Eisborn/Asbeck. Die A 46 könnte künftig durch Mendens Süden und Balves Norden verlaufen. Der Eisborner Richard Müller ist dagegen. Wie er argumentiert.

Seit Anfang der 80er regt sich Widerstand gegen den Weiterbau der Autobahn A 46 zwischen Hemer und Hüsten. Ging es zunächst darum, den Bau der Trasse durch den ökologisch wertvollen Luerwald zu stoppen, zeigten sich auch spätere Planungen in den Augen der Autobahngegner als nicht akzeptabel. Dazu gehören auch andere Pläne – Untertunnelung des Friedhofs am Limberg, Brückenbau über die Oesewiesen oder Weiterbau ab Menden als dreispurige Straße. Nun steht wieder ein großflächiger Raum zwischen der Ruhr im Norden und Asbeck/Eisborn sowie Hüsten im Süden zur so genannten Linienfindung zur Debatte. Der Eisborner Richard Müller, einst Biologielehrer am Mendener Walramgymnasium (heute Hönne-Gymnasium), ist erklärter Gegner der Autobahn. Warum?

https://www.wp.de/staedte/balve/erweiterter-planungsraum-a-46-biologen-sichten-tiere-id231591791.html

„Mir erschließt sich der Sinn dieses Lückenschlusses zwischen Hemer und Neheim-Hüsten nicht“, so Müller. „Man muss nicht im 21. Jahrhundert verkehrspolitische Lösungen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts fortsetzen. Wir stehen heute vor neuen Herausforderungen, und dazu gehört die Pflege und Bewahrung der noch vorhandenen Natur und eines lebenswerten Umfeldes.“

https://www.wp.de/staedte/balve/a-46-ist-autobahn-gefahr-fuer-eisborn-id231493669.html

Stefan Neuhaus ist A-46-Gegner.
Stefan Neuhaus ist A-46-Gegner. © WP | Unbekannt

Dabei zeigt er im Gespräch mit der Westfalenpost auf den Bereich Asbecks, der von dem Straßenprojekt betroffen sein könnte. „Sollte die geplante A46/B7n nördlich von Eisborn realisiert werden, wird die neue Straße voraussichtlich von bis zu 17.000 Fahrzeugen täglich befahren werden“, prophezeien Stefan Neuhaus und Lothar Kammerzell, die Sprecher der „Gruppeninitiative gegen den Bau der A46 – Für eine Region ohne Autobahn (GigA46)“ im Netz. Seit Jahren bekämpft die Initiative den Weiterbau der A46.

https://www.strassen.nrw.de/de/projekte/a46/lueckenschluss-von-hemer-bis-arnsberg-neheim.html

„Ich bin bereits in den 80er Jahren mit dem Thema in Kontakt gekommen und fand es wichtig, den Luerwald vor dem so genannten Lückenschluss zu schützen“, erklärt Richard Müller sein Engagement. Es habe damals Demos, Diskussionen und Verkehrszählungen gegeben. Irgendwann habe man den Eindruck gehabt, die Planungen seien in der Versenkung verschwunden. 50 Jahre lang habe man keine menschen- und umweltverträgliche Trasse gefunden. Nun will der Landesbetrieb Straßen NRW nochmals an die Sache ran. „Es wird ignoriert, dass wir in der Zukunft eine umwelt- und klimagerechte Mobilitätsplanung benötigen“, so Müller. „Ich würde mir wünschen, dass die Politik in der betroffenen Region das auch so sieht und dass das Thema nicht polarisiert.“

https://www.giga46.info/

Infoveranstaltung von Straßen.NRW zur geplanten A46
Infoveranstaltung von Straßen.NRW zur geplanten A46 © WF | Frank Saul

Die Autobahngegner haben eine Petition auf den Weg gebracht. „Gemeinsam und überall – Für eine Region ohne Autobahn A46“ ist die Petition überschrieben. Die Onlinepetition ist von der Gruppeninitiative gegen den Bau der A46 (GigA46) ins Leben gerufen worden. Ziel sind 5000 Unterschriften.

Verkehrskonzept der Zukunft

„Neben der Verhinderung des Lückenschlusses geht es aber auch darum, eine Verkehrskonzeption für die Zukunft zu entwickeln“, so Richard Müller. Gegenwind gibt es auch aus Fröndenberg, Wimbern, Wickede, Menden und anderen betroffenen Gemeinden. Bedenken anzumelden und sich im Vorfeld der Planungen stark zu machen ist für die Autobahngegner wichtig.

Denn ist nach allen Untersuchungen und der Anhörung von Bürgern und Behörden die Linienfindung abgeschlossen, ist die bestimmte Linienführung als Planungsentscheidung verbindlich. Straßen NRW teilt im Netz mit: „Die Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums bzw. des Landesverkehrsministeriums ist als verwaltungsinterne Regelung angelegt.“ Und: „Dritte können die Entscheidung als solche daher auch nicht anfechten.“