Langenholthausen.
Zweimal verschoben, nun endlich eingeweiht: auf dieses Haus ist ganz Langenholthausen stolz. Ein großes Fest gab’s rund um die Sokola.de.
Den Antrieb, der dieses Großprojekt erst möglich gemacht hat, nannte Michael Grote vom Arbeitskreis Sokola.de in seiner Begrüßungs. Das Motto ist auch an der Wand im Flur des oberen Geschosses zu lesen: „Alles sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.“ Die Trauer über den Ratsbeschluss, die Grundschule im Dorf zu schließen, wurde umgewandelt in Kreativität. Am Ende wurde die Schule zu einem „Haus für alle“.
+++ SO CLEVER NUTZT SOKOLA.DE CORONA-PAUSE +++
Genutzt werden die verschiedenen Teile der Sokola.de schon längst. Die offizielle Eröffnung musste wegen zweimal verschoben werden. Umso größer war der Andrang der Langenholthauser Bürger, von Vereins-, Politik- und Wirtschaftsvertretern, Gästen und Neugierigen aus der Umgebung. Auch Balves Bürgermeister Hubertus Mühling stimmte in die Lobeshymnen auf Langenholthausens Engagierte ein, die diese Mammutaufgabe bewältigt haben. „Das ist beispielgebend für unsere Stadt. Und in seiner Größe einzigartig.“ Zudem unterstrich Mühling die besondere Identifikation der Bürger vor Ort: „Vieles selber zu machen schafft doch eine ganz andere Identität, als alles machen zu lassen.“ Zum Ehrenamt kam das Engagement heimischer Handwerker. Balves Stadtoberhaupt wie auch Michael Grote erinnerten daran, dass viele Menschen in Politik und Verwaltung am Anfang von den Umbauplänen des Grundschulgebäudes durchaus intensiv überzeugt werden mussten.
Denn das ganze Projekt war kein Pappenstiel. Eine Million Euro stand von Anfang an als Investitionsvolumen im Raum, dazu noch mal ganz viel Eigenleistung, locker im sechsstelligen Bereich. „Und wir sind im Kostenrahmen geblieben“, konnte Grote nun abschließend verkünden. „Was ja nicht selbstverständlich ist.“
Mit augenzwinkernder Anerkennung fügte er hinzu: „Die Eigenleistung ist doch etwas aus dem Ruder gelaufen.“ Über 4000 Stunden kamen dafür zusammen. Ein paar andere Zahlenspiele: 202 Steckdosen sind im Gebäude neu verbaut, ebenso 163 LED-Leuchten. Als zuletzt und kürzlich erfolgten Baustein war die Installation einer neuer Heizungsanlage abgeschlossen, als innovative Kombination von Holzpellets und Erdgas sei sie auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.
Ortsvorsteher Klaus Sauer wollte die Sokola.de als eindrucksvollen Beweis für ein aktives Dorfleben und guten Zusammenhalt verstanden wissen – und hob ebenfalls auf gemeinsame ehrenamtliche Arbeit ab.
Ein paar Köpfe aber wurden von den Redner am Samstag hervorgehoben: Antonius Allhoff, vielleicht der wichtigste Ideengeber, der schon frühzeitig ein detailliertes Konzept entwickelt hatte. Friedel Latzer und Klaus Schwartpaul, die sich dann vor allem in der Umsetzung als unendlich wertvolle Hilfe erwiesen hätten, so Michael Grote. Regina Schmitz vom Planungsbüro, deren Beitrag besonders am Beginn so wertvoll war, als alle Beteiligten noch ungewiss waren über den Weg zur fertigen Sokola.de. Oder Ernst-Reiner Schulte von der Balver Stadtverwaltung, der von dieser Stelle aus, aber auch mit privatem Einsatz vieles ermöglicht habe.
+++ SO KURBELT SOKOLA.DE DEN BIKE-VERKEHR AN +++
Den Segen für die Sokola.de gab Dechant Andreas Schulte, der ebenfalls allen Engagierten dankte. „Aber wir können auch nicht alles alleine schaffen.“ Und bat deshalb auch um Gottes Zuspruch für das Gelingen der guten Werke hier in den Haus. Anschließend besang der MGV Langenholthausen die Schönheit des Sauerlandes.
Anschnallgurte für die Raumfahrt
Michael Grote berichtete, dass die Auslastung der verschiedene Räume schon ziemlich gut sei, vom Wasserverband (die mit einem Stand am Samstag vertreten waren) bis zur Landjugend (die für die kleinen Besucher ein Unterhaltungsprogramm organisiert hatten) über VHS, TuS Langenholthausen oder Rehasportverein.
+++ OVERKOTT MACHT PRAKTIKUM: HECKENSCHNITT AN DER SOKOLA.DE +++
Einen Überraschungsgast hatte die Einladung für die Einweihungsfeier noch angekündigt: eine echte Langenholthauserin, wenn auch mittlerweile in Menden zuhause. Kathrin Heinrichs erinnerte sich an ihre Kindheit im Dorf in den 70ern – augenzwinkernd. Von den Mendenern am Gymnasium als Hinterwäldlerin betrachtet, zuhause die Vor- und Nachteile einer Großfamilie genießend. Es sei eine Zeit gewesen, „als Anschnallgurte nur etwas für die Raumfahrt waren“.