Eisborn/Mellen. Tag der Wahrheit: Am Dienstag begutachtete die Jury des Kreiswettbewerbs Eisborn und Mellen. Wie ist es gelaufen?
Die Anträge liegen längst vor. Am Dienstag galt für Eisborn wie Mellen eine alte Fußballer-Weisheit: Entscheidend ist aufm Platz. Wie liefen die Ortstermine in den Dörfern, die beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ des Märkischen Kreises vorn liegen wollen?
Eisborn
Nach eineinhalb Stunden wischt sich Ortsvorsteherin Pia Spiekermann einmal den Schweiß von der Stirn und atmet erleichtert durch. Die knapp 20 Jurymitglieder (unter anderem politische Vertreter der Kreistagsfraktionen,Heimatpfleger, aber auch aus dem Vereinsleben, so ist die Garbeckerin Adelheid Lösse als Vertreterin der Landfrauen dabei) steigen in den Bus zur nächsten Station Mellen, die Ortsbegehung durch Eisborn ist beendet.
+++ DORFWETTBEWERB: SO IST EISBORN AUFGESTELLT +++
Spiekermann ist sehr zufrieden, bekommt Lob von ihren Mitstreitern wie Ratsmitglied Jens Timmermann und ihrem Vorgänger Martin Danne. Noch mehr dürften ihr aber die Worte von Rolf Klostermann gefallen, denn unter anderem auf dessen Stimme kommt es an. Klostermann ist Chef der Juroren als Kreisheimatpfleger für den Norden des Märkischen Kreises. Er sagt: „Das war die am besten strukturierte Präsentation bisher.“
Am Dienstagvormittag hat die Gruppe immerhin schon einen Tag in den Kandidatendörfern in der Umgebung hinter sich (aber eben auch noch eineinhalb Tage vor sich).
+++ DORFWETTBEWERB: SO LÄUFT ES IM SIEGERLAND +++
Spiekermann hat eine umfangreiche Präsentation in Text und Bild in der Schützenhalle vorbereitet. Eisborn in all seinen Facetten wird präsentiert: das Dorfleben von den Schützen über die Reiter bis zur Freiwilligen Feuerwehr. Spürbar bewegt ist die Jury, als Pia Spiekermann über den Benefiztag in 2019 für die schwer kranke Franzi berichtet, was der mittlerweile Elfjährigen mehrere Delfintherapien ermöglichte. „Das Dorf zehrt noch heute von dieser Gemeinschaftsaktion“, unterstreicht die Ortsvorsteherin, die damals mitorganisiert hat.
+++ SPANNENDE DORFVERSAMMLUNG IN MELLEN +++
Dann geht es auf einen Spaziergang, vorbei am Dorfpark, dem Kindergarten und den beiden Hotels, mit Betonung auf Energieversorgung durch die Biogasanlage. In der Kirche präsentiert man das Raum-in-Raum-Konzept mit dem Gemeindesaal im Gotteshaus, Ende 2019 nach Umbau fertiggestellt. Dann bricht die Sonne zum ersten Mal an diesem Tag durch die Regenwolken. Man ist sich einig: Das liegt daran, dass alle so kräftig in der Kirche das Eisborner Antoniuslied gesungen haben.
Mellen
Ortsvorsteher Daniel Schulze Tertilt trifft beim Ortstermin in Mellen auf seinen Amtsvorgänger: Landrat Marco Voge. Voge signalisiert, dass er die Vorhaben, die er einst als Ortsvorsteher angeschoben hat, gern zu Ende bringen würde.
Mellen präsentiert sich mit Führung und Flyer. Die ebenso faltbare wie kompakte Zusammenfassung hat Johanna Rüth erstellt.
Das Golddorf ist besonders stolz auf seinen Babywald. Er soll an der Vogelstange oberhalb des Dorfes entstehen (WP berichtete). Lea Schulze Tertilt, Ehefrau des Ortsvorstehers, erläutert das Projekt. Sie gehört zum Projektteam des Babywaldes. Das wiederum arbeitet eng mit dem Heimatforum Mellen zusammen, die die Dorfvereine zusammenbringt.
Die Jury trifft anschließend Reiterin Kerstin Deichmüller von der Gruppe „Isi Rider“. Mit „Isis“ sind die als gutmütig geltenden Island-Pferde gemeint. Kerstin Deichmüllers Angebot richtet sich auch an Kinder.
Das nächste Ziel ist Mellens Landmarkt. Dort ist der Vorsitzende des örtlichen Leader-Vereins angekommen: der ehemalige Landrat Thomas Gemke. Der Leader-Verein fördert heimische Projekte mit Geldern aus dem gleichen Fördertopf der EU. Gemke zeigt sich nicht nur vom Ehrenamt im Dorf angetan. Vielmehr stellt er fest: „Mellen ist einer der aktivsten Orte, die am Wettbewerb teilnehmen.“