Balve/Holzen. Fördermittel der EU haben in der Leader-Region Sorpesee etliche Projekte. Jetzt steht die neue Förderperiode an. Was wünschen sich die Bürger?
Die Organisatoren des lokalen Leader-Vereins der Bürgerregion am Sorpesee erhofften sich beim Kickoff Hilfe für die Entwicklung einer Strategie für die neue Förderperiode zur Vergabe von EU-Mitteln zur Stärkung des ländlichen Raums. 60 Teilnehmer gaben in der Schützenhalle Holzen entscheidende Denkanstöße.
+++ LEADER HILFT VORHABEN IN DER REGION AUF DIE BEINE - VOR ALLEM IN BALVE +++
Nach der Veranstaltung am Montag sind die Organisatoren von „Leadersein!“ der Bürgerregion am Sorpesee positiv gestimmt, dass sie bis zur Bewerbung für die neue Förderperiode eine überarbeitete Entwicklungsstrategie auf die Beine stellen können. Denn die alte Förderperiode neigt sich nach sechs Jahren dem Ende zu. Von 3,67 Millionen Euro Fördergeld konnten im Laufe der Jahre 60 vielfältige Projekte, unter anderem im Bereich Jugend und Sport, erfolgreich ans Laufen gebracht werden – vor allem in Balve. Von 2023 bis 2027 geht die neue Förderperiode. Um hierfür gut ausgerüstet zu sein arbeiteten 60 Teilnehmer aus der Bürgerregion bei der Veranstaltung an regionalen Ideen und Zielen für die Bewerbung, die kommenden März abgeschickt werden muss.
Mobilität und Home-Office
Regionalmanagerinnen Leonie Löer und Annika Kabbert, der erste Vorsitzende Thomas Gemke sowie Fachfrau Professorin Ursula Stein führten durch den Abend. Mit Hilfe einer Analyse der Stärken, Schwächen, Möglichkeiten und Risiken wurden zunächst die Kernthemen der Region diskutiert. Nach kurzer Essenspause ging es dann an den eigentlichen Teil der Veranstaltung: Das Erarbeiten von Projektideen, die die Bürgerregion am Sorpesee in der neuen Förderungsperiode ermöglichen will. Die Ideen sollen unter den vom Ministerium vorgegebenen vier Handlungsfeldern
Zusammensein,
Jungsein,
Klimaklugsein und
Bewegtsein
entwickelt werden. In Kleingruppen diskutierten die Teilnehmer knapp 40 Minuten lang.
Keine Altersgrenzen, Mobilität, Co-Working – das will die Bürgerregion. Bei der gemeinsamen Besprechung stellte sich heraus, dass die Teilnehmer einen zentralen Punkt umgesetzt haben möchten: generationsübergreifendes Miteinander. Beispielsweise kamen Ideen zu generationsübergreifendem Wohnen oder einem offenen Treffpunkt sowie bestimmte Aktionstage für alle Generationen.
+++ LEADER FÖRDERT GEMEINSAMES VIDEO ZWEIER CHÖRE +++
Aber auch mehr Mobilität wie Car-Sharing oder Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur und mehr Home-Office-Möglichkeiten wie ein Co-Working-Space stellte sich für die Teilnehmer bei dem Brainstorming als sehr wichtig heraus.
„Ich bin sehr dankbar für all die Gedankenanstöße, die helfen uns definitiv bei der Entwicklung einer Strategie“, hob Ursula Stein hervor. „Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz heute“, sagte der erste Vorsitzende Thomas Gemke. Er wünscht sich allerdings mehr Beteiligung junger Menschen: „Heute sind nur zwei Personen unter 30 dabei. Das muss besser werden.“
Und wie geht es jetzt nach dem Kickoff weiter? Im Dezember planen die Leader-Organisatoren Schulaktionen, bei denen sie aktiv in die Schulen der Umgebung gehen und Schüler ab der zehnten Klasse an einer Online-Befragung teilnehmen lassen, um auch die jungen Menschen mehr mit einzubeziehen.
Am 14. Februar geht es mit einer Leader-Konferenz weiter, bei der die letzten Feinschliffe für die Bewerbung getätigt werden sollen, damit bis zum vierten März alles fertig ist, um die Neubewerbung und die damit einhergehende Überarbeitung der regionalen Entwicklungsstrategie abzuschicken.
DORFMITTE BECKUM WIRD IM USB VORGESTELLT
Die Dorfgemeinschaft in Beckum will das Zusammenleben der Bürgerschaft stärken. Es wird eine Dorfmitte für Treffen, Aktionen, Veranstaltungen geschaffen. Dafür wird der Bereich rund um Kita, Kirche und Schule umgestaltet. Ortsvorsteher Georg Wortmann und Ratsherr David Bathe warben dafür erfolgreich beim Leader-Verein. Geplant sind ein Rückzugsort am Ehrenmal, Veranstaltungsmöglichkeiten auf dem Kirchplatz, ein grünes Klassenzimmer im Schulgarten und ein neuer Standort für den Maibaum.
+++ LEADER-GELDER: SO HAT BALVE CHANCEN GENUTZT +++
Das Volumen beträgt 75.000 Euro. Als Projektträger tritt der Förderverein der Gemeinschaftsgrundschule St. Nikolaus auf. Das Vorhaben wird in der Sitzung des Ratsausschusses USB am Dienstag, 23. November, 18 Uhr, in der Schützenhalle Langenholthausen vorgestellt.