etwas ganz besonderes ausgedacht: „Da der Martinsmarkt hier nur auf den Samstag beschränkt wurde, habe ich mir gedacht, neben der Einweihung der Backstube auch noch einen Markt mit ein paar Händlern aufzumachen“, sagt er. Dadurch war es den Besuchern möglich, bei Sonnenstrahlen einen Crêpe zu genießen, Klamotten auf einem Flohmarkt oder selbst gemachte Weihnachtsdeko zu kaufen und es sich im Café mit Leckereien wie Plätzchen, Waffeln oder Brot gemütlich zu machen.
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Für die Kinder gab es darüber hinaus die Möglichkeit, sich beim Kinderschminken und beim Streichelzoo zu vergnügen.
Die Hauptattraktion des Tages, die Backstube, ist nicht auf den ersten Blick zu finden, denn sie befindet sich hinter dem Landmarkt am Ende des Grundstücks. Jedoch wurden die Besucher von dem Geruch nach frischem Brot und süßem Plätzchenteig, der ihnen in die Nase stieg, förmlich angezogen.
Die Backstube, die im Jahr 1920 gebaut wurde, bietet Platz für einen rustikalen Backofen, einige Lagerflächen für die fertigen Brote sowie die Geräte, die zur Anfertigung der Teige benötigt werden. Neu renoviert in der Backstube sind die Fenster, Elektronik, Wasserleitungen.
Fördergeld aus dem Leader-Topf der EU
Außerdem wurde der Ofen restauriert. Finanziert wurden die Renovierungsarbeiten von Fördergeld. Sie wurden unterstützt vom Leaderverein „Bürgerregion Sorpesee“, der Mittel der Europäischen Union zur Förderung des ländlichen Raums in Projekte steckt – gern in Projekte, die von Bürgerengagement getragen werden.
„Da floss auch noch Geld aus eigener Tasche hinzu und hier im Ort gab es einige Ehrenamtliche, die uns tatkräftig unterstützt haben“, führt Björn Freiburg aus.
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Für das Backen zuständig sind Bäckermeister Herbert Steinberg und Josef Bader. Wenn das traditionelle Steinofenbrot aus Sauerteig gebacken wird, wird der Backofen mit Buchholz auf 360 Grad geheizt. „In den Ofen passen 90 Brote, die dann circa eine Stunde und 45 Minuten gebacken werden“, erklärt Josef Bader. Da das Steinofenbrot, das in der Backstube gebacken wird, normalerweise eineinhalb Kilo schwer ist, haben die Bäcker extra für die Einweihungsfeier kleine runde und handliche Brote zum Mitnehmen gebacken. Außerdem gab es frisch gebackenen Spekulatius.
Steinofenbrot und Brötchen, Kuchen und Pizza
Zusätzlich zu dem Steinofenbrot, das normalerweise jeden ersten Samstag im Monat gebacken wird, sollen in Zukunft auch regelmäßig Brötchen gebacken werden. „Wir planen außerdem noch eigenen Kuchen“, fügt Björn Freiburg hinzu. Des Weiteren wird die Backstube einmal im Monat dazu genutzt, Pizza zu backen.
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Die Begeisterung über die Backstube stand vielen Besuchern ins Gesicht geschrieben. „Hier riecht es schon nach Weihnachten“, hörte man oft, als die Menschen in die Backstube eintraten. Aber auch an den Crêpes und den anderen Ständen erfreuten sich die Besucher. Dank der Vielzahl an Angeboten, die es am gestrigen Sonntag beim Mellener Landmarkt gab, hat es Björn Freiburg somit geschafft, die Einweihung seines Backofens zu einem Fest für die ganze Familie zu machen.